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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa
Autoren: Jason Dark
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exakt beschreiben zu können. Für manche Leute sah ein Wohnmobil wie das andere aus.
    O’Malley saß nicht bei uns. Er kümmerte sich um die Fahndung nach dem Wohnmobil. Er hatte die Besatzungen der Streifenwagen angewiesen, danach Ausschau zu halten. Einen Autotyp oder eine genaue Beschreibung konnte er nicht geben. Da glich es schon einem Glücksspiel, wenn es gefunden wurde.
    Ich stellte mal wieder eine Frage. »Hatten Sie das Gefühl, Nelly, dass es dem Mann auf uns ankam?«
    »Das weiß ich nicht.« Sie korrigierte sich. »Doch, das hatte ich. Später dann. Von mir oder über mich hat er nicht gesprochen. Er fragte nur nach Ihnen.«
    »Dann wusste er, dass wir an dem Fall arbeiten.«
    »Klar.«
    »Und woher?«, fragte Suko.
    Genau das war der springende Punkt. Weder Suko noch ich konnten darauf eine Antwort geben. Aber wir mussten uns damit auseinandersetzen. Und wir mussten davon ausgehen, dass er mit der Versteinerung zu tun hatte.
    Noch etwas kam hinzu. Er hielt sich in der Nähe des Ortes auf, wo der Versteinerte gefunden worden war. Also konzentrierte sich dies in dieser Umgebung.
    O’Malley kehrte zurück. »Die Fahndung läuft«, meldete er. »Kann sein, dass wir Glück haben.«
    »Das muss man hoffen.« Mir fiel etwas ein, das ich sofort aussprach. »Haben Sie die Kollegen davor gewarnt, wie gefährlich der Fahrer sein kann?«
    »Ja. Ich habe angewiesen, dass man uns hier Meldung macht, wenn man den Wagen sieht. Die meisten stehen ja auf dem Campground. Ich denke, dass sich die Kollegen auch dort umschauen werden. Sollte ihnen etwas verdächtig erscheinen, werden wir sofort alarmiert.«
    »Das ist gut«, sagte Suko und machte ansonsten keinen entspannten Eindruck. Ihm war der Vorfall an die Nieren gegangen. Das Gleiche galt für mich. Es war ein Rätsel hinzugekommen. Jede Minute konnte sich der Anteil der Versteinerten vergrößern. Da hatte Nelly Porter direkt Glück gehabt, dass es sie nicht erwischt hatte.
    Wir hätten nach London zurückfahren können, das aber wollten wir nicht, denn wir hatten beide das Gefühl, dass die Musik in dieser Gegend spielte.
    O’Malley wandte sich an seine junge Kollegin. »Wenn du willst, kannst du nach Hause fahren und dich ausruhen. Ich jedenfalls halte dich hier nicht.«
    »Nein, ich bleibe.«
    »Deine Entscheidung. Aber dann könntest du uns einen frischen Kaffee kochen.«
    »Nichts lieber als das.«
    Ich musste lächeln, denn ich dachte dabei an Glenda Perkins. Auch sie war unter anderem eine Kaffeeköchin. Das schien überall so zu laufen.
    Suko setzte sich wieder hin und blickte mich an.
    »Was hast du?«, fragte ich ihn.
    Er lächelte und fragte zurück: »Was machen wir jetzt? Ich kann es dir sagen«, fügte er rasch hinzu. »Wir werden warten und darauf hoffen, dass der Wagen mit dem Maskenmann gefunden wird.«
    »Ansonsten machen wir uns selbst auf die Suche«, erklärte O’Malley und nickte heftig...
    ***
    Orson Tangy saß hinter dem Lenkrad und fuhr in Richtung Campingplatz. Alles sah danach aus, als wollte er ihn auch tatsächlich ansteuern, aber das traf nicht zu. Als er die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte, bog er nach rechts ab und lenkte das Wohnmobil in die Felder hinein. Er wollte sich nicht verstecken, er suchte nur nach einer Abkürzung.
    Dass er nicht mehr so sicher sein konnte, das wusste er auch. Man war ihm auf den Fersen. Man hatte seine Spur gefunden. Das war vorauszusehen gewesen und auch, wer ihn jagte, aber er hatte es genau wissen wollen und sich deshalb die Polizistin vorgenommen. Viel schlauer war er nicht geworden. Er dachte nur daran, dass es möglicherweise ein Fehler gewesen war, die junge Frau am Leben zu lassen. Er hätte sie umbringen sollen. Nicht versteinern lassen, sondern einfach die Kehle durchschneiden. Er hatte es verpasst. Manchmal kam eben seine Menschlichkeit noch zu stark durch.
    Hätte man ihn gefragt, wie er sich fühlte, hätte er sich als Superheld ausgegeben. Er war nicht unbesiegbar, aber er war jemand, der Zeichen setzen konnte, und das wollte er auch tun. Er war der Mann mit dem Wappen. Ihm gehörte es. Es war ein wunderbares Fundstück, das er sich besorgt hatte und auch einsetzen würde.
    Er musste nur noch über genaue Pläne nachdenken. Sich Einzelheiten durch den Kopf gehen lassen und dabei überlegen, wer sterben oder wer leben sollte.
    Das musste alles genau geplant werden, denn sein großes Ziel war es, viel Geld in die Hand zu bekommen, um dann den Absprung zu machen. Mit diesem
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