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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach
Autoren: Unbekannt
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denn eine andere Möglichkeit?"
    „Das eben versuche ich dir zu erklären", blieb Perry Rhodan betont ruhig. „Ihr- hättet Verhandlungen führen können. Dies wäre ein denkbar günstiger Moment gewesen, die Überlebenden als Gefangene ins Parresum zu bringen und damit eine Verhandlung mit den Theans zu erzwingen."
    „Perry Rhodan, das zeigt wieder einmal deutlich deine Naivität, ebenso die völlige Verkennung der Lage", sagte Ryundy. „Dazu würde es zwischen Damurial und Ayindi niemals kommen. Es war vor zwei Millionen Jahren nicht möglich, und es hat sich seither nichts geändert. Die Theans beharren auf den starren Überlieferungen, es gibt keine Kompromisse. Sie handeln Buchstabe für Buchstabe nach uralten Gesetzen.
    Dieses Gefüge kann durch nichts und niemanden durchbrochen und geändert werden."
    „Wir haben es mit intelligenten Wesen zu tun", widersprach Rhodan.
    „Sie sind in der Lage, selbständig zu denken. Sie wissen nur nicht, daß manche Dinge von mehreren Seiten betrachtet werden müssen. Dazu brauchen sie einen Anstoß von außen. Wenn sie erst darüber nachgedacht haben, wird die Lage anders aussehen."
    „Ihr Ayindi seid in eurem Verhalten genauso starr und stur wie die Damurial", fügte Reginald Bull hinzu. „Solange ihr beide nicht dazu bereit seid, einen Schritt aufeinander zuzumachen, wird dieser Konflikt nie beendet werden können."
    „Dann sollen sie den ersten Schritt unternehmen", blieb die Koordinatorin stur. „Immerhin haben sie uns vom ersten Tag an, seit die Passage wieder geöffnet war, angegriffen. Wir verteidigen die Planeten nur."
    „Manchmal muß einer zwei Schritte tun, bevor der andere zum ersten bereit ist." Rhodan schüttelte den Kopf. „Diese Sturheit treibt euch nur in den Untergang."
    Die Ayindi verzog gleichgültig den Mund.
    „Denk darüber, wie du willst, Perry Rhodan. Du bist hier nur Gast. Du verstehst nicht das geringste von unserer gesellschaftlichen Struktur, unseren durch den langen Kampf geprägten Gedanken und Gefühlen.
    Damit spreche ich für beide Seiten. Aber wenn du der Ansicht bist, etwas bewirken zu können, so ruf die Eindringlinge an. Ich habe nichts dagegen.
    Im Gegenteil, ich möchte mich über dein Scheitern amüsieren."
    Nachdem Ryundy das Zeichen zur Freischaltung der Zentrale gegeben hatte, unternahm Perry Rhodan den ersten Kontaktversuch.
    Es gab keine Zeit mehr zu verlieren, den Eingesperrten blieben noch drei, höchstens vier Tage zu leben. Gucky hatte sich angeboten, zu ihnen zu springen. Da er wie die Vatachh klein und bepelzt war, hoffte er, leichter einen Kontakt herstellen zu können. Rhodan hatte dies jedoch abgelehnt. Dieses ganze Unternehmen stand auf sehr wackligen Beinen, und er wollte die vermutlich ohnehin schon sehr angespannten Damurial-Leute nicht durch das plötzliche Auftauchen eines fremden Wesens aufbringen.
    Zuerst mußte der Kontakt hergestellt werden.
    Nachdem sie auf Lacivar eingetroffen waren, hatten sie zunächst die Lage erkundet und in der Nordpolregion vier schwer beschädigte Schiffe gefunden: zwei Quappen der Gish-Vatachh und zwei andere Schiffe von 300 und 500 Metern Länge, mit zwölf Heckauslegern.
    Rhodan erkannte sofort, daß es sich um Oktopoden der Raunach handelte, jener legendären Alten Krieger, deren Spuren Dilja Mowak und ihre Mannschaft das erstemal auf Gronich gefunden hatten. Die Raunach hatten eine hochentwickelte Zivilisation und Technik besessen, mit der sie angeblich schon vor zwei Millionen Jahren in der Lage gewesen waren, die Dunkelfelder der ayindischen Rochenschiffe zu neutralisieren.
    Möglicherweise bot sich hier endlich die Gelegenheit, einen Vertreter dieses Volkes einmal persönlich kennenzulernen - und vielleicht waren die Raunach in ihren Ansichten nicht so stur beharrend wie beispielsweise die Yllaxer, allen voran Siodor Thean.
    Die CIMARRON bezog Position im Orbit von Lacivar. Die ATLANTIS stand nicht weit von ihr entfernt, um im Notfall rasch eingreifen zu können.
    „Bist du nervös?" fragte Reginald Bull, während Rhodan den Funk aktivierte.
    „Ein wenig", gestand er. „Ich setze sehr viele Hoffnungen in dieses Gespräch, Bully. Jetzt geht es ums Ganze."
    Gleich darauf war die Verbindung zur Schaltzentrale hergestellt. Perry Rhodan sah sich einem Wesen gegenüber, das er bisher nur aus Beschreibungen kannte.
    Der Raunach sah menschlich aus, aber er war sehr viel kleiner als der Durchschnitts-Terraner, nur etwa ein Meter zwanzig groß. Er wirkte zierlich und
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