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1748 - Pakt mit dem Jenseits

1748 - Pakt mit dem Jenseits

Titel: 1748 - Pakt mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Reserve locken. Deshalb werde ich sie jetzt testen.«
    Nach diesem Satz holte ich das Kreuz hervor und hielt es so, dass die Zuschauer es auch sahen. Es war ein Symbol, das keine Angst hervorrufen konnte, wenn man auf der richtigen Seite stand. Und dass Indira dazu gehörte, daran glaube ich fest.
    Das Kreuz schwebte über ihrem nackten Körper. Ich wollte es nicht einfach auf sie fallen lassen, sondern damit etwas erreichen. Mein Wunsch war es, den direkten Kontakt zwischen uns herzustellen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es klappen würde.
    Dann lag das Kreuz auf der Haut.
    Es war der Moment, den ich mit Spannung erwartet hatte, und hoffte auf eine Reaktion.
    Ich wurde nicht enttäuscht. Es tat sich etwas. Allerdings anders, als ich es erwartet hatte, denn plötzlich hatte ich das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben...
    ***
    Es war nicht zu fassen, aber der Körper, der so starr und tot vor mir gelegen hatte, fing an, sich aufzulösen. Es war auch für mich ein Phänomen, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Daran trug einzig und allein das Kreuz die Schuld.
    Genau dort, wo es den Körper berührte, begann die Auflösung. Die seltsame Haut weichte nicht nur auf, sie verschwand. Es gab plötzlich keinen Widerstand mehr, dafür aber Schlieren, die sich bis zum Kopf hin zogen. Es sah aus, als wäre ein anderes Material entstanden.
    Das wollte ich nicht glauben. Der Stoff musste der gleiche sein, er war nur nicht mehr fest und hatte seinen Zustand verändert. Er war gasförmig geworden, obwohl das auch nicht so recht stimmte, denn er war zugleich sichtbar, und jetzt sprang mich der Gedanke förmlich an.
    Ektoplasma!
    Genau das musste es sein. Nur hatte sich der Körper nicht in Ektoplasma aufgelöst, er war es schon zuvor gewesen, nur eben in einem festen Zustand.
    Das hatte ich noch nie erlebt, und ob es sich bei der Person um einen Engel handelte, musste ich einfach infrage stellen. So richtig glaubte ich nicht daran.
    Erleichtert fühlte ich mich nicht. Es war alles anders geworden. Ich hatte plötzlich den Eindruck, überlistet worden zu sein, wobei ich keine Einzelheiten wusste und dem Phänomen im Kreis stehend einfach nur nachschaute.
    Noch schwebte das Ektoplasma durch die Luft, aber es war schon dabei, sich aufzulösen wie Nebel in der Sonne. Denn plötzlich war es verschwunden.
    Ich wusste nicht, ob diese Aktion eine Niederlage oder ein Sieg gewesen war. Wie dem auch sei, ich würde es erst später feststellen. Langsam drehte ich mich und stand so, dass ich die Familie anschauen konnte.
    Die Eltern taten nichts. Sie sprachen nicht, sie bewegten sich auch nicht, denn sie standen noch immer unter dem Einfluss des Geschehens. Wie auch ihr Sohn. Nur verhielt sich Jason anders.
    Er weinte.
    Aber er weinte stumm. Das Tränenwasser quoll aus seinen Augen und rann in Streifen an den Wangen entlang. Er zog dabei seine Nase hoch, und als er bemerkte, dass ich ihn anschaute, da schrie er wütend auf.
    »Du hast sie getötet!«, hielt er mir vor. »Du hast sie endgültig vernichtet!«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Aber sie ist weg!«, schrie er.
    »Ich weiß, Jason. Nur ist Wegsein etwas anderes als getötet zu werden. Wäre sie ein dämonisches Geschöpf, dann hätte ich dir recht gegeben, aber das ist sie nicht, das weiß ich genau. Sie ist wunderbar. Du kannst noch jetzt stolz auf deine Schwester sein.«
    »Hol sie zurück!«, verlangte er. »Ich will sie sehen. Sie hat mir bestimmt noch was zu sagen.«
    Das hoffte ich stark, denn auch ich wollte in Kontakt mit ihr treten, um Auskünfte zu erhalten. Und vielleicht war das ja über das Kreuz möglich.
    Peter Monkford hatte sich bisher kaum gerührt. Jetzt war er es leid. Er fasste nach seinem Sohn und zog ihn zu sich heran.
    »Bitte, Jason, hör jetzt auf. Es war ein Versuch, und ich glaube nicht, dass alles vorbei ist.«
    Der Junge wollte etwas erwidern, aber er schaffte es nicht. Er schloss die Augen und presste seinen Kopf gegen den Körper des Vaters. Die Sache war entschärft, aber im Prinzip hatte der Junge schon recht. Wir hatten bei dieser Aktion wenig gewonnen, und das ärgerte mich schon. Ich tröstete mich allerdings damit, dass es so etwas wie ein Beginn gewesen war.
    Auch ich verließ den Kreis. Mit Suko würde ich später reden, erst mal war jemand anderer an der Reihe. Es war das Medium Zacharias.
    Noch immer hockte er auf dem Boden und hatte seinen Rücken gegen die Wand gepresst. Sein Gesicht zeigte einen stumpfen Ausdruck. So wie er sah
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