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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf und damit auch ihr Haar. Dann fragte sie: »Was ist los? Was ist los?« Sie wiederholte sich und schien ziemlich durcheinander zu sein.
    »Wir sind eben besser«, erklärte Suko und lächelte. »Außerdem sind wir nicht zufällig hier, wir haben Sie gesucht und auch gefunden.«
    Das hatte sie gehört. »Na und?«
    »Es sind bei uns noch einige Fragen aufgetaucht.«
    »Dafür kann ich mir nichts kaufen.«
    »Das wissen wir, aber wir möchten einen Schritt weiter kommen und fangen bei Ihnen, einer Doppelmörderin, an.«
    »Ach so. Daher weht der Wind.« Sie musste lachen. »Ja ich habe die beiden gekillt.«
    »Und warum?«, fragte ich.
    Sie starrte mich an, hob die Schultern und sagte: »Es hat so sein müssen.«
    Wäre die Lage weniger ernst gewesen, dann hätte ich gelacht. So aber schüttelte ich nur den Kopf und sagte: »Die beiden Menschen haben Ihnen nichts getan. So ist das doch – oder?«
    »Es spielt keine Rolle.«
    »Warum nicht.«
    »Ich musste es tun. Ich habe ein Zeichen gesetzt und ich werde noch weitere setzen, darauf könnt ihr euch verlassen. Ich bin so leicht nicht fertigzumachen. Auch jetzt habt ihr nicht gewonnen, das kann ich euch versichern.«
    Ich wollte sie provozieren und frage: »Was oder wer sollte uns daran hindern?«
    »Ihr werdet es schon noch erleben.«
    »Etwa der Engel?«, fragte Suko.
    Sie schwieg. Schüttelte den Kopf. Wollte lächeln. Es wurde nur eine Grimasse. Ich ging davon aus, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Wir warteten gespannt, ob sie etwas sagen würde, aber da tat sich nichts. Dafür regte sich die Geisel. Der junge Mann erhob sich. Auch er trug keine Knastkleidung, sondern seine normalen Klamotten. Noch immer atmete er heftig und warf Leila Zackery einen schrägen Blick zu.
    »Die ist nicht ganz in der Welt. Da müsst ihr aufpassen.«
    »Wieso? Was hat sie gesagt oder getan?«, fragte ich.
    Der junge Mann drückte ein Taschentuch gegen die Wunde an seinem Hals. »Sie hat von einem Engel gesprochen, auf den sie wartet. Das ist natürlich Quatsch, aber sie hat wirklich daran geglaubt.« Er lachte und hustete zugleich. »Eine Idiotin ist sie.«
    Ich sagte dazu nichts, aber ich hatte schon wieder von einem Engel gehört.
    »Hat sie noch mehr über diesen Engel gesagt?«, wollte ich wissen.
    »Sie steht auf ihn.«
    Ich verdrehte die Augen. Das hätte ich mir auch selbst sagen können. Weiter hatte mich das nicht gebracht.
    Suko fragte: »Hat sie noch mehr über den Engel gesagt, hat sie darüber gesprochen, wann er kommen wird?«
    »Nein.«
    »Hat sie ihn beschrieben?«
    »Auch nicht.«
    »Ist okay.«
    Leila Zackery hatte zugehört. Ihrem Gesichtsausdruck war anzusehen, dass sie sich amüsierte. Der Mund zeigte ein Grinsen, und sie richtete ihren Blick auf Suko und mich.
    »Was wollt ihr tun? Wer seid ihr überhaupt?«
    Ich gab auf diese Fragen keine Antwort, sondern wollte wissen, wer der Engel war.
    Sie sagte nichts. Sie schaute nur. Dann fing sie an zu kichern und ließ ihre Zungenspitze sehen, die kurz über ihre Lippen leckte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Er ist stark. Er ist einer der Großen und Mächtigen. Er lässt mich nicht im Stich. Er schießt seine Pfeile ab, und wen er trifft, der gehört ihm.«
    »Das hört sich gut an, ist mir aber zu wenig. Hat er denn auch einen Namen?«
    »Müsste er das denn?«
    »Jeder hat einen Namen, denke ich.«
    »Gut, dann will ich ihn sagen.« Plötzlich glänzten die Augen. »Es ist Amor. Aber nicht der göttliche Amor, sondern der teuflische. Hast du gehört? Des Satans teuflischer Amor!« Sie fing an zu lachen und schüttelte dabei den Kopf.
    »Und er steht auf eurer Seite?«
    »Ja.«
    »Er schießt auf euch.«
    »Auch das.«
    »Warum?«
    »Weil die Macht seiner Pfeile unsere Zukunft ist. Ja, so sieht es aus. Er ist unser Beschützer. Wir gehören ihm – ihm allein.«
    Ich hatte genug gehört. Es gab den Engel also, aber er war kein normaler oder lebender Engel, sondern eine Figur, die der Hölle zugetan war. Keine fröhlichen Aussichten, aber was sollte ich tun? Gar nichts, ich kam nicht dazu.
    Suko hatte alles gehört und sich zurückgehalten. Jetzt trat er dicht an mich heran und flüsterte mir nur einen Satz ins Ohr. »Wir sollten sie nicht mehr aus den Augen lassen. Wenn sie so sehr auf den Engel vertraut, wird das auch umgekehrt der Fall sein. Ich denke, dass wir nur über sie an diesen Engel herankommen. Oder siehst du das anders?«
    »Ich denke nicht.«
    »Das ist doch gut.«
    Ja, Sukos
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