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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung
Autoren: Jason Dark
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der Staatsanwältin, die meinen Namen flüsterte.
    Ich ging zu ihr. Da Blacky Handschellen trug, konnte ich mir das erlauben.
    Die Anstrengung stand Purdy Prentiss ins Gesicht geschrieben. »Bitte, du musst dich nicht so einbringen. Ich denke nicht, dass du eine Auskunft bekommst.«
    »Warum nicht?«
    »Er weiß bestimmt nichts.«
    »Du denn?«
    »Ich glaube ja, denn ich habe nachdenken können. Ich weiß, dass er nicht gelogen hat, denn es gibt eine Carmen, die ich kenne.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.« Ihre Lippen zuckten. »Ich habe lange überlegt, jetzt ist es mir eingefallen. Vor einigen Jahren hatte ich mit ihr zu tun. Sie war eine gefährliche Frau und eine mit Vergangenheit. Mit einer bestimmten, John.«
    Ich hakte sofort nach. »Meinst du Atlantis?«
    »Ja.« Ihre Lippen zuckten. »Sie ist eine, die es schon damals gegeben hat. Da habe ich sie erlebt.«
    »Und was war sie?«
    »Keine Gute, denke ich. Sie war eine Person, die sich auf den alten Friedhöfen herumgetrieben hat und sie war stets von einem bestimmten Geruch umgeben.«
    »Leichengeruch?«
    »Ja.« Purdy schloss die Augen.
    »Dann war sie ein Ghoul«, sagte ich. »Eine Person, die sich von Toten ernährte und deshalb auf einen Friedhof ging. Kann man das so sehen?«
    »Das muss man wohl. Ich habe sie damals gestört. Da sind wir zu Feindinnen geworden. Und genau das ist geblieben. Auch sie hat überlebt so wie ich.«
    Allmählich sah ich klarer. »Ist sie denn auch in einer anderen Person wiedergeboren worden?«
    »Ja. Als eine Tänzerin. Sie hat sich Carmen genannt, das habe ich von ihr erfahren.«
    »Dann hattet ihr Kontakt?«
    Purdy Prentiss runzelte die Stirn. Sie verdrehte auch leicht die Augen. Sie musste sich zusammenreißen, um die nächsten Worte zu sprechen. »Sie hat mich angerufen. Sie hat mich gefunden, und sie hat mir erklärt, dass sie mich hasst. Dass sie zuschlagen würde, dass ich mich auf etwas gefasst machen sollte. Die Schlinge um mich würde sich immer dichter zusammenziehen.«
    Ich schaute sie an und schüttelte den Kopf. »Und du hast mir nichts gesagt?«
    »Warum, John? Ich habe oft genug Morddrohungen erhalten und bekomme sie noch immer. Warum soll ich dich damit belästigen?«
    »In diesem Fall wäre es besser gewesen. Ich kann das Motiv dieser Frau nicht nachvollziehen, aber sie muss dich sehr stark hassen. Nur sie selbst traut sich nicht an dich heran.«
    »Ich würde sie erkennen, glaube ich. Und dann würde ich mich an alte Zeiten erinnern. So etwas muss schlimm für sie sein.«
    »Wir werden sie finden müssen, Purdy. Hast du eine Ahnung, wo wir mit der Suche anfangen könnten?«
    »Nein, das habe ich nicht. Es ist durchaus möglich, dass sie sich noch in der Nähe aufhält. Sie will ja den Erfolg mitbekommen. Was sie allerdings tut, wenn sie erfährt, dass sie keinen Erfolg gehabt hat, das weiß ich nicht.«
    »Das bekommen wir heraus.«
    »Was macht dich denn so sicher?«
    »Ich bin zwar hier allein im Zimmer, aber ich bin trotzdem nicht allein, denn Suko wartet vor der Klinik und hält dort die Augen offen. Und wenn du sagst, dass sie sich in der Nähe aufhält, dann könnte Suko sich mal umschauen.«
    »Aber es ist nicht sicher«, flüsterte sie.
    »Abwarten.« Ich holte mein Handy hervor, um mit Suko zu reden. Etwas störte mich. Ich hatte ein Geräusch gehört. Es konnte durchaus ein Lachen gewesen sein.
    »Lieber nicht, Sinclair.«
    Ich drehte mich um und sah nicht nur in die Mündung der Pistole, sondern auch in die kalten Mordaugen von Doktor Abel Simmons...
    ***
    Die Frau war auf Suko zugegangen und dann stehen geblieben, als sie den letzten Satz gehört hatte. Es war klar, dass sie Purdy Prentiss kannte, und Suko wartete darauf, dass sie etwas sagte, aber das tat sie noch nicht. Sie stand da, umleckte ihre Lippen und schüttelte den Kopf.
    »Was ist los?«, fragte Suko. »Stört es dich, dass ich es geschafft habe, dich zu enttarnen?«
    »Wieso das?«
    »Ganz einfach.« Er zog wieder die Nase hoch. »Du riechst – nein«, er korrigierte sich, »… du stinkst.«
    »Aha. Und weiter?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich könnte es ja als eine Beleidigung auffassen, verstehst du? Aber ich will mal nicht so sein.«
    »Ich kenne Geschöpfe, die nach Friedhof und nach alten Leichen oder Verwesung riechen. Und die haben einen besonderen Namen mit auf den Weg bekommen.«
    »Ach ja? Welchen denn?«
    »Man nennt sie Ghouls.«
    »Ha, das ist...« Sie wollte etwas sagen, tat es aber nicht und schüttelte nur den Kopf.
    »Was
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