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1740 - Gefangene des Theans

Titel: 1740 - Gefangene des Theans
Autoren: Unbekannt
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Pfest grinste breit. Er holte aus, um dem Chef der Funk- und Ortungszentrale die Hand auf die Schulter zu schlagen, doch Tassagol wich erschrocken zurück. Wenn ein Überschwerer sich zu solch einer Geste hinreißen ließ, dann konnten die Folgen für den Getroffenen verheerend sein.
    „Wir starten", sagte Atlan, ohne die Stimme anzuheben. Doch sein Wort genügte, das Gespräch der drei Männer augenblicklich zu beenden.
    „Gib das vereinbarte Signal an die Koordinatorinnen!" befahl er Tassagol.
    Der Chef der Funk- und Ortungszentrale bestätigte Sekunden später, daß das Signal hinausgegangen war.
    Von den Raumschiffen der anderen Aktivatorträger, von Paunaro, dem Nakken, und von den Kommandanten der Rochenschiffe trafen Bereitschaftsmeldungen ein, die vom Syntron registriert wurden.
    Das Täuschungsmanöver konnte starten.
    Atlan ließ das Startzeichen ausstrahlen. Die Flotte setzte sich in Bewegung. Zu diesem exakt festgelegten Zeitpunkt entstanden zwei Strukturlücken in dem Schirmfeld, das den Passageplaneten Shaft umspannte. Sie bildeten sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Planeten. Durch die größere der beiden Lücken rasten 500 Rochenschiffe davon und zogen alle Aufmerksamkeit auf sich, während sich durch die kleinere Lücke acht galaktische Raumschiffe in den freien Raum schlichen, um sich dann mit höchster Beschleunigung vom Planeten zu entfernen.
    Der Ausbruch blieb trotzdem nicht unbeobachtet. Einige verstreute Einheiten der Damurial-Flotte wurden auf die kleine Flotte der Zellaktivatorträger aufmerksam und eröffneten das Feuer.
    In der Zentrale der ATLANTIS schrillte die Alarmsirene. Cisoph Tonk, der Chef der Feuerleitzentrale, reagierte. Der „abgebrochene Ertruser", wie der Terraner ebenso respektvoll wie freundschaftlich wegen seiner geringen Größe und seiner enormen Kräfte genannt wurde, eröffnete das Feuer auf die Einheiten der Damurial.
    Atlan sah auf den Monitoren die Schutzschirme der angreifenden Raumschiffe aufglühen. Mehr konnte er nicht erkennen, denn die ATLANTIS und die anderen Raumschiffe der kleinen Flotte waren rasend schnell an den Damurial-Einheiten vorbei und entfernten sich mit wachsender Beschleunigung.
    „Wir haben ihnen einen gehörigen Schrecken eingejagt", stellte Tassagol fest. „Das mag fürs erste reichen. Das nächstemal sollte man vielleicht sofort mit größerer Feuerkraft zuschlagen, um einen noch besseren Effekt zu erreichen."
    Tonk lachte.
    Der Arkonide konnte es nicht lassen. Er mußte selbst in solch einer Situation einen Ratschlag erteilen.
    Die Raumschiffe der Galaktiker entkamen den Damurial-Einheiten, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
     
    *
     
    Die Stellvertreterin des Kommandanten, Lugia Scinagra, betrat die Kabine Alaska Saedelaeres, der gerade dabei war, sich einige Notizen für sein Tagebuch zu machen. Er gab sie in seinen privaten Syntron ein, zu dem niemand außer ihm Zugang hatte.
    „Was führt dich zu mir?" fragte er, obwohl er sich den Grund denken konnte. Sie befaßte sich mit einem Problem, das auch ihn seit einiger Zeit in zunehmendem Maße beschäftigte.
    Sie setzte sich in einen Sessel, rutschte nach vorn bis zur Kante der Sitzfläche und streckte die Beine aus. Sie war groß, stämmig und wirkte übergewichtig, obwohl sie es nicht war. Das lange Blondhaar fiel ihr bis auf die Schultern. Mit strahlendblauen Augen blickte sie ihn lange an, bevor sie antwortete.
    „Ich mache mir Sorgen um die Hamiller-Tube", eröffnete sie ihm. „Als Kommandant über die BASIS hat sie unumschränkte Macht über das Schiff und Zugriff auf sämtliche Funktionen."
    „Das ist mir durchaus bekannt", sagte er.
    „Natürlich. Ich habe es nur erwähnt, um klarzumachen, um was es geht."
    „Willst du Hamiller entmachten, um selbst Kommandant zu werden?"
    „Das hättest du dir sparen können, Alaska!" fuhr sie ihn mit tiefer Stimme an. „Du weißt genau, daß es mir nicht darum geht."
    „Natürlich. Es sollte ein Scherz sein."
    „Ein schlechter Scherz."
    Alaska nickte nur. Er wußte, daß Lugia Scinagra, die von der terranischen Kolonie Retreea stammte, eine ehrgeizige Frau war. Sie hatte eine Ausbildung als Astrogatorin und Hyperphysikerin genossen, konzentrierte sich vollkommen auf ihre Aufgabe als Stellvertretende Kommandantin und verfügte über höchste Intelligenz. Als nüchtern denkende Frau wußte sie, daß es nicht möglich war, Hamiller einfach zu entmachten und als bestimmendes Element für die BASIS auszuschalten. Sie
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