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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Zimmer stand der weibliche Engel. »Hallo, Johnny«, sagte er mit einer weichen Stimme. »Hier bin ich...«
    Mehr hatte er nicht zu sagen. Aber es geschah noch etwas anderes. Er war nicht allein gekommen, er hatte etwas mitgebracht und hielt Johnny das Schwert entgegen.
    ***
    Johnny Conolly tat nichts. Er dachte auch nichts. Er blieb einfach auf seinem Stuhl sitzen und starrte die Erscheinung an, denn das genau war sie. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er sie als stofflich oder feinstofflich einstufen sollte.
    Aber vorhanden war sie, daran gab es nichts zu rütteln, und Johnny wusste nicht, was er unternehmen sollte. Er schwieg weiter und schaute in das Gesicht, das einen freundlichen Ausdruck zeigte, von dem sich Johnny aber nicht täuschen ließ.
    Und dann sprach sie. Ihre Stimme klang leise, war aber verständlich. »Ich bin wieder da.«
    »Das sehe ich.«
    »Und ich habe dir etwas mitgebracht.«
    »Was denn?«
    »Hier, das Schwert.« Sie hielt es Johnny hin wie ein Geschenk.
    »Was soll ich damit?«
    »Nimm es!«
    Er schüttelte den Kopf.
    Das ließ die Erscheinung nicht gelten. »Ich will aber, dass du es an dich nimmst.«
    Er wollte nicht. Er schüttelte noch mal den Kopf. Dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, aber dazu kam er nicht mehr, denn die Person war wieder schneller.
    »Ich will, dass du die Waffe nimmst. Sie ist etwas Wunderbares. Ich gebe sie nicht oft aus der Hand. Du kannst also stolz darauf sein...«
    »Ich will sie nicht.«
    »Du wirst sie aber trotzdem bekommen!«
    Johnny war über diese Hartnäckigkeit entsetzt. Er wusste es nicht, aber er ahnte, dass dieses Schwert und er eine große Rolle in der Rechnung des Engels spielten.
    Noch trennte sie gut ein Meter. Johnny suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Okay, er war hier zu Hause, aber er sah sich in der Klemme. Er wollte es auch auf keinen Kampf ankommen lassen, sondern versuchen, seinen Vater zu alarmieren, aber das wurde ihm verwehrt, denn die Besucherin bewegte sich blitzschnell und war sofort bei ihm. Er sah das schöne Gesicht aus der Nähe, auch das Lächeln entging ihm nicht, aber es hatte etwas Teuflisches an sich.
    Intensiv schaute sie ihn an, und er hatte das Gefühl, in diesem Blick zu versinken. Er wehrte sich dagegen, er wollte aufstehen, blieb aber sitzen und merkte, dass ihm etwas zwischen die Finger gedrückt wurde.
    Er wusste im ersten Moment nicht, worum es sich handelte. Erst als er vom Stuhl in die Höhe gezogen wurde, da war ihm klar, dass er verloren hatte.
    Jetzt gehörte das Schwert ihm, das er gar nicht gewollt hatte. Und er stand vor seinem Stuhl wie eine Figur. Die Spitze drückte gegen den Boden, auf dem Griff lagen seine Hände, und vor sich sah er die Gestalt der Frau.
    Sie war noch immer so schön. Da hatte sich nichts verändert. Aber Johnny spürte auch jetzt etwas anderes. Er wusste nicht, ob es von ihr oder dem Schwert ausging, aber da war etwas in ihm, das er schlecht beschreiben konnte.
    Eine andere Macht. Eine Kraft, die ihn beeinflusste. Sie war in ihn hineingekrochen. Sie hatte ihn verändert und innerlich zu einem anderen gemacht.
    »Na, Johnny, wie fühlst du dich?«
    »Ja, ich bin okay. Ich habe keine Probleme.«
    »Und das Schwert? Gefällt es dir?«
    Johnny sah nicht mal hin, als er die Antwort gab. »Ja, es ist einfach toll.«
    »Dann gehört es für eine Weile dir.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Bitte.« Alma senkte ihre Stimme ein wenig. »Was macht man mit einer solchen Waffe?«
    Johnny musste nicht lange nachdenken. »Töten!«
    »Genau.«
    Er schaute wieder die Frau an. »Wen soll ich töten?«
    »Das ist doch ganz einfach. Die Menschen, die sich hier im Haus befinden.«
    »Es sind meine Eltern.«
    »Na und?«
    Johnny zögerte. Er schien nachzudenken. Etwas veränderte sich am Ausdruck in seinem Gesicht. Er focht einen innerlichen Kampf aus und blieb auch weiterhin mit dem Schwert in Kontakt.
    Das war ein Fehler, was Johnny nicht wissen konnte. So blieb er weiterhin im Bann der Waffe, die sein Inneres völlig umdrehte. Er dachte an den Tod, aber es machte ihm nichts aus. Mit dem Tod kam er gut zurecht, und er würde ihm nicht ausweichen. Aber er fühlte sich auch als Bringer des Todes, und dieser neue Wunsch stieg in ihm hoch und ließ sich nicht stoppen.
    Er wollte töten!
    Und er würde sich die beiden Menschen holen, die sich hier im Haus befanden.
    Sein Blick glitt nach vorn auf die Tür des Zimmers zu. Seine Besucherin war auch weiterhin vorhanden, und jetzt tat sie ihm sogar
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