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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod
Autoren: Jason Dark
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da und hockten in seiner Nähe zusammen.
    Er konnte sie auch nicht trennen, denn sie bildeten so etwas wie einen Pulk.
    Die Stimmen vernahm er jetzt deutlicher.
    »Bist du zufrieden?«
    »Sicher, hat doch alles gut geklappt.«
    »Und?«
    »Wie und?«
    »Wie fühlst du dich?«
    »Warum fragst du?«
    »Weil du das Kreuz auf der Stirn hast.«
    Es entstand eine kurze Pause, dann sprach die Frau erneut. »Mein Durst ist noch vorhanden.«
    Ein Lachen folgte. Dann ein Kommentar. »Unser auch, Cora. Ganz bestimmt.«
    »Dann sollten wir nicht länger hier hocken.«
    »Darauf haben wir gewartet.«
    Lucas Ball war wieder so weit bei Besinnung, dass er alles verstanden hatte. Nur fiel ihm das Begreifen schwer. Er wusste nicht, wie er die Unterhaltung einschätzen sollte.
    »Ich will ihn leiden sehen!«
    »Kannst du, Cora, kannst du.«
    Allmählich wurde dem Mann bewusst, in welch einer Lage er steckte. Die andere Seite hatte ihn fest im Griff, und es wurde ihm klar, dass dieser Unfall absichtlich herbeigeführt worden war. Man hatte ihm eine Falle gestellt.
    Falle – töten...
    Auch der letzte Begriff zuckte durch seinen Kopf. Und der Gedanke war ihm kaum gekommen, da jagte ein Schauer der Angst in ihm hoch. Er hatte das Gefühl, den Boden unter sich zu verlieren. Er wollte protestieren oder schreien, aber kein Laut drang aus seinem Mund.
    »Fangen wir an?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    »Ich will seinen Arm«, sagte die Person, die auf den Namen Cora hörte.
    »Gut. Und dann?«
    »Erst mal nur die Arme!«
    »Gut, machen wir.« Ein knappes Lachen folgte.
    Allmählich begriff der Mann, dass es ernst wurde und dass er noch nie zuvor in seinem Leben in einer derartigen Lage gesteckt hatte.
    In der Zwischenzeit hatte er sich etwas von dem Schlag erholen können. Er nahm seine Umgebung wieder besser wahr und stellte fest, dass man ihn von dem Auto weggezogen hatte. Er lag jetzt am Straßenrand, und das auf dem Rücken, sodass es ihm möglich war, in die Umgebung zu schauen, und er sah mit Schrecken, dass er es jetzt mit drei Frauen zu tun hatte.
    Es war ihm schon aufgefallen, weil sie sich unterhalten hatten. Da hatte er es aber noch nicht bewusst registriert. Das sah jetzt anders aus, und ihm war klar, dass seine Chancen gesunken waren. Drei Gegnerinnen, das war zu viel für ihn.
    »Du bist dran, Cora!«
    Damit war die Frau angesprochen worden, die Lucas Ball angefahren hatte. Cora hielt sich in seiner Nähe auf und drehte sich jetzt um.
    Sie schaute auf ihn nieder.
    Er blickte hoch – und nahm sich vor, dem Blick nicht auszuweichen, was er nicht schaffte. Er konnte ihm nicht standhalten. Selbst bei diesen schlechten Lichtverhältnissen waren die Pupillen der Frau zu sehen, die aussahen wie schwarze Knöpfe.
    Die beiden anderen Personen hielten sich zurück, sie ließen Cora den Vortritt, denn sie schien so etwas wie ihre Anführerin zu sein.
    Er wusste nicht, was sie mit ihm vorhatten. Dass es nichts Gutes war, stand für ihn fest, und er hoffte nicht, dass es bis zum Letzten kam und man ihm das Leben nahm.
    Bei seinem Job musste Lucas Ball stets entsprechend gekleidet sein. Er trug immer ein Jackett, dazu eine passende Stoffhose und ein unifarbenes Hemd. Die Jacke durfte er anbehalten, aber was damit geschah, das wunderte ihn schon. Cora ließ sich neben ihm auf den weichen Boden fallen. Sie blieb an seiner rechten Seite knien, packte seinen rechten Arm und zog ihn zu sich heran.
    Was sie damit bezweckte, wusste der Mann nicht. Es war ihm nur nicht möglich, sich zu wehren, und so schaute er weiterhin zu, was die andere Seite von ihm wollte.
    Cora holte ein Messer hervor!
    Als er die schimmernde Klinge sah, zuckte er zusammen. Der Atem stockte ihm, als die Frau die Klinge an seinem rechten Arm ansetzte.
    Ball erschrak. Er rechnete damit, dass man ihm den Arm an den Waldboden festnageln würde, doch Cora lächelte nur und stieß nicht zu. Dafür tat sie etwas, was Lucas überraschte.
    Sie setzte die Klinge dort an, wo der Ärmel in das Schulterstück der Jacke überging, und dann zog sie den Schnitt durch, der die gesamte Ärmellänge erfasste und erst dort aufhörte, wo der Ärmel endete. Danach war sie in der Lage, die beiden Ärmelhälften zur Seite zu klappen, auch das bekam Ball mit.
    Er begriff immer weniger, aber es war ihm klar, dass die Frau mit dem Messer ihren Job noch nicht getan hatte, denn sie hielt die Klinge weiterhin in der Hand.
    Noch war die Haut durch das Hemd geschützt. Aber der Stoff bildete keinen wirklichen Schutz.
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