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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung
Autoren: Jason Dark
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war, dafür stand das Bett nicht günstig genug, aber sie ahnte, dass es Probleme gegeben hatte.
    »Bitte, John, was war los?«
    »Es ist vorbei.«
    »Ich will es trotzdem wissen.«
    Den Gefallen tat ich ihr. Aber die Wahrheit brachte uns nicht weiter. Ich beschrieb ihr Blacky, und da sah ich den hellen Schimmer in ihren Pupillen.
    »Ja, John, das ist er gewesen. Das war der Mann, der mich hat killen wollen.«
    »Aber du weißt nicht, in wessen Auftrag?«
    »Nein.«
    Ich nickte ihr zu. »Aber das werden wir bald wissen. Er lebt, ich habe ihn nur kampfunfähig gemacht. Wie gut fühlst du dich denn?«
    »Mir geht es etwas besser.«
    »Das freut mich, Purdy. Vielleicht kannst du der Vernehmung folgen. Es muss jemanden geben, der ihm den Auftrag gab, dich aus der Welt zu schaffen. Und er hat es hier ein zweites Mal versucht. Das wundert mich. Wie stark muss sein Hass gewesen sein?«
    Er lag noch auf der Erde, aber er war nicht bewusstlos und stöhnte nur leise vor sich hin. Meine Handkante hatte ihn im Nacken getroffen, und dort begann sich die Haut schon zu verfärben.
    »Hoch mit Ihnen.«
    »Nein, ich kann nicht...«
    So wollte ich gar nicht erst anfangen. Ich griff zu und zerrte ihn auf die Beine, auch wenn ihm das nicht passte und er protestierte.
    Es störte mich nicht. Ich drückte ihn auf einen Stuhl, wo er hocken blieb. Er war ja froh, sitzen zu können. Nur hatte ich den Stuhl so gedreht, dass Purdy Prentiss den Mann sah.
    Ich beobachtete ihr Gesicht. Es war für mich deutlich zu erkennen, wie es in der Staatsanwältin arbeitete.
    »Er ist es, John!«
    Ich nickte. »Kennst du ihn denn?«
    Purdy Prentiss schaute noch mal hin, jetzt auch länger und sagte: »Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht, wie er dazu kommt, mich umbringen zu wollen.«
    »Oh, das werden wir bald von ihm erfahren.« Ich trat gegen den Stuhl.
    »Nicht wahr, mein Freund?«
    Die letzte Ansprache hatte ihm nicht gefallen. Er presste die Lippen zusammen, um mir zu zeigen, dass er nichts sagen wollte. Das konnte er halten, wie auch immer, ich jedenfalls hatte keine Lust, mich auf irgendwelche Spielchen einzulassen. Er saß noch wie ein Angeklagter auf dem Stuhl, als ich meine Beretta hervorholte und sie ihm mit der Mündung gegen den Kopf drückte.
    Wer ich war, das wusste er bestimmt nicht. Jedenfalls hatte ich ihm nichts gesagt, und so stellte ich meine erste Frage.
    »Wer hat befohlen, dass Sie die Frau dort töten sollen?«
    Er sagte nichts.
    Ich versuchte es anders. »Wie heißen Sie?«
    »Eugen Black, aber man nennt mich Blacky.«
    »Na, das ist immerhin etwas. Sie können also doch reden.« Ich schnitt ein anderes Thema an. »Und Sie verdienen Ihr Geld als Auftragskiller, Mister Black?«
    »Nein, nein!« Plötzlich konnte er auch lauter sprechen. »Wie kommen Sie darauf?«
    Ich musste lachen. »Das ist doch ganz logisch. Ich sehe Sie als Killer an.«
    »Das bin ich nicht!«, erklärte er keuchend und wischte mit beiden Händen durch sein Gesicht.
    »Was sind Sie dann?«
    Er winkte nur ab. Ansonsten sagte er nichts dazu. Ich drückte ihm wieder die Mündung gegen die rechte Wange. »Was sind Sie dann?«
    »Ein Mann.«
    »Ha, das sehe ich.«
    »Ein ganz normaler Mann.«
    Ich hatte ja schon manches Verhör geführt. Aber dass jemand so reagierte, war selbst mir neu. Ich wusste auch nicht, worauf er hinauswollte, und fragte weiter.
    »Was hat Ihre Antwort zu bedeuten? Ich habe damit meine Probleme. Oder wollen Sie ablenken? Es hat keinen Sinn. Es ist besser, wenn Sie die Karten auf den Tisch legen.«
    Er sagte mit scharfer Stimme: »Es hat mich eben erwischt. Ich weiß, dass es fast lächerlich klingt. Aber es ist so gewesen.«
    »Wie erwischt?«
    Er spürte zwar den Druck der Mündung, drehte aber trotzdem den Kopf in meine Richtung. Dabei verengten sich seine Augen, und sehr leise sprach er den nächsten Satz.
    »Ich habe mich verliebt.«
    »Ach? Sagen Sie nur?« Fast hätte ich gelacht, denn ich glaubte, dass er vom Thema ablenken wollte.
    »Ja, es war so.«
    »Und weiter?«
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Verstehe, weil Sie verliebt waren.«
    »Ja, das ist der Fall.«
    Ich deutete ein Kopfschütteln an. »Sie waren verliebt und wollten töten.«
    »So ist es«, gab er zu und ließ mich nicht aus dem Blick. »Das können Sie nicht verstehen – oder?«
    »So ist es. Und ich hoffe mal, dass Sie mich aufklären können.«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weil auch die Staatsanwältin gern gewusst hätte, weshalb sie fast umgekommen wäre.«
    »Es
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