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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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verfallen, daß ich nur in meiner Kabine sitze und die schillernden Flächen anstarre. Vielleicht bin ich nicht normal; viele Akonen halten uns Terraner ohnehin für verrückt. Doch das ist Neid, dessen Wurzeln zwei Jahrtausende in die Geschichte zurückreichen.
    Scherckel behauptet, daß in einigen Tagen alles wieder seinen gewohnten Gang gehen wird.
    Ich wünsche, er behält recht, doch ich bin skeptisch. Wer ist denn wirklich noch da, der über den Tellerrand der endlich wiedergewonnenen eigenen Zufriedenheit hinausblickt? Die AKONIA hat eine knapp tausendköpfige Besatzung - wer davon wäre in der Lage, die reibungslose Funktion der wichtigsten Schiffssektionen aufrechtzuerhalten?
    Oder wer denkt noch an die Fermyyd im Orbit? Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich mir die zweitausend Regenbogenschiffe in Erinnerung rufe. Wir wissen noch immer nicht, worauf sie eigentlich warten.
    Ich ... Verdammt, die Syntronik hat Alarm ausgelöst.
    Distanzalarm!
    Mein Platz ist jetzt in der Zentrale, das bin ich meiner Selbstachtung schuldig."
     
    *
     
    Sie waren ein verlorenes Häufchen, das sich anmaßte, die Verteidigung der AKONIA zu gewährleisten: außer Grozzer sechs Akonen und ein Maahk; die Hälfte von ihnen wirkte wie Schlafwandler.
    „Legt verdammt noch mal die Würfel zur Seite!" herrschte Grozzer sie an.
    Der Maahk baute sich in seinem massigen Schutzanzug vor ihm auf und wedelte mit dem Imprint-Würfel dicht vor dem Gesicht des Terraners. „Du hast nur zwei Augen und siehst nicht all das Schöne, das ich wahrnehme", sagte er dröhnend. „Die AKONIA ist nicht mein Schiff. Wenn du willst, daß ich dir trotzdem beistehe, entschuldige dich."
    Sie ist auch nicht mein Schiff, wollte Grozzer heftig erwidern, und er hatte einige Schimpfwörter auf Lager, die den Maahk wohl aufs äußerste gereizt hätten, aber er biß sich auf die Zunge und schwieg lieber. „Verzeihung", stieß er gepreßt zwischen den Zähnen hervor. Der Maahk hatte sich da allerdings schon brüsk umgewandt und schleppte sich schwerfällig zum Kommandantenterminal.
    „Stomal Zystaan ist nicht hier?" rief Scherckel vom Hauptschott herüber.
    „Nein", sagte Grozzer gereizt. „Sehnst du dich nach ihr?"
    „Wenn unsere Besucher sie nicht vermissen." Scherckel zuckte mit den Achseln und blickte an seinem Freund vorbei auf den Panoramaschirm. Grozzer fuhr auf dem Absatz herum.
    Die Wiedergabe hatte sich verändert, aus den trostlosen grauen Schleiern eines heftigen Wolkenbruchs senkte sich ein Regenbogenschiff herab. Unschwer war zu erkennen, daß es in unmittelbarer Nähe des Kugelraumers landen würde.
    „Wir werden über Funk angesprochen!" rief ein älterer Akone.
    „Die Frequenz öffnen!"
    Ein Stakkato unverständlicher Knurr- und Zischlaute ergoß sich durch die Zentrale. Der Mann hatte offensichtlich auf Manuellbetrieb umgeschaltet und übersteuerte.
    „Mach alle Schaltungen rückgängig!" brüllte Grozzer. „Syntron, hilf ihm!"
    Die Wiedergabe wurde deutlicher, blieb aber unverständlich, bis der Translatorbereich zugeschaltet wurde. Dann brandete eine Stimme in hart artikuliertem Hamsch auf.
    „... die Galaktiker aufgefordert, alle Schotten zu öffnen und keinen Widerstand zu leisten."
    Das Fermyyd-Schiff verharrte wenige hundert Meter über der Plattform. Bei den benachbarten Inseln verhielt es sich ähnlich. Die optische Wiedergabe war wegen des anhaltenden Unwetters verschwommen, doch die Ortungen zeichneten alles deutlich.
    „Wo bleibt die Kommandantin?" fragte jemand. „Das übersteigt unsere Kompetenzen."
    Der Terraner achtete nicht darauf, er forderte vom Syntron ein Akustikfeld an. „Hier spricht Grozzer, im Augenblick stellvertretender Kommandant der AKONIA. Ich wüßte gern, mit wem ich spreche, vor allem denke ich nicht daran, mich einer unausgesprochenen Drohung zu beugen."
    „Ich bin Ferm-Kommandant Ko-Yoo-Temm."
    „Ein Fermyyd?"
    „Ich wiederhole mich ungern: Desaktiviert die Schutzschirme und öffnet alle Schotten."
    „Wir haben wirkungsvollere Waffen, Ko-Yoo-Temm."
    „Dessen bin ich mir durchaus bewußt. Aber - habt ihr auch die Leute, die diese Waffen einsetzen können?"
    „Er weiß Bescheid", entfuhr es Scherckel. „Er weiß genau, wie es um unsere Schiffe steht, daß sich kaum Widerstand regen wird. Deshalb sind die Fermyyd nicht schon früher gelandet, sie wollten einem Kampf aus dem Weg gehen."
    Grozzer nickte schwer. „Irgend jemand hat die Fermyyd entsprechend instruiert, jemand, der genau
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