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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa
Autoren: Jason Dark
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Wappen nahm er mit. Bei seinen Plänen musste er es in seiner Nähe haben. Und er musste schneller sein als die Kugeln seiner Verfolger.
    Es klappte gut. Er wand sich über den Boden, bis er seinen Sitz erreicht hatte. Auch dort blieb er noch in Deckung und kam erst dann in die Höhe, als er das Gefühl hatte, dass die Luft rechts und links rein war.
    Dann kroch er noch etwas weiter nach vorn und zog sich an seinem Sitz hoch, auf dem er sich wenig später setzte.
    Er wollte nur weg. Und er stand mit seinem Fahrzeug günstig, denn die Schnauze zeigte nach vorn zum Weg hin, der ihn auch zum Ausgang führte.
    Den Schlüssel schob er behutsam ins Schloss. Auf seinen Wagen konnte er sich verlassen. Das Auto mit dem Stern hatte ihm noch nie Probleme bereitet.
    Er drehte den Schlüssel.
    Ein Rumoren war zu hören, so nannte er das Geräusch immer, wenn der Motor ansprang.
    Dann war es so weit.
    Er startete.
    Und er fuhr mit einem regelrechten Satz an, was bei einem Wohnmobil nur selten passierte. Die Reifen drehten hinten kurz durch, dann wurde der Wagen förmlich aus der Parzelle katapultiert.
    Er drehte das Lenkrad nach links. Der Wagen machte jede Bewegung mit. Erst jetzt schaltete Tangy die Scheinwerfer ein und ließ das Fernlicht aufleuchten, das den Haltebalken aus der Dunkelheit holte.
    Er zeigte nach unten.
    Das war Orson Tangy egal. Nichts sollte ihn bei seiner Flucht aufhalten...
    ***
    Wir hatten unser Ziel nicht erreicht. Okay, der Blick in das Wohnmobil war uns gelungen, mehr auch nicht, denn unseren Gegner hatten wir nicht gesehen.
    Konnten wir trotzdem sicher sein, dass er sich in seinem Wagen aufhielt?
    Wenn ja, mussten wir ihn locken. Er sollte an die Tür kommen oder sich zumindest melden. Auf der anderen Seite war es auch gut, dass er sich in seinem Wagen aufhielt. So brachte er keine anderen Menschen in Gefahr.
    »Holen wir ihn uns?«, fragte Suko.
    »Klar.«
    »Dann sag, wie wir es anstellen sollen.«
    »Einer von uns geht bis zur Tür und klopft dort. Oder schlägt mit der Faust dagegen. Wir müssen diesen Typen nervös machen.«
    Suko deutete nach unten auf die Räder. »Wir könnten ihn fahruntüchtig machen.«
    Ja, das war eine Idee. Ich wollte eine Antwort geben, aber da spielte uns das Schicksal einen Streich. Oder der Mann im Wagen.
    Plötzlich sprang der Motor an. Das war so überraschend für mich, dass ich heftig erschrak.
    Der Motor lief und gleich darauf machte der Wagen einen regelrechten Satz nach vorn.
    Wir hatten das Nachsehen. Das Wohnmobil fuhr nach links, gelangte auf den Weg, und der Fahrer gab Vollgas. Erst dann zuckte das Fernlicht der Scheinwerfer auf, erfasste den Balken der Sperre, und uns war klar, dass sie kein Hindernis darstellte.
    So war es auch.
    Zwei Sekunden später brach der Wagen durch. Er fetzte das Holz kaputt, das in alle Richtungen flog.
    Wir schauten ihm nach.
    Aber nicht sehr lange, denn unser Rover stand in der Nähe, und so schnell wie ein Wohnmobil waren wir allemal...
    ***
    Geschafft!
    Der erste Stein fiel Orson Tangy vom Herzen, musste aber zugleich zugeben, dass es recht einfach gewesen war, aus der Parzelle zu flüchten.
    Jetzt noch der Balken.
    Der brach wie ein dickes Streichholz, als das Auto gegen ihn rammte. Die Teile flogen nah allen Seiten weg, und jetzt hatte Tangy freie Bahn.
    Er lachte, als er Gas gab und so schnell fuhr, wie es der recht schmale Weg erlaubte.
    Ihm war klar, dass er noch längst nicht aus dem Schneider war. Wer immer seine Gegner auch waren, sie würden nicht aufgeben, sondern sich an seine Fersen heften. Sie würden unter Umständen auch schneller sein, und deshalb musste er sich etwas einfallen lassen. Leichtes Spiel würden sie mit ihm nicht haben, denn er hatte schließlich noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Er konnte sich nichts Geileres vorstellen, als das Wappen der Medusa gegen seine Feinde einzusetzen. Und wenn sie dann versteinert waren, würde er sie mit den eigenen Händen zertrümmern...
    ***
    Er war weg, aber er war nicht verschwunden, und das war für uns der wichtige Unterschied. Er hatte uns den Weg freigemacht, die Barriere gab es nicht mehr, und Suko, der unseren Rover gestartet hatte, freute sich bereits auf die Jagd. Das war seinem Gesicht anzusehen.
    Wir hatten es mit unserem Fahrzeug nicht so gut, denn wir mussten erst rangieren, was uns Zeit kostete. Erst dann konnte Suko Gas geben und die Verfolgung aufnehmen.
    Wo steckte der andere?
    Ich starrte im Fernlicht, das Suko eingeschaltet hatte, nach vorn,
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