Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Auge, und sie hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken, denn sie wusste genau, dass dies erst der Anfang war. Die andere Seite hatte einen Plan, und den würde sie bald erfahren.
    Jane fühlte sich kontrolliert. Wer in dieses Auge schaute, der kam nicht auf einen anderen Gedanken. Aber der wusste auch nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Zumindest galt das für Jane. Sie konnte nicht einfach ihre Hand nach vorn stoßen und das Auge packen.
    Natürlich hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wem es wohl gehörte. Dabei dachte sie an einen Dämon. Es konnte sein, dass dieses Auge mit dem Mentalisten in Verbindung stand. Das war für sie die einzige Erklärung, aber ob sie stimmte, wusste sie nicht.
    Warum war das Auge erschienen? Was wollte es von ihr? Grundlos war es nicht geschickt worden. Und Jane dachte daran, dass es eine Rache geben konnte. Eine Abrechnung.
    Aber warum? Was hatte sie getan? Sie war sich keiner Schuld bewusst. Und jetzt das.
    »Bitte, was soll das? Wer will was von mir?«
    »Ich!«
    Sie hatte die Antwort gehört. Aber nicht das Auge hatte sie gegeben, sie war plötzlich da gewesen, aus dem Unsichtbaren hervor hatte sie Jane erreicht.
    »Und wer ist ich?«
    »Der Mentalist.«
    »Bist du ein Unsichtbarer?«
    »Wer ich bin, steht hier nicht zur Debatte. Nicht für dich, denn jetzt beginnt das Spiel. Was du bisher erlebt hast, das war nur die Ouvertüre. Jetzt hat sich der Vorhang geöffnet, und so wird das neue Spiel seinen Anfang haben.«
    »Wie sieht es denn aus? Darf ich das wissen?«
    »Ja, Jane Collins, du wirst nicht allein eine Rolle spielen, sondern zusammen mit einer Person, die ich sehr gut kenne und die schon lange darauf wartet, wieder in das Geschehen eingreifen zu können.«
    Jane hatte alles gehört. Die Angst steckte nicht mehr in ihr, sondern mehr eine Anspannung, die sich auf ihre Nerven gelegt hatte. Sie glaubte an keinen Bluff mehr. Das Auge hielt sie weiterhin unter Kontrolle und sie spürte auch den anderen Teil, obwohl sie nichts weiter sah und nur die Stimme hörte.
    Aber auch die war jetzt still.
    Jane war eine Frau, die gern wusste, woran sie war.
    »Auf wen muss ich mich einrichten?«, fragte sie.
    »Auf eine besondere Person.«
    »Und weiter?«
    »Auf eine Frau.«
    Das überraschte die Detektivin. »Kenne ich sie?«
    »Nein.«
    »Hat sie auch einen Namen?«
    »Sie nennt sich zurzeit Olga. Ich habe alles gerichtet. Du wirst sie gleich kennenlernen.«
    »Aha. Und weiter? Was kannst du noch über sie sagen?«
    »Okay. Wenn du es genau wissen willst. Olga ist eine Killerin der Extraklasse...«
    ***
    Nancy Wilson hatte es Spaß gemacht, uns zu helfen. Jetzt saßen wir vor dem Bildschirm und schauten auf die Szene, die dort ablief und uns das Thema präsentierte, auf das wir so scharf waren.
    Olga hieß sie.
    Und Olga war eine Killerin, das zeigte sie uns, denn wir sahen den Revolver in ihrer rechten Hand. Ansonsten sahen wir ein Bild, das nicht zu der Waffe passte, die Olga in der Hand hielt. Sie war zudem nicht angezogen wie eine Killerin. Sie war barfuß. Bekleidet nur mit einem hellroten String und einem weißen Tank-Shirt, ein Oberteil ohne Ärmel. Das Haar war blond, und im Nacken hatte sie es zu einem Zopf geflochten, der lang an ihrem Rücken nach unten hing.
    Es war der Körper einer Frau, die viel Wert auf Fitness legte. Muskeln, aber nicht zu viele. Ein knackiger Hintern, sehr feste ausgeprägte Waden, breite Schultern, die leicht eckig aussahen, und zwei Arme, zu denen Hände gehörten, die auch mal richtig zupacken konnten.
    »Ja, das ist Olga«, sagte Nancy Wilson leise.
    »Und weiter?«
    Sie grinste mich an. »Das werdet ihr noch zu sehen bekommen, wenn der Film erst mal läuft.«
    »Darauf warte ich doch.«
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, als der Film ablief. Plötzlich bewegten sich die Bilder oder erst mal das Bild, denn es war Olga, die einen langen Schritt nach vorn ging, aber ihren Weg nicht fortsetzte, sondern sich umdrehte und sich von vorn präsentierte.
    Wir hatten bereits bei ihrem ersten Anblick gesehen, dass sie nicht normal aussah. Ihr Haar war blond, zeigte aber nicht die helle Farbe wie das Haar der Blutsaugerin Justine Cavallo. Es sah irgendwie schmutzig aus.
    Und auch das Gesicht sah anders aus. Konnte man bei der Cavallo noch von perfekten Zügen sprechen, so war das bei der anderen Person nicht der Fall. Sehr harte Züge. Augen wie Kieselsteine. Dann die dünnen Lippen. Bei ihnen konnte man sich nicht vorstellen, dass sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher