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1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod
Autoren: Unbekannt
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Dennoch ließ sich ein Bild rekonstruieren.
    Der übersetzte Text lief weiter. Dazu erschien das Bild eines Hamamesch in der Kugel, der auch für Nichtangehörige seines Volkes auf Anhieb etwas Besonderes darstellte. Es lag an seiner Bekleidung, an der prunkvollen Umgebung und an einer Ausstrahlung, die sich schwer definieren ließ.
    Auf Perry Rhodan wirkte er auf den ersten Blick abweisend, arrogant und gefährlich.
    „Ich, Fürst Galavan von Mereosch", tönte es auf Interkosmo und Hamsch gleichzeitig aus dem Holo, „erwarte heute die Schiffe zurück, die ich in die unendlichen Fernen schickte, um neue Handelspartner für uns Hamamesch zu finden, und neuen Reichtum. In wenigen Stunden werden wir nun wissen, wer recht gehabt hat - meine Kritiker und Neider, die mich einen Phantasten nannten, oder ich, den die Götter mit Weitblick gesegnet und dem Auftrag auserwählt haben, Mereoschs Reichtümer durch die Suche nach Schätzen in Sternenregionen zu mehren, in die sich noch keiner der anderen Fürsten gewagt hat."
    „Mir wird übel", sagte Mike Rhodan. „Falls die BASIS noch einen Medo abzustellen hat, der sich nicht um die Imprint-Outlaws kümmern muß - bitte schick ihn mir, Hamiller."
    Er hatte es einfach so gesagt, auf das Holo konzentriert, und lachte nun trocken, als er begriff, wie sinnlos dieser Befehl inzwischen geworden war.
    Die Hamiller-Tube, lange Zeit das Gehirn und die Seele der BASIS, meldete sich nicht mehr.
    Das Gesicht des Handelsfürsten zerfloß im Holo. Mehrmals sah es so aus, als wolle sich ein neues Bild materialisieren. Es funkelte und zischte über den Tisch. Einige nur als gräßlich zu bezeichnende Laute erklangen kurz und verstummten wieder.
    „War's das, Cyrus?" fragte Perry Rhodan.
    „Ich kann es mir nicht vorstellen", antwortete der Wissenschaftler. Er wirkte ratlos, wie jemand, der ganz sicher noch mehr erwartet hatte.
    In dem Moment begann das Funkeln und Flackern erneut, wurde heftiger. Einzelne Segmente des Holos schienen verzweifelt darum bemüht zu sein, etwas zu stabilisieren. Und dann endlich gab es ein neues Bild.
    Cyrus Morgan atmete hörbar erleichtert auf.
    Im Holo waren nun, immer wieder durch kurze Bildausfälle und abstrakte Verwirrmuster gestört, Dutzende von Raumschiffen zu sehen, die sich, aus der intergalaktischen Leere kommend, der Mereosch-Außenstation. näherten. Es waren ausnahmslos dickbauchige Transportraumer der Hamamesch.
    „Diese Schiffe kommen direkt aus der zwanzig Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis Aquonia", berichteten Text und Kommentatorstimme gleichzeitig. „Der Kommandant der Karawane, Douquai von Mereosch, dritter Sohn unseres hochverehrten Handelsfürsten, hat mitgeteilt, daß seine Schiffe dort auf ein Raumfahrervolk mit überlegener Technologie gestoßen sind. Er hat zum Beweis dafür viele Geräte mitgebracht, die regelrechte Wunder der Technik sein sollen. Nach dem Vorbeiflug an Außenstation-3 wird die Karawane noch einmal in den Hyperflug gehen, um dann dem Fürsten persönlich diese Wunder zu präsentieren, auf der Residenzwelt."
    „Na, kommt schon", sagte Mike, als das Bild wieder verblaßte und jeder erwartete, daß ein neues Kapitel des offenbar in Teilen erstellten Dokuments folgen würde. „Zeigt sie uns schon, diese Zauberwaren."
    Doch außer Flackern und häßlichen Tönen kam nichts mehr aus dem Datenspeicher.
    „Ich fürchte, das war es", sagte Cyrus Morgan, nachdem sie zehn Minuten darauf gewartet hatten, daß sich noch einmal etwas tat. „Fortsetzung folgt nur, wenn wir Glück haben. Immerhin wissen wir jetzt, daß die Hamamesch-Karawane in die Lokale Gruppe nicht ihre erste war."
    „Das wußten wir auch so", meinte Bully. „Aber einige Parallelen zeigen sich auf. Ich bin gespannt darauf zu sehen, was die Hamamesch aus der Galaxis Aquonia an so faszinierenden Geräten geholt haben."
    „Wir arbeiten daran", versicherte ihm Cyrus Morgan.
     
    *
     
    Michael Rhodan streifte den leichten Schutzanzug ab und ließ sich in einen Sessel fallen. Fast versank er in den weichen Polstern. Er hörte, wie sich seine Kabinentür automatisch schloß.
    Dann holte er noch einmal tief Luft, streckte die Arme auf den Lehnen aus und schloß für eine Weile die Augen.
    Er fühlte sich wie gerädert. Der Tag auf der SIAMESE GIRL war auch für ihn kein Zuckerschlecken gewesen. Er und einige andere Unsterbliche hatten versucht, den Kranken Hoffnung zu geben.
    Vielleicht hatten sie etwas gutzumachen. Mehr als einmal hatte er in diesen
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