Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Verwandlung kam.«
    »Es war der Engel.«
    »Ja, das hörte ich. Noch etwas?«
    Er holte Luft, und das Geräusch hörte sich pfeifend an. »Und dieser Pfeil. Ich bin noch sehr klar im Kopf und kann mich an alles erinnern.«
    »Damit wurde auf Sie geschossen – oder?«
    »So ist es. Man schoss auf mich. Der Pfeil traf mein linkes Bein und blieb darin stecken. Es war seltsam, denn ich wurde getroffen und spürte keinen Schmerz. Zuerst schon, aber später nicht mehr. Ich konnte mich sogar bewegen, und ich habe den Pfeil locker aus meinem linken Oberschenkel ziehen können. Aber ich war nicht mehr der Gleiche. Ich hatte mich verändert. Ich wollte rauben. Ich wollte töten, aber dann hat mich jemand zum Glück davon abgehalten.«
    »Das war ich«, sagte Suko.
    »Danke noch mal, danke auch, dass Sie hier sind, aber Sie können nichts mehr für mich tun. Der Pfeil war nur das harmloseste Geschenk, wichtiger ist das, was er mir gebracht hat. Ein schnelles Sterben, und das habe ich diesem bösen Amor zu verdanken. Er ist kein Bote des Himmels, der muss in der Hölle geschaffen worden sein.«
    »Ja, so etwas ist möglich«, sagte ich. Dann fragte ich: »Hatten Sie schon mal Kontakt zum Teufel?«
    »Weiß nicht. Glaube ich aber nicht, denn ich wüsste nicht, wie ich einen Kontakt hätte herstellen sollen.«
    »War nur eine Frage.«
    »Nein, nein, nein.« Er hatte sehr schnell gesprochen. »Das war es nicht, Mister Sinclair. Ich spüre, dass ich sterben werde. Das haben Sie nicht ohne Grund gesagt.«
    »Stimmt. Aber wir müssen alles abchecken, denn was Sie erlebt haben, das war schon recht hart.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Und jetzt? Was meinen Sie...?«
    »Jetzt sterbe ich. Innerlich bin ich dabei, zu verbrennen. Oder habe das Gefühl, als wäre eine Säure dabei, mich innerlich aufzufressen. Ich werde bald nichts mehr können, glauben Sie mir. Ich vergehe, denn es ist das Andere in mir, das mich dazu werden lässt. Ich bin gebraucht worden. Anscheinend nur für kurze Zeit, und dann habe ich versagt. Nein, nein, das wird nichts mehr.«
    Es waren Worte, die mir nicht gefielen. Aber er wusste es besser als ich.
    Er würde spüren, wann es mit ihm zu Ende ging. Jetzt stöhnte er wieder auf, zerquetschte auch einen Fluch zwischen den Zähnen, hatte die Augen wieder weit geöffnet und dazu auch den Mund, aus dem das heisere Husten drang, aber das war nicht alles, denn dem Husten folgte ein Spucken, und dem wiederum kleine Blutspritzer.
    »Es geht vorbei, Sinclair. Holt euch den Engel. Lasst ihn nicht mehr zum Schuss kommen, es könnte auch euer Verderben sein.« Wieder schnappte er nach Luft, hustete und spuckte erneut Blut.
    Wir konnten nichts mehr retten. Auch wenn wir einen Arzt gerufen hätten, er hätte nichts mehr für den Mann tun können. Er starb, was nicht zu ändern war.
    Ich fasste ihn an. Die Haut hatte sich verändert. Nicht nur farblich, das merkte ich jetzt. Sie war rauer und vielleicht auch trockener geworden.
    Ich rief seinen Namen.
    Gant gab zwar eine Antwort, doch damit konnte ich nichts anfangen. Es war nur ein Zucken. Danach schloss er den Mund und würgte noch mal, wobei er sich aufbäumte.
    Ein schrecklicher Laut schwang durch die Zelle, sein Kopf schnellte noch hoch und ich sah auf dem Kissen eine Lache, die zudem noch roch. In die Lache fiel er mit dem Hinterkopf wieder hinein, und das war es dann auch bei ihm.
    In der nächsten Sekunde griff der Tod zu und sorgte dafür, dass Leo Gant starr auf seinem Bett liegen blieb.
    Er war gestorben...
    ***
    Es war der Augenblick der tiefen Stille. Keiner wusste, was er sagen sollte. Der Herr mochte seiner Seele gnädig sein. Das war für mich am Neutralsten, und das sprach ich auch aus.
    Justin Good wollte etwas loswerden. Er stand unter einem großen Druck.
    »Dass Leo Gant gestorben ist, lasse ich mir nicht ans Zeug flicken, ich habe damit nichts zu tun.«
    »Ja, Mister Good. Sie werden von unserer Seite her Unterstützung bekommen, das verspreche ich Ihnen.«
    »Danke, Mister Sinclair.«
    Jetzt war der Mann nicht mehr wichtig für uns. Es ging um Gant. Wie war er gestorben? Was steckte dahinter?
    Suko hatte sich in den letzten Minuten zurückgehalten, jetzt sprach er mich an.
    »Meiner Ansicht nach liegt es einzig und allein an den Pfeilen.«
    »Und weiter?«
    »Ich gehe mal davon aus, dass sie präpariert worden sind. Sagen wir ruhig, mit einem Gift. Nur dass dieses Gift nicht sofort wirkt, sondern erst später.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Justin Good hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher