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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom
Autoren: Jason Dark
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Blick, dann auf der linken. Und immer dann, wenn Bill den Fiesta in die Kurve lenkte, bewegte sich auch Justine.
    Mal kippte sie von mir weg, mal gegen mich. Bei beiden Vorgängen zeigte sie keine Reaktion.
    Sheila war neugierig. Sie wollte wissen, wie es in der Kirche weiterging.
    »Sorry, das kann ich dir nicht sagen. Es war Serenas Wunsch, dorthin zu fahren.«
    »Ein Trip in ihre Vergangenheit, denke ich.«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Bill hat mich auf der Fahrt eingeweiht, da kann man nur gespannt sein, was sich dort tut.«
    »Hat er dir auch den Namen dieser Kirche genannt?«
    »Dämonen-Dom.«
    »Genau.«
    »Und auf was muss ich mich einstellen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sheila. Es gibt diese Dämonen, aber es sind Steinfiguren, wie man sie an vielen Gotteshäusern sieht. Ob sie unbedingt als gefährlich eingestuft werden müssen, kann ich dir nicht sagen.«
    »Dann würden sie ja leben.«
    »Du sagst es.«
    »Und Justine wollte mit?«
    »Ob sie das wollte oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Aber so haben wir sie unter Kontrolle. Auch wenn sie außer Gefecht gesetzt wurde, ich traue ihr nicht. Diese Schwäche kann bald vorbei sein, und dann möchte ich sie unter Kontrolle haben.«
    »Das verstehe ich.« Sheila winkte mit beiden Händen ab. »Ich weiß auch nicht, was wir getan haben. Ein normales Leben können wir nicht führen, und das wird auch in der Zukunft so sein, fürchte ich.«
    »Da muss ich dir zustimmen.«
    Vor uns leuchteten die Bremslichter des Geländewagens auf. Dann zuckte der rechte Blinker. Den Weg, in den wir abbogen, hatte ich nicht gesehen. Zum Glück kannte sich der Professor aus, und als Bill abgebogen war, gab er seinen Kommentar ab.
    »Da ist die Kirche.«
    Ich ließ die Scheibe nach unten fahren und streckte den Kopf ins Freie. So hatte ich eine bessere Sicht und sah, dass Bill sich nicht geirrt hatte.
    Es war ein Turm zu sehen. Einer nur. Mir kam er recht hoch für eine Bergkirche vor, aber hier war eben nichts normal. Auch nicht der Standort der Kirche. Sie gehörte zu keinem Ort. Sie stand irgendwo dazwischen, und das wunderte mich schon ein wenig.
    Der Weg war schmal. Er zeigte zwar einen grauen Belag aus Steinen, aber dazwischen hatte es das Gras geschafft, sich aus dem Boden zu wühlen. Hier und da bildete es eine grüne Insel.
    Die Kirche rückte näher. Der Weg lief aus. Vor der Kirche breitete sich ein freier Platz aus. Auch mit einem Belag aus grauen Steinen. Ebenfalls aufgelockert durch Grasbüschel.
    Ich merkte, dass sich die Cavallo aufrichtete. So etwas wie ein Kraftstrom schien durch ihren Körper zu rieseln, der aber schnell wieder verschwand, denn sie sackte neben mir zusammen und gab sich wieder apathisch.
    Bill stoppte den Fiesta, weil auch der Geländewagen anhielt. Ich quälte mich gleichzeitig mit Bill aus dem Wagen und ging auf die andere Seite, um die Cavallo ins Freie zu ziehen.
    Losgeschnallt hatte sie sich nicht, auch das musste ich übernehmen. Und sie ließ sich auch aus dem Wagen ziehen, musste jedoch gehalten werden, um nicht zusammenzubrechen.
    Ich sah auch, dass Sheila den Wagen verlassen hatte. Bill ging zum Professor und Serena hin. Ich blieb noch zurück und ließ meinen Blick über die Kirche gleiten.
    Dämonen-Dom wurde sie genannt. Weil dies der Fall war, hielt ich Ausschau nach den steinernen Gesellen.
    Ja, sie waren zu sehen. Zwei von ihnen schwebten über dem Eingang, geflügelte Wesen mit schrecklichen Fratzen. Sie sahen aus, als wollte sie jeden Moment starten, denn diese Haltung hatte ihnen der Bildhauer gegeben.
    Ansonsten konnte man nicht eben von einer schlichten Bergkirche sprechen. Mir fiel die gotische Bauweise auf. Da gab es Vorsprünge und Verzierungen an den Wänden, manche Steine waren blasser als andere und an den Seiten hockten ebenfalls geflügelte Wesen auf irgendwelchen Vorsprüngen.
    Ich war nicht der Einzige, der die Kirche von außen betrachtete. Auch die anderen ließen ihre Blicke am Mauerwerk hoch gleiten, und die Dämonen fielen ihnen ebenfalls auf.
    »Die sehen ja böse aus«, meinte Sheila.
    Ihr Mann beruhigte sie. »Keine Sorge, die sind nur aus Stein.«
    Ich hielt mich zurück, denn meine Blicke galten Serena. Sie hatte uns verlassen und stand recht dicht vor dem Eingang, auf dessen Tür sie schaute. Gern hätte ich jetzt ihre Gedanken gelesen, aber ich wollte sie nicht danach fragen. Wir würden schon ins Gespräch kommen. Auch ich war gespannt, was sich im Innern der Kirche ereignen würde. Ich war mir sicher,
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