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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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holte.«
    »Higgins auch nicht?«
    »So ist es. Er steht ja da und kann nur die Schultern anheben. Schade, ich hätte es gern gesehen.«
    »Vielleicht ist doch mehr an der Geschichte, als man sich so vorstellt«, sagte ein dritter Mann.
    »Wieso? Was meinen Sie?«
    »Ich habe gehört, dass man diesem Schwert unheilige Kräfte nachsagt. Das kann natürlich übertrieben sein, aber so ganz will ich es nicht ausschließen.«
    Bill Conolly mischte sich ein. »Pardon, die Herren, aber darf ich fragen, welche Kräfte Sie meinen?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, Mister, das dürfen Sie nicht. Ich möchte keine Gerüchte in die Welt setzen, das müssen Sie verstehen.«
    »Ja, Sir, aber auch ich bin gekommen, um mir das Schwert anzusehen. Und jetzt ist es weg?« Bill schüttelte den Kopf. »Geht das denn mit rechten Dingen zu?«
    »Das sagte ich ja.«
    »Dann hat man es gestohlen«, erklärte Bill.
    »Am helllichten Tag?«, fragte ein Mann, der neben ihnen stand. »Glauben Sie das?«
    »Nein«, lautete die allgemeine Antwort.
    »Aber was könnte es denn sein?«
    Keiner der Männer wusste eine Antwort, bis Bill wieder leicht provozierend sagte: »Es kann ja sein, dass es von einem Geist gestohlen worden ist. Oder von einer ähnlichen Person.«
    Es herrschte Schweigen.
    »Und?«, fragte Bill.
    »Glauben Sie denn an Geister, Mister?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann haben Sie welche gesehen?«
    »Hin und wieder schon.« Die Aussagen des Reporters hatten die anderen Männer nicht überzeugen können.
    »Sagen Sie das mal dem Kurator Clark Higgins. Der lässt Sie direkt einsperren.«
    »Was hat er denn für eine Erklärung?«
    »Er spricht mit den Polizisten. Die waren schon im Saal und haben sich alles angesehen.«
    »Oh, das würde ich auch gern.«
    »Fragen kostet ja nichts, Mister...«
    »Ich heiße Bill Conolly.«
    »Aha. Und Sie interessieren sich für Schwerter?«
    »Auch. Aber mehr noch für das Mittelalter ganz allgemein, und ich denke, dass die anderen Exponate noch vorhanden sind.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Danke, die Herren.«
    Bill ließ die steifen Briten stehen und schritt auf die Polizisten zu, die mit Clark Higgins zusammenstanden. Als er sich räusperte, schauten sie ihn an.
    »Bitte?«, fragte Higgins.
    Bill stellte sich vor. »Ach ja, Mister Conolly. Wir hatten sogar einen Termin, wenn ich mich nicht irre.«
    »Das stimmt.«
    Higgins zupfte an seiner Fliege. »Er ist leider geplatzt. Tut mir leid.«
    »Den können wir doch nachholen.«
    »Ähm – wann?«
    »Jetzt gleich, wenn die Polizisten nichts dagegen haben. Oder?«, fragte Bill.
    Sie hatten nichts dagegen. Hinzu kam, dass sie bereits alles erfahren hatten, was es zu wissen gab, und zum Schluss wandten sich die Männer noch mal an den Kurator.
    »Es tut uns leid, dass Sie diesen Verlust erlitten haben. Wir bleiben jedoch am Ball, und es ist durchaus möglich, dass Sie das Glück des Tüchtigen haben.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Dass man Ihnen das Schwert zurückbringt. Es gibt auch noch ehrliche Diebe.«
    Bill hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken, und auch der Kurator musste sich zusammenreißen. Als sie außer Reichweite waren, fragte er: »Möchte nur mal wissen, wovon die in der Nacht träumen. Aber sie können mir gestohlen bleiben.« Die Stimme des Mannes klang leicht blasiert. »Von ihnen kann man nicht viel erwarten.«
    »Wahrscheinlich sind sie überfordert. Man sollte etwas nachsichtiger sein.«
    »Nun ja. Mir ist es egal.«
    »Und ich würde gern den Platz sehen, an dem Sie das Schwert aufbewahrt haben.«
    Clark Higgins war überrascht. »Warum das denn?«
    Bill lächelte. »Ich bin es gewohnt, mir immer einen Eindruck zu verschaffen. Wissen Sie, dann kann ich besser schreiben. Da wirkt der Bericht weniger kühl und echter.«
    Der Kurator dachte einen Moment nach, bevor er sagte: »Das kann ich mir vorstellen. Aber einen Moment noch.« Er wandte sich den anderen Männern zu, mit denen auch Bill schon gesprochen hatte und die noch auf dem Gehsteig warteten.
    Higgins schickte sie weg. Er sagte ihnen noch, dass er das Museum schließen wollte.
    Bill ging es nicht so sehr um das Schwert, das natürlich auch wichtig war. Für ihn standen andere Dinge im Vordergrund. Er fragte sich, wie es möglich war, dass ein großes Schwert so einfach verschwinden konnte. Das interessierte auch Higgins. Bill nahm sich vor, ihn zu fragen, doch er wollte seine Worte behutsam wählen und den Mann nicht ins offene Messer rennen lassen.
    Sie betraten das
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