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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa
Autoren: Jason Dark
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nächste Attacke.
    Das Wohnmobil fuhr weiter, als wäre nichts geschehen. Möglicherweise war es das auch. Suko wusste ebenfalls keinen Bescheid.
    Er fragte mich: »Hast du nicht getroffen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann müssen wir einen zweiten Anlauf starten und...«
    »Nein, das brauchen wir nicht.«
    Genau in diesem Moment änderte sich das Drama. Ich hatte geschossen und auch getroffen, das merkte ich in den nächsten Sekunden, denn das Wohnmobil fuhr nicht mehr geradeaus. Es fing an zu schlingern. Es musste etwas mit dem Reifen passiert sein. Was es genau war, sahen wir nicht, denn wir befanden uns in einer anderen Position.
    Suko tat das, was auch ich getan hätte. Er ging vom Gas und ließ sich zurückfallen. Sofort entstand ein Abstand zwischen uns, und jetzt sahen wir, dass der Fahrer schwere Probleme hatte. Er musste etwas tun, denn so konnte es nicht mehr weitergehen.
    »Das wird ein Spaß«, kommentierte Suko.
    »Für wen?«
    »Für uns alle.« Er lachte.
    Ich tat nichts. Ich beobachte nur und bekam mit, dass der Wagen immer stärker schlingerte, sodass der Fahrer vom Gas gehen und langsamer fahren musste.
    Und dann sah ich die schwarzen Fetzen über die Straße treiben. Es war das, was sich von den Reifen gelöst hatte. Material, das nicht mehr hielt.
    Jetzt war ich gespannt. Der Fahrer musste reagieren. Weiterfahren konnte er nicht mehr. Und er tat auch etwas. Er gab plötzlich Gas und wollte uns trotz allem entkommen.
    Das war nicht drin. Der Mann war verrückt. Und es klappte auch nicht. Der schwere Wagen schlingerte noch stärker, und für uns stand fest, dass der Mann hinter dem Steuer ihn nicht wieder in die Spur bekommen würde, selbst wenn er die Geschwindigkeit drosselte.
    »Hält er an?«, fragte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Der fährt weiter, und zwar so lange, bis es nicht mehr geht.«
    »Glaube ich auch, John.«
    Aber wo wollte er hin? Hier mitten in der Landschaft und auf der Straße anhalten, um seine Flucht zu Fuß fortzusetzen? Ich konnte mir das kaum vorstellen. Es gab noch eine andere Option. Dass er kämpfte und versuchen würde, uns loszuwerden, und zwar für immer.
    Wir sahen, dass der Wagen plötzlich nach rechts zog und auf die Straßenmitte zu glitt. Wenn jetzt jemand kam, dann...
    Es kam niemand, und das Wohnmobil glitt wieder zurück in die Spur. Es wurde zu einem rollenden Sarg.
    Der Fahrer tat etwas. Er drehte das Lenkrad nach links. Und einen Moment später hüpfte er in die Höhe. Das war der Sprung über den Graben hinweg hinein in ein Feld, oder was man immer dort vermuten musste.
    Wir hielten nicht an, fuhren aber langsamer weiter, um zu sehen, was passierte. Der Fahrer lenkte den Wagen noch ein paar Meter über das Feld. Das Fahrzeug wurde dabei zur Schaukel, sackte dann ein und blieb stehen.
    Das sahen wir, weil wir nicht weiter gefahren waren. Wir standen.
    »Was jetzt?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. Entschieden hatte ich mich noch nicht.
    »Bleiben wir hier stehen oder soll ich den Rover aufs Feld lenken?«
    »Was ist denn besser?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich verzog die Lippen und schaute wieder auf das Wohnmobil. Es stand schon ein Stück weit von uns entfernt, aber es stand nicht mehr gerade auf dem Untergrund, denn es war auf dem weichen Boden etwas zur Seite gesackt.
    Uns würde es auch nicht besser ergehen. Ein Feld war keine Autobahn, da kamen wir nicht weg, sondern würden auch einsacken, und das brachte nichts.
    »Es gibt meines Erachtens nur die Möglichkeit, dass wir den Rover hier stehen lassen und uns zu Fuß auf den Weg machen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Okay.« Ich schnallte mich los.
    Suko schaute mich kurz an. »Ich werde trotzdem die Warnblinkanlage einschalten, sonst könnte es Ärger geben.«
    »Ja, tu das.«
    Als die Anlage leuchtete, verließ ich den Rover und stellte mich auf den zweiten Teil der Jagd ein, der durchaus noch gefährlicher werden konnte...
    ***
    Die Kabine war erfüllt von den Schreien des Fahrers, der zwar nicht die Nerven verloren hatte, sich eine Fahrt aber so nicht vorgestellt hatte.
    Leider hatte er so reagieren müssen. Er war auf das Feld gefahren. Es hatte ihn praktisch dort hingerissen. Den zerschossenen Reifen hatte er nicht ausgleichen können.
    Zuerst war der Untergrund noch recht gut gewesen, doch seine Weichheit hatte zugenommen, und so war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er sich festgefahren hatte.
    Das Schreien war verstummt. Es hatte sein müssen, jetzt ging es um andere Dinge. Er hatte die
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