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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa
Autoren: Jason Dark
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habe Ohren und Augen am Kopf. Oft genug werden Unschuldige von euch gejagt.«
    »Und Sie sind unschuldig.«
    »Ja.«
    »Dann ist der Mord an dem Tankwart nur so etwas wie ein Unglücksfall gewesen?«
    »Ich kenne keinen Tankwart.«
    »Ja, und wir kennen keinen anderen Täter als Sie. So wollen wir das mal stehen lassen. Aber es geht noch um etwas anderes.«
    »Ach ja?«
    »Um etwas, das sich in Ihrem Besitz befinden soll. Das uralt ist und eine Magie enthält, die von einer schlangenköpfigen Medusa stammt.«
    Tangy schaute mal mich an, dann wieder Suko. »Sie haben eine tolle Fantasie.«
    »Das haben wir nicht«, sagte Suko. »Sie besitzen den Beweis, und Sie haben dafür gesorgt, dass Menschen zu Stein wurden.«
    »Toll! Gibt es noch mehr Lügen?«
    »Warum geben Sie es nicht zu, Mister Tangy? So wird ja wohl Ihr richtiger Name lauten und nicht Mike Wind. Sie haben da etwas in Ihrem Besitz, das auf keinen Fall ein Mensch behalten darf, denn er könnte damit zu viel Unheil anrichten, und Sie haben damit schon angefangen.«
    »Stark, wirklich stark.«
    »Ich habe recht.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Das werden wir, und zwar in den nächsten Minuten oder auch Sekunden.«
    »Ich freue mich darauf.«
    Diese Antwort fiel schon aus dem Rahmen. Aber nicht, wenn man sie in einem bestimmten Zusammenhang sah. Er musste ja nichts tun, das tat die andere Seite.
    WER SIE ANSIEHT, WIRD ZU STEIN!
    Das war die Warnung, die mir wieder durch den Kopf schoss. Plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr wohl. Wer so sicher auftrat wie dieser Mann, der hatte bereits ein Eisen im Feuer liegen und schmiedete es langsam in Form.
    »Wir wissen Bescheid«, sagte ich.
    »Ach? Woher wissen Sie das denn?«
    »Ich weiß nicht, wie Sie an Medusas Erbe herangekommen sind, was mich zwar interessiert, aber im Moment nicht wichtig ist. Ich will nur wissen, wo Sie es versteckt haben, das ist alles.«
    »Sucht doch, ihr Bullen.«
    »Das werden wir auch.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Aber nicht allein«, sagte Suko, der genau begriffen hatte, wie der Hase lief. »Sie werden uns dabei helfen.«
    Orson Tangy wollte protestieren, aber Suko war schneller. Er packte zu und riss den Mann in die Höhe, der einen Fluch ausstieß und mit dem Ellbogen Sukos Gesicht erwischen wollte.
    Mein Freund war schneller. Der Ellbogen klatschte in seine Hand, dann packte Suko seinen Arm und hebelte ihn hoch, sodass Tangy ihn nicht mehr bewegen konnte, wollte er nicht vor Schmerzen schreien.
    »Das war erst so etwas wie ein Vorspiel«, erklärte Suko.
    »Man wird mich umbringen!«
    »Wer denn?«
    »Ich verrate nichts!«, keuchte er.
    »Sie müssen auch nicht viel sagen, sondern uns nur erzählen, was wirklich vorgefallen ist.«
    »Hören Sie auf, ich bin nur ein kleines Rad im großen Getriebe.«
    »Gut, dann können wir ja den Ort hier verlassen.«
    »Na los, worauf warten Sie noch?«
    »Aber mit Medusas Erbe.«
    Er zuckte zusammen und schien nicht zu wissen, was er tun sollte. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Was soll das Geschwafel von dieser Medusa? Es kotzt mich an, das will ich Ihnen sagen.«
    Wir hatten zugehört. Wir hatten auch jedes Wort mitbekommen, aber wir konnten ihn nicht für voll nehmen. Er spielte uns etwas vor. Jede seiner Reaktionen wirkte übertrieben.
    »Wo ist sie?«, fragte ich.
    »Was meinen Sie?«
    »Die Medusa?«
    Wir hörten sein Lachen. Dann schüttelte er sich und flüsterte: »Suchen Sie sie doch. Los suchen Sie sie. Ich bin gespannt, ob Sie sie finden. Ja, das bin ich.«
    Suko hatte den Mann noch immer im Griff. Jetzt aber ließ er ihn los. Er wandte sich an mich. »Das sollten wir tatsächlich tun. Ich glaube nicht, dass er uns einen Bären aufgebunden hat. Das kann er sich gar nicht erlauben.«
    »Okay, dann...« Ich sprach nicht weiter, denn Orson Tangy hatte mich abgelenkt. Er war zur Seite gewichen, und plötzlich hielt er eine Waffe in der Hand.
    Er lachte nicht, er keifte, und er schaffte es, einen Schalter zu finden. Er drückte ihn, und plötzlich wurde es im Wagen hell. Nicht strahlend, aber es reichte aus, um sich orientieren zu können.
    Der Kerl war wie von Sinnen. Dass seine Augen nicht rollten, glich schon einem kleinen Wunder. Aber er hatte die Macht in seiner rechten Hand, und wir standen so nahe bei ihm, dass er uns gar nicht verfehlen konnte.
    »So«, flüsterte er, »so, ihr habt doch die Medusa sehen wollen. Das werde ich euch jetzt ermöglichen. Ihr braucht euch nur umzudrehen und ein paar Schritte zu gehen,
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