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1765 - Der Schattenprinz

1765 - Der Schattenprinz

Titel: 1765 - Der Schattenprinz
Autoren: Jason Dark
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wollte, der musste sich auf die Kerzen verlassen, die in den Nischen oder auf Vorsprüngen auf kleinen Tellern standen.
    Es brannten nur drei Kerzen im Keller. Die Treppe, die von oben herabführte, hatte er sofort gesehen und war sie hinabgestiegen, denn er war davon ausgegangen, dass sich sein Freund John Sinclair in den oberen Bereichen umschaute.
    Und jetzt dachte er darüber nach, was er als Nächstes unternehmen sollte. Hier unten bleiben oder nach oben gehen?
    Bill war neugierig, aber er wollte es auch nicht übertreiben. Wie leicht konnte diese untere Welt zu einer Falle werden. Dass John sich einen ihrer Kumpel geholt hatte, schien sie nicht aus ihren Verstecken zu locken. Es konnte auch sein, dass sie keinen Bescheid wussten.
    Okay, dachte Bill, dann eben nicht. Er hatte sich entschlossen und wollte in die obere Etage gehen, wo die Nonnen ihre Zimmer hatten und auch die Räume für Gäste lagen.
    Als Bill die Treppe wieder vor sich sah, brachte ihm das einen Teil seiner guten Laune zurück. Lange hielt es nicht an, denn von oben her klangen ihm Laute entgegen. Er wusste nicht, ob es sich dabei um Stimmen handelte, das konnte sein, musste aber nicht.
    Er blieb stehen, noch bevor er die unterste Stufe erreicht hatte. Und er zog sich etwas zurück, damit er nicht sofort gesehen werden konnte.
    Es gab ein Licht. Aber die Lampe stand oben. Und zwar im Gang und nicht in einer Nische in der Treppenwand. Da strömte ein Restschein auf die Stufen, sodass der Reporter wenigstens etwas sah.
    Zwei Gestalten drehten sich um die Ecken und betraten die oberste Stufe. Ob sie unterschiedlich aussahen, bekam Bill nicht mit, diese Soße aus Licht und Schatten machte alles gleich.
    Sie gingen.
    Sie tappten.
    Zumindest hatte Bill den Eindruck. Er schob sich etwas in den Gang hinein und sah, dass es zwei Männer waren, von denen der eine plötzlich stoppte.
    »He, was ist? Warum gehst du nicht weiter?«
    »Ich rieche Blut!«
    Es war eine Aussage, die beide Gestalten zusammenzucken ließ. Aber auch Bill hatte Mühe, ruhig zu bleiben, denn er ging davon aus, dass die Bemerkung ihm gegolten hatte.
    Beide standen dicht beisammen und schnüffelten. Jetzt war auch der zweite Typ der Meinung, Blut gerochen zu haben, was er seinem Kumpan auch mitteilte.
    »Es ist so frisch.«
    »Stimmt.«
    »Und was ist mit den Nonnen?«
    »Die sind nicht hier unten. Die haben sich weiter oben versteckt. Wir müssen erst hier im Keller nachsehen, bevor wir das ganze Kloster übernehmen.«
    Jetzt wusste Bill Bescheid, wie die Pläne aussahen. Die Halbvampire hatten sich hier einen Stützpunkt ausgesucht. Dagegen allerdings hatte er etwas.
    »Dann lass uns in den Gängen suchen.«
    »Okay.« Ein Kichern folgte. »Ich habe einen Durst, den kann ich kaum beschreiben.«
    »Ich auch.«
    Der Reporter war starr und auch still geblieben. Er konnte sich keinen Fehler erlauben. Nur seine Handflächen waren feucht geworden.
    Sie gingen weiter. Noch befanden sie sich auf der Treppe. Sie drehten die Köpfe in verschiedene Richtungen, gingen weiter und würden in den nächsten Sekunden das Ende der Treppe erreicht haben.
    Sie gingen den letzten Schritt gleichzeitig. Jetzt lag die Treppe hinter ihnen.
    »Der Blutgeruch hat zugenommen«, flüsterte der Kleinere der beiden Gestalten.
    »Ja, das spüre ich auch.«
    »Hast du dein Messer dabei?«
    »Klar.«
    »Ich denke du solltest es ziehen. Der große Spaß ist recht nahe vor uns.«
    Die große Gestalt zog ein Messer. Bill sah, dass es sich dabei um eine Waffe mit einer langen Klinge handelte.
    Aber auch Bill war nicht untätig geblieben. Er hatte seine Lampe hervorgeholt und schaltete sie ein. Der Strahl erwischte den Mann mit dem Messer.
    Der Halbvampir konnte nichts sehen, weil er geblendet wurde.
    Und er griff an!
    Wahrscheinlich sah er Bill Conolly nicht einmal. Er wusste nur, wohin er musste, und er warf sich nach vorn, wobei er mit dem Messer ausholte, um Bill von der Seite her zu erwischen.
    Der Reporter war schneller.
    Er schoss.
    Er konnte die Gestalt gar nicht verfehlen. Der Treffer warf den Halbvampir zurück. Er prallte gegen seinen Kumpan, während das Echo des Schusses noch in Bills Ohren hallte.
    Dann brach der Halbvampir zusammen.
    Bill hörte einen schrillen Laut. Er klang künstlich, was er aber nicht war, denn dieses Geräusch hatte der zweite Halbvampir ausgestoßen.
    Bill wusste, was seine geweihten Silberkugeln auch bei den Halbvampiren ausrichteten. Die Kraft vernichtete sie. Sie starben,
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