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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes
Autoren: Unbekannt
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es Perry Rhodan noch immer so, als müsse ihm das Trommelfell etwa in dem Augenblick platzen, in dem das Vibrieren des Bodens unter seinen Füßen endlich aufhörte.
    Unwillkürlich mußte er lächeln, als er an seine Abenteuer mit Melbar Kasom zurückerinnert wurde.
    Damals, vor und während des Kampfes gegen die Meister der Insel, da hatte er noch ganz andere Dinge durchstehen müssen.
    Perry stellte keine Fragen mehr, bis sie in jener Abteilung der PARACELSUS angekommen waren, wo sich die Tiefkühlkammern und die angeschlossenen Labors befanden.
    Er wußte, daß Kullino ihn mit Absicht auf die Folter spannte. Der Ertruser hatte etwas, das er mit einem Knalleffekt präsentieren wollte.
    Er wollte ihm den Spaß nicht nehmen, obwohl er in der BASIS momentan genug zu tun hatte.
    Andererseits brauchte er aber wirklich seine Beherrschung, um keine Fragen zu stellen.
    Deshalb winkte er auch ab, als Mike fragte, ob er Kullino zur Rede stellen solle.
    Sicher, Michael und seine Begleiter hatten die zehn Hamamesch-Tiefkühlleichen unter Einsatz ihres Lebens aus dem Todesschiff geborgen. Mike mochte sie als eine Art „Eigentum" betrachten und dann natürlich über das Spiel des Ertrusers verärgert sein.
    Perry war nicht erstaunt, als der Chefwissenschaftler, der in zwanzig großen Diskusschiffen aus der Lokalen Gruppe gekommenen Blues, Ayolü Metül, sie begrüßte. Metül und seine Leute waren mit der Vorgabe und der Hoffnung nach Hirdobaan geflogen, dem Rätsel der Imprints auf die Spur zu kommen. Sie waren immun wie alle Mitglieder ihres Volkes, und wie alle Hamamesch. Die reagierten ebenfalls nicht auf Imprint-Waren - ansonsten wären sie ja gar nicht fähig gewesen, diese Waren zu vertreiben.
    Auf genau dieser Parallele hatten die Blues ihre Forschungen aufgebaut. Deshalb waren ihnen die konservierten Leichen der Hamamesch so wichtig gewesen. Und genau deshalb erwartete die beiden Rhodans an Bord der mit Imprint-Süchtigen vollgestopften PARACELSUS so etwas wie ein Frankenstein-Kabinett aus den uralten Zeiten des Gruselfilms.
    Nur daß sie diesmal keinen Film sahen, sondern mittendrin in der unheimlichen Wirklichkeit waren.
     
    *
     
    Es begann damit, daß einer der zehn toten Hamamesch seine knorpligen Fischmaullippen bewegte. Perry Rhodan mußte dreimal hinsehen, bis er es glaubte. Den letzten Zweifel daran, daß er nicht träumte, nahm ihm Nuka Kullinos überlegenes Lächeln.
    „Macht keine schlechten Scherze mit uns, Freunde", sagte Mike halb wütend, halb entsetzt. „Auf diese Sorte Humor reagiere ich äußerst.allergisch. Entschuldige, Perry, das war keine Anspielung."
    Perry schien ihn überhaupt nicht gehört zu haben.
    Sein Blick wanderte durch den runden Saal, in dem zwischen einer Unzahl von Instrumententürmen, Pulten, Monitoren und medizinischen Apparaturen jeder Art die zehn Betten standen. Sie waren so um eine zentrale, bis zur Decke reichende Medosäule gruppiert, daß ihre Fußenden genau auf den Mittelpunkt der Säule zeigten, mit der die Leichen durch hauchdünne Leitungen mehrfach verbunden waren.
    Bei den Betten, die auf Antigravpolstern in jede gewünschte andere Position gebracht werden konnten, standen mehrere Blues und einige von den PARACELSUS-Wissenschaftlern unter Abraham Linken. Sie alle blickten aufmerksam zu den Rhodans, dem Ertruser und Ayolü Metül hinüber.
    „Ich verlange jetzt endlich eine Erklärung", sagte Perry hart zu Kullino.
    „Natürlich." Der Schiffskommandant nickte und wurde sehr ernst. „Es handelt sich nur um eine Pseudo-Reanimation. Auf diesen Schirmen etwa", er deutete auf die betreffenden Monitoren, „könnt ihr sehen, daß wir wieder Gehirnströme der Hamamesch haben, und dort drüben werden Herztätigkeit, Atmung und so weiter angezeigt. Wir können diese Toten natürlich nicht wieder ins Leben zurückrufen, aber mit den entsprechenden Geräten und einem gewaltigen Aufwand war es uns möglich, Ergebnisse zu erzielen, die dem wirklichen Leben ähneln."
    „Deshalb war es so wichtig, noch relativ >frische< Leichen zu bekommen", ergänzte der Blue. „Nur bei Körpern, die sofort nach dem Tod kältekonserviert und dazu nicht allzu beschädigt sind, können Meßergebnisse im Verlauf der Pseudo-Reanimation denen am lebenden Objekt weitestmöglich ähneln."
    „Dem lebenden Objekt", dehnte Rhodan. „Man könnte das zynisch nennen. Aber gut. Und wozu dient dieser Aufwand? Welche konkreten Ergebnisse kann er uns liefern?"
    Nuka Kullino nickte dem Blue auffordernd
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