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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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hilflos im Sitzgestell unter der Decke hing und haltsuchend mit Armen und Beinen ruderte.
    Dagegen wußte der Infothekar noch immer nicht, wie ihm geschah und wer für die ihm unerklärlichen Vorgänge verantwortlich war.
    Jetzt hatte er die Stimme des llts gehört und fuhr im Sitzgestell herum. Der Mausbiber war aber noch nicht gewillt, sich blicken zu lassen und das Spiel zu beenden. Er ließ den Sitz kippen und Glentschim zu Boden fallen.
    Vor Angst und Entsetzen schreiend, sprang der Hamamesch auf und flüchtete zu einer Tür - und dann stand er ächzend und stöhnend davor und versuchte vergeblich, sie zu öffnen.
    Gucky schwebte an ihn heran und tippte ihm auf die Schulter.
    Glentschim sank in sich zusammen und drehte sich langsam um, bis er den Ilt sehen konnte, der vor ihm schwebte.
    „Mörder", sagte der Mausbiber. „Du hast Prinz Klerin umbringen lassen, und dafür wirst du bezahlen."
    Glentschim rang nach Luft. Er erlitt einen Schwächeanfall und war danach kaum in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Am ganzen Körper zitternd, ließ er sich auf den Boden sinken.
    Gucky setzte sich ihm gegenüber auf einen Tisch, beobachtete den Infothekar schweigend und lauschte seinen Gedanken. Wenig später wußte er, wie der Mord an Prinz Klerin verlaufen war. Je länger er schwieg, desto mehr kamen die Gedanken des Infothekars in Bewegung.
    Sie befaßten sich mit allen möglichen Dingen. Der Ilt konnte sich das heraussuchen, was ihn am meisten interessierte.
    Auf diese Weise bekam er Informationen über eine Handelskarawane, die vor mehreren Jahrhunderten vom Mereosch-Oktanten ausgeschickt worden war. Sie wies unübersehbare Parallelen zur Milchstraßen-Karawane auf.
    „Reden wir über diese Karawane", forderte Gucky den Infothekar auf. „Erzähle mir etwas von der Karawane, die vor Jahrhunderten ausgeschickt wurde."
    „Das darf ich nicht", stammelte Glentschim.
    Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als er plötzlich von unsichtbarer Hand gepackt und in die Höhe gewirbelt wurde. Bevor er recht begriff, segelte er unter der Decke des Raumes entlang, entging nur ganz knapp einer Kollision mit einem Regal, prallte dafür mit einigen Büchern zusammen, die aus ihm unerklärlichen Gründen durch die Luft flogen, und stürzte schließlich aus zwei Metern Höhe auf den Boden zurück.
    „Darfst du?" fragte Gucky und entblößte seinen Nagezahn.
    Glentschim dachte an Geschichtsaufzeichnungen, die in einem benachbarten Raum lagerten.
    Vor seinem geistigen Auge entstand das Bild eines Datenträgers, dessen Äußeres entfernt einem Ei glich.
    „Genau das habe ich gesucht", sagte der Mausbiber.
    Er packte Glentschim erneut und ließ ihn flach über den Boden in den Nebenraum fliegen, wo er den Datenträger bald entdeckte. Als er ihn in die Hände nahm, fuhr der Infothekar verstört zusammen.
    Daneben fanden sich einige Relikte aus der Zeit, in der die Karawane ausgeschickt worden war.
    Darunter befand sich eine Art Hantel, die man aus der Fremde mitgebracht hatte. Gucky nahm sie an sich. Sie erinnerte ihn an die SOL. Und er wußte aus den Berichten, daß es in der Galaxis mit Hanteln begonnen hatte ...
    Glentschims Augen weiteten sich vor Überraschung, als sein Gegenüber plötzlich verschwand.
    Fassungslos erhob er sich und streckte die Hände aus, um die Stelle abzutasten, an der das ihm unheimliche Geschöpf eben noch gewesen war.
    Dann fuhr er erschrocken zurück: Es war mit einemmal wieder da - ohne den Datenträger und die Hantel.
    „Und jetzt, mein Kleiner, gehen wir zu Fürst Adrom. Ich bin sicher, daß du ihm was zu erzählen hast", sagte der Ilt und ergriff den Arm des Infothekars.
    Dann teleportierte er mit ihm in den Raum, in dem die Beausoleils forschten.
    Glentschim begriff gar nichts mehr, als er sich in einer anderen Umgebung wiederfand.
    „Ihr braucht nicht mehr länger so zu tun, als ob ihr arbeitet!" rief Gucky den Beausoleils zu. „Ich habe euch jemanden mitgebracht."
    Joseph Broussard jr. kam zu ihm. Er überragte nicht nur Gucky, sondern auch Glentschim. Er beugte sich zu ihnen hinab.
    „Meine Leute haben gute Arbeit geleistet, Kleiner", bemerkte er zum Mausbiber. „Hör auf, sie zu verspotten."
    „Tu' ich doch gar nicht!" verteidigte sich der Ilt. „Jeder weiß doch, daß Beausoleils nicht gerne arbeiten."
    „Ich geb's auf", seufzte Broussard. Er deutete auf den Hamamesch. „Wer ist das?"
    „Seine Exzellenz, der Obergauner Glentschim, Infothekar des Fürsten, Herr über das
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