Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihm nicht.
    Sie blieb liegen, und er dachte daran, dass sie möglicherweise gar nicht anders konnte.
    Was tun?
    Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste aussteigen und nachschauen, das war seine Pflicht. Auf der anderen Seite ärgerte er sich über die Person, die so plötzlich aufgetaucht war. Das war auch in dieser Einsamkeit ein Risiko, aber es war müßig, darüber nachzudenken. Die Dinge waren geschehen, und er konnte sie nicht rückgängig machen, so gern er das getan hätte.
    Lucas Ball schnallte sich los. Dabei stellte er fest, dass er jetzt am ganzen Körper zitterte. Er ärgerte sich über sich selbst. Als er die Tür aufstieß, traf ihn ein erster Windstoß, der seine dünnen schwarzen Haare in die Höhe wühlte. Er schloss die Tür und ging an der rechten Seite entlang in Richtung Kühlergrill. Dort musste die Person liegen. Er rechnete nicht damit, dass die Person tot war. So schnell war er nicht gefahren. Er glaubte auch nicht an eine schwere Verletzung, aber trotz allem blieb der Druck in ihm bestehen.
    Und dann sah er sie, nachdem er einen Blick nach unten und nach links geworfen hatte.
    Die Person lag auf der Straße. Wäre es ein Tier gewesen, wäre es ihm egal gewesen, doch auf der Fahrbahn lag ein Mensch. Er war zur Seite gefallen, und er konnte erkennen, dass es sich bei diesem Menschen um eine Frau handelte.
    Sie war dunkel gekleidet und trug eine Jacke, die ihr bis zu den Hüften reichte. Die Beine verschwanden unter dem Leder einer Hose. Halbhohe Stiefel waren auch zu sehen, und als sein Blick weiter wanderte und den Kopf erfasste, da sah er dunkles, strähniges Haar, das einen Teil des Gesichts verdeckte.
    Er blieb weiterhin stumm. Sein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Er ließ den Körper nicht aus den Augen und wartete darauf, dass er sich bewegte.
    Den Gefallen tat man ihm nicht. Der Körper blieb starr, wieder erwischte ihn ein Windstoß, der noch ein paar Blätter zu Boden trudeln ließ. Das störte ihn nicht. Er trat bis an den Kopf der Frau heran und schaute auf die rechte Gesichtshälfte, von der er nicht viel sah, weil sie von dem schwarzen Haar bedeckt wurde.
    War sie tot?
    Allein der Gedanke daran ließ sein Herz noch schneller schlagen. Er spürte auch, dass es um seinen Hals herum eng wurde. Am liebsten hätte er zurückgesetzt und wäre wieder gefahren, aber das traute er sich nicht. Er musste Gewissheit haben, ob die Person noch lebte oder nicht.
    Und deshalb riss er sich zusammen, bückte sich, um den Körper anzufassen, was ihm nicht leichtfiel.
    Er rollte ihn auf den Rücken. Dabei löste sich auch das Haar von der Wange, und er war in der Lage, das ganze Gesicht zu sehen, wobei sich sein Blick weitete.
    Jetzt hatte er die Bestätigung. Vor ihm lag eine Frau. Eine noch junge Frau.
    Das nahm er hin, aber es gab etwas, was ihn durcheinanderbrachte, und es hatte mit dem bleichen Gesicht zu tun. Es war das Gesicht einer Toten. Ja, so sahen tote Menschen aus. Wobei ihn jedoch störte, dass er keine Wunden oder Verletzungen sah, die sich die Person beim Aufprall zugezogen haben könnte.
    Aber da war noch etwas, was ihn verwunderte. Er sah, dass die Stirn der Frau frei lag, und genau in der Mitte der bleichen Haut zeichnete sich etwas ab.
    Ein Kreuz!
    Pechschwarz wie ein Tattoo oder eine Malerei. Aber eben schwarz wie Ruß.
    Lucas Ball hielt den Atem an. Er registrierte, dass die Augen der jungen Frau geschlossen waren, und plötzlich stieg die Erkenntnis in ihm hoch, dass vor ihm wohl keine Tote lag. Die Frau musste bewusstlos sein.
    Da fiel ih36m schon mal ein Stein vom Herzen, obwohl er immer noch nicht wusste, was er unternehmen sollte. Er konnte sie nicht liegen lassen. Es war wohl besser, wenn er sie in seinen Wagen lud und zu einem Arzt im nächsten Ort brachte.
    Die Normalität kehrte bei ihm zurück. Er stellte fest, dass es sich um eine hübsche junge Frau handelte, die er sich auch in einer anderen Kleidung gut vorstellen konnte und nicht in diesem dunklen Outfit.
    Lucas Ball ging in die Knie. Er verspürte plötzlich den Drang, diese Person zu streicheln, streckte bereits die Hände aus, als die Frau genau in diesem Moment die Augen aufschlug...
    ***
    Es war eine normale Geste und nichts Besonderes. Trotzdem zuckte Lucas Ball zurück. Der Schreck fuhr ihm in die Glieder, und er saugte scharf die Luft ein.
    Die Frau blieb in ihrer Haltung und starrte zu ihm hoch!
    Es war kein normaler Blick, sondern ein starrer, der trotzdem nicht wirkte wie der einer Toten. Etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher