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1778 - Die Pounder

Titel: 1778 - Die Pounder
Autoren: Unbekannt
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verständlich. Wenn Coram-Till und Icho Tolot von Schingo zurückkehrten, brachten sie neue Informationen über Endreddes Bezirk und die Millionen Galaktiker mit, die sich dort aufhielten. Wenn es gelang, einen Zugang zum Zentrum Hirdobaan zu finden, benötigte Rhodan vollwertige Schiffe, um die Galaktiker in die Heimat zurückzubringen.
    Kein Wunder, daß ein gieriger Cryper-Pirat wie Ammor-Res drängte, die versprochenen Geschenke so schnell wie möglich in Besitz zu nehmen.
    Tiff beobachtete, wie sich das Hologramm verflüchtigte. Mit bedächtigen Schritten, die irgendwie gar nicht zu dem sonstigen jugendlichen Erscheinungsbild eines Mannes im biologischen Alter von fünfunddreißig Jahren paßten, kehrte er zu seinem Sessel zurück und ließ sich hineinfallen.
    Über den Werdegang der Crypers war nichts Genaues bekannt. Es hieß, dieses Brudervolk der Hamamesch sei vor den Olkheol-Kriegen auf einer Extremwelt gezüchtet worden. Nach dem Frieden von Pendregge hätten bereits zehn Milliarden Crypers existiert, die auf verschiedenen Welten der acht Oktanten siedelten. Damals habe man sie als eigenständiges Volk von den Hamamesch abgesondert und ihnen den Status von Rechtlosen verpaßt.
    Fest stand, daß sie aus diesem oder anderen Gründen seit Jahrhunderten vergeblich gegen ihr Stigma ankämpften und sich in viele Volksgruppen aufsplitterten. Während ein Teil von ihnen wie die Mereosch-Crypers auf den Welten der Oktanten seßhaft blieb, wanderte der größte Teil in die leere Galaxis Queeneroch aus. Manche taten es freiwillig, manche unter dem Druck der Hamamesch.
    Sie fühlten sich dort wohl, gliederten sich aber in sieben Volksgruppen. Unbewußt übernahmen sie die Kasten- und Sippenwirtschaft der Hamamesch. Dies ging so weit, daß jede Gruppe ihren Lebensraum den anderen versperrte und sogar die Koordinaten von besiedelten Sonnensystemen geheimhielt. Lediglich in den rund fünfhundert Stützpunkten auf unbewohnten Welten oder in Raumstationen gab es Zusammenarbeit.
    Zu einem gemeinsamen Vorgehen der Crypers gegen die Hamamesch oder die Fermyyd als Handlanger von Gomasch Endredde hatte es bisher nicht gereicht. Selbst beim Namen Queeneroch für die Galaxis NGC 4793 hatte ihnen Atlan auf die Sprünge helfen müssen, daß es sich dabei um den Begriff aus der Sprache der Roach handelte, dem heutigen Volk der Arcoana.
    Daß es Perry Rhodan gelungen war, die Crypers für kurze Zeit unter Mikes Kommando zu einer einheitlichen Flotte zusammenzuschweißen, grenzte an ein Wunder.
    Tiff widmete sich der bevorstehenden Ausschleusung der zehn Automatik-Jets. Von der BASIS lösten sich in der Zwischenzeit mehrere Leichte Kreuzer und ein Schwärm von gut zwei Dutzend kleinen Diskussen. Sie nahmen Kurs auf die achthundert noch manövrierfähigen Einheiten der Crypers, die nach der Weltraumschlacht von den ursprünglich dreizehnhundert verblieben waren.
    Gleichzeitig meldete Cheffunker Talyz Tyraz aus der BASIS das Eintreffen zweier Crypers in der Hauptleitzentrale.
    „Ist gut", sagte Julian Tifflor. „Ich komme."
     
    *
     
    Ammor-Res wartete zusammen mit einem Artgenossen in der Nähe des Transmitters.
    „Der zweite Cryper ist Daron-Kaimon von den Mangion", flüsterte ein Akustikfeld Tifflor ins Ohr, kaum daß er aus dem Materialisationsfeld trat.
    Die Augen des Terraners verengten sich unmerklich. Bei Daron-Kaimon handelte es sich um den Nachfolger von Eser-Furron, der Coram-Till einst in die Falle auf Connox gelockt und sich dann selbst darin verfangen hatte.
    Für Julian Tifflor stand damit fest, welche Art von Verhandlungspartner er sich da eingehandelt hatte. Beide Crypers galten als unbeherrscht und wenig kompromißfähig.
    „Sieh an, die cèeme de la crème", sagte er auf interkosmo.
    „Was heißt das? Was bedeutet das?"
    fuhren ihn die beiden Crypers an. Und Ammor-Res fügte hinzu: „Rhodan hat uns ein Versprechen gegeben und drückt sich um dessen Einhaltung. Warum ist er nicht hier? Du behauptest, er befände sich noch immer in wichtiger Mission auf Schingo. Das ist Unfug. Es gibt nichts Wichtigeres, als zu seinem Wort zu stehen."
    „Darauf versteht ihr beiden euch, ja?" entgegnete Tiff in derselben Lautstärke. „Ihr fragt doch sonst niemanden, bevor ihr etwas tut."
    „Wir verlassen das Riffta-System und holen uns, was uns zusteht", beharrte Daron-Kaimon.
    „Niemand hindert uns daran. Unser Ultimatum ist abgelaufen. Es wurde nicht erfüllt. Deshalb handeln wir jetzt."
    Julian Tifflor lachte
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