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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox
Autoren: Unbekannt
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anderen Rebellen. Nichts hatte sich verändert. Die Fronten waren genau da, wo sie vor Stunden verlaufen waren. Und Dan-Sandins lebendes Werkzeug Radan-Mech hüllte sich wieder in eine Aura geheimnisvoller Zurückhaltung und Schweigsamkeit.
    „Aber Coram-Till hat mehr zu bieten", fuhr Assyn-Stey fort. Er hatte sich in Eifer geredet. „Und ich meine, wir sollten zu unserem Anführer denjenigen unter den Befähigten auswählen, der uns die beste Strategie anbieten kann. Coram-Till kann uns die Hilfe der Galaktiker verschaffen - und damit wird eine Offensive gegen die Macht der Handelsfürsten zwar nicht zu einem Kinderspiel, aber sie wird wesentlich leichter dadurch, und sie hat größere Aussichten auf Erfolg. Ich bin dafür, wir wählen den besten Cryper aus unseren Reihen, den mit der besten Strategie - und das ist ohne jeden Zweifel Coram-Till."
    Ronald Tekener verfolgte die Debatte nicht mehr; sein Gesicht zeigte einen Anflug von Verbitterung. Wir waren so weit gereist, wir waren solche Risiken eingegangen, wir hatten uns bemüht - und nun das.
    „Ich befürworte diesen Antrag!" meldete sich Caston-Pragama, - wie nicht anders zu erwarten war. Das verbissene Schweigen von Eser-Furron, Ammor-Res und Karan-Kan bewies, daß sie nicht im Traum daran dachten, Coram-Till als ihren Anführer zuzulassen.
    Unwillkürlich richtete sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf Radan-Mech.
    Der Oberpriester schien zu meditieren. Seine Augen waren geschlossen, er saß aufgerichtet da, sehr ruhig, sehr entspannt. Um seinen Körper herum begann sich langsam eine schwache Aura zu bilden.
    Dann öffnete er den Mund.
    „Kluge, sehr kluge Worte, Assyn-Stey", sprach Dan-Sandin durch den Mund von Radan-Mech.
    „Ein Grundsatz, der mir einleuchtend erscheint, vernünftig und praktikabel. Der beste Cryper aus unseren Reihen mit der besten Strategie. So soll es sein."
    Ich starrte Ronald Tekener an.
    Wieso war dies das Aus für Coram-Till? Ich vertraute zwar meinem Verstand, aber auch Tekeners Instinkt, und der Smiler blickte so sauer drein, als habe er gerade selbst ein Spiel um höchsten Einsatz verloren.
    „Was wollen wir mehr?" fragte ich leise, doch zweifelnd. „Mit diesem Votum von Dan-Sandin hat Coram-Till gewonnen!"
    Narr - unterschätze nicht die Macht der Bosheit...
    Langsam, seiner selbst und seiner Sache offenkundig sehr sicher, stand Ammor-Res auf und begann zu sprechen ...
    Und mich begann zu schaudern ...
     
    9.
     
    Homer G. Adams marschierte aufgeregt in der Zentrale der TANKSET auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    „Es muß etwas passieren", sagte er halblaut. „Diese Spannung ist kaum mehr zu ertragen. Ich - wir alle werden noch verrückt durch das ewige Warten."
    „Fürst Clarvens Kanzlerin hat ihr Wort gegeben", antwortete Kamhele leise. „Des Fürsten Wort, daß ihr Ware bekommen werdet."
    „Aber WANN??"
    Die Stimme von Homer G. Adams überschlug sich, als er diese Frage, die wichtigste von allen Fragen, hinausschrie; er lief im Gesicht rot an, verschluckte sich und mußte husten.
    „Wann?" fragte er noch einmal. „Kamhele, red noch einmal mit der Kanzlerin. Ich kann die Leute nicht länger halten, sie glauben die Vertröstungen nicht mehr, die Ausflüchte und Entschuldigungen. Kamhele, unternimm etwas, oder es wird eine Katastrophe geben für die Bewohner von Rixxo. Und für die Bewohner vieler anderer Welten in Hirdobaan."
    Die hochgewachsene Sydorrierin richtete den Blick ihrer großen Augen auf den Aktivatorträger, der klein und verwachsen vor ihr stand und nur mit Mühe an sich halten konnte.
    „Ihr Galaktiker seid ein seltsames Volk", sagte Kamhele leise. „Ihr droht und erpreßt uns, aber ihr tut es mit weinerlicher Stimme, als wäre es euch zuwider. Ihr wollt euch von niemandem etwas vorschreiben lassen und tut dann doch, was andere euch aufzwingen. Seltsam, sehr seltsam."
    „Laß diese völkerpsychologischen Ausführungen", beschwor Adams die Sydorrierin. „Rede mit Clarven oder seiner Kanzlerin und sorge dafür, daß endlich etwas geschieht. Wenn nicht, wird es eine Katastrophe geben ..."
     
    *
     
    „Wir kennen die Nachrichten aus Hirdobaan", begann Ammor-Res; seine Stimme klang ruhig und gelassen. „Wir wissen, daß es dort Galaktiker gibt, kein Zweifel. Wir wissen aber auch, in welchem Zustand sie sich befinden."
    Er blickte sich um.
    „Die Galaktiker sind schwach und hilflos. Sie gieren und jammern nach Imprint-Waren. Ihr wirklicher Anführer, der Homer G. Adams
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