Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1750 - Die Zeitmühle

1750 - Die Zeitmühle

Titel: 1750 - Die Zeitmühle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wäre fast noch gestolpert und wurde von Harry aufgefangen.
    »Du bist wieder da! Ich habe dich wieder. Ich – ich – habe dich so gesucht...«
    Dann sagte sie nichts mehr, und beide Menschen schienen miteinander zu verschmelzen.
    Auch mir war ein Stein vom Herzen gefallen. Ich wollte nicht von einem Wunder sprechen, aber viel fehlte nicht. Nur war Harry nicht allein gekommen, denn es gab noch diesen zweiten Mann.
    Wer er war, wusste ich nicht. Ich hatte auch keine Ahnung, wie er in dieses Spiel hineinpasste.
    Ich blieb stehen und wartete darauf, dass er etwas sagte und eine Erklärung abgab. Die erhielt ich leider nicht. Er tat trotzdem etwas. Durch seinen Körper ging ein leichter Ruck, und dann setzte er sich in Bewegung.
    Sein Ziel war ich.
    Obwohl ich das genau erkannte, wich ich nicht aus. Ich wollte wissen, was er mit dieser Geschichte zu tun hatte. Er sagte nichts. Ich würde ihn stoppen, wenn er mich passieren wollte.
    Er hielt von allein an.
    Plötzlich standen wir uns nahe gegenüber. Ich musste nach unten schauen, um ihn ansehen zu können. Er blickte zu mir hoch, und ich sah seine kalten Augen aus der Nähe.
    »Wer bist du?«, sprach ich ihn an.
    Er gab mir keine Antwort, aber er sah aus, als wollte er mich umrennen.
    »Noch mal: Wer bist du?«
    Jetzt wurde mir geantwortet. Nur nicht von ihm, das erledigte Harry Stahl.
    »Er heißt Henry und nennt sich Heimatforscher. Aber das ist er p>
    Ich hörte nicht mehr hin, was Harry noch sagte. Mir fiel ein, dass ich den Namen Henry schon mal gehört hatte. Allerdings in einem anderen Zusammenhang, und ich wusste jetzt auch, dass Eike Peters ihn erwähnt hatte.
    Aber er hatte nichts davon gesagt, dass Henry jemand war, der schon längst hätte im Grab liegen müssen. Dieser Typ hatte es geschafft, sich eine Tarnung aufzubauen.
    »Und wie geht es nun weiter, Harry? Was hast du noch herausgefunden?«
    Er musste lachen. »Du wirst es nicht glauben, John, oder kaum. Aber die Wahrheit passt wieder mal perfekt.«
    »Wieso?«
    »Wir befinden uns in einer Mühle, aber zugleich ist sie noch etwas Besonderes. Wenn du sie als Stützpunkt des Teufels ansiehst, liegst du genau richtig. Henry hat mit ihm einen Pakt geschlossen. Der Teufel steht auf seiner Seite. Er ist der besondere Uhrmacher, der es geschafft hat, die Zeit zu manipulieren und mit ihr zu spielen. Gegenwart und Vergangenheit fügen sich zusammen. Wir haben die Vergangenheit mitgebracht, das kannst du erkennen, wenn du nach links schaust. Dort liegt einer, der schon längst hätte tot sein müssen, den ich allerdings erst ins Jenseits geschickt habe.«
    »Durch einen Schuss aus der Luger?«
    »Genau.«
    »Den haben wir gehört.«
    »Schön, aber ich kann dir versichern, dass ich keine Lust mehr habe, wieder in die Vergangenheit zu reisen.«
    »Das wirst du auch nicht.«
    Es war eine Antwort, die Henry nicht gefiel. Er fauchte mich an.
    »Noch bin ich im Spiel, und wenn ich dabei bin, ist es auch der Teufel. Dein Kreuz kann mich nicht schrecken, denn ich bin zugleich ein Mensch. Das ist das Besondere an mir.«
    Ich achtete nicht auf seine Rederei, sondern drehte mich um und warf einen Blick auf die Leiche, von der Harry Stahl gesprochen hatte.
    Es war ein Mann, und Harry hatte ihm das Gesicht zerschossen. So bot er nicht eben einen angenehmen Anblick.
    »Wer ist das gewesen?«, fragte ich.
    Henry gab die Antwort. »Es ist einer von uns gewesen.«
    »Aber jetzt nicht mehr.«
    Da lachte der Typ. »Glaubst du denn, dass er allein gewesen ist? Nein, er ist nicht allein gewesen. Wir haben uns gefunden, und ich kann euch sagen, dass der Sturm jetzt erst beginnt.«
    »Welcher Sturm?«
    »Der auf die Menschen, die hier leben. Die alten Bekannten kehren zurück. Sie werden sich bei den Menschen in den Orten melden, und gerade die alten Leute werden noch einige von ihnen erkennen.«
    Ich sagte nichts, lächelte aber, denn ich war froh, dass sich Henry mir gegenüber offenbart hatte. Allerdings sah ich keine der Gestalten, die er gemeint hatte. Ich ging aber davon aus, dass es kein Bluff gewesen war.
    Und wenig später hatte ich den Beweis. Ich hörte das schnelle Atmen eines Mannes, dann die Echos der Tritte auf dem Mühlenboden, und plötzlich stand Eike Peters vor uns.
    Er hatte eine Botschaft zu verkünden, das sah ich ihm an, er musste sich nur erst fangen. Dabei starrte er Henry an, als wäre dieser ein Geist.
    »Sie – sie sind draußen«, keuchte er. »Ich habe sie gesehen. Plötzlich waren sie da...«
    »Wer ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher