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1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax
Autoren: Unbekannt
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grinste, aber das war nicht echt.
    „Drück ihnen die Daumen, daß sie etwas entdecken, Alter", sagte er.
    „Dann können wir wenigstens schnell zu den Ayindi und in unser Parresum zurückkehren, ohne mit ganz leeren Händen zu kommen."
    „Witzig", meinte der Kommandant des Rochenschiffs. „Was sollen sie in der Akkretionsscheibe so Wichtiges finden? Die Abruse?"
    „Du warst schon besser, Bully. Du warst schon viel besser."
    Er drehte sich mit einem Ruck um und starrte auf das, was die Bildschirme ihm zeigten - teilweise so echt, als befände er sich mitten im Weltraum. Unmittelbar vor dem rasenden Mahlstrom um den schwarzen Schlund, in dem nichts Begreifbares mehr existierte.
    Die Abruse...
    Hatten sie wirklich glauben können, sie hier finden zu können? Ihren Sitz, ihr „Herz"? Das Zentrum des verderblichen Einflusses, der einen noch völlig unabsehbar großen Teil des Arresums, der „Minusseite" des Universums jenseits eines gedachten Möbiusstreifens, mit dem Kristalltod überzog und sich immer noch lichtschnell ausbreitete?
    Wobei dies „nur" die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Todesstrahlung war, deren Stärke im Leerraum rapide nachließ, sich die Abruse selbst jedoch mit ihren verschiedenen Ausprägungsformen vielfach schneller ausdehnte und in dieses Universum hineinfraß, seit vielen Millionen von Jahren. Sie schickte ihre Schneeflockenschiffe und kristallisierte mit ihnen Welt um Welt. Lange bevor ihre Strahlung vom angenommenen Mitteloder Ausgangspunkt dieser unheimlichen Kristallentität folgen konnte, schuf sie so Inseln aus ihrer Substanz, von denen aus ihre Saat sich weiterverbreitete, tiefer und tiefer in das Arresum hinein, bis nur noch wenige kleine Enklaven des organischen Lebens übrigblieben - etwa die Enklave der Ayindi, deren heftiger Existenzkampf immer verzweifelter wurde.
    Jetzt konnten sie aber vielleicht wieder hoffen.
    Nach zwei Millionen Jahren, seit sie die Passagewelten ins Parresum geschaffen hatten und nach einer furchtbaren Schlacht gegen die Verteidiger des „anderen" Universums, die Tanxtuunra, den Rückzug antreten mußten, hatte sich ihr Einflußbereich mehr und mehr verkleinert, und heute sahen sie sich von den letzten großen Offensiven der Abruse bedroht.
    Doch da hatten sich durch die Zündung der Passagewelten durch die Spindelwesen die Türen nach „drüben" überraschend wieder geöffnet, und die Zellaktivatorträger aus dem Parresum waren mit Moira in ihren Kosmos gekommen, um zu helfen.
    Dies geschah nicht etwa völlig selbstlos, denn inzwischen hatte sich herausgestellt, daß die Abruse ihre imaginären Krallen auch nach dem Parresum ausstreckte. Der Mars war zum Kristallplaneten geworden, und das gleiche Schicksal konnte der Erde drohen, dem gesamten Solsystem, der Milchstraße, dem Universum...
    Es war nicht das Verdienst der verantwortlichen Ayindi, daß die Zellaktivatorträger jetzt wieder im Arresum unterwegs waren, um die Abruse zu bekämpfen und, falls sie den entscheidenden Ansatzpunkt fanden, an ihrer Wurzel auszurotten. Die Abruse war kein Leben, sie war das Gegenteil. Es brauchte keine moralischen Bedenken zu geben, etwas zu eliminieren, das nur tötete und vernichtete, was im Universum in einem milliardenfachen Schöpfungsakt jemals an Leben, an Denken und Fühlen, an Glück und auch an Leid entstanden war.
    Aber wo war diese Wurzel?
    Wo lag das „Herz der Abruse", von dem die Führerin der gewaltigsten Kriegsflotte der Ayindi, Avanata, vor unglaublichen vier Millionen Jahren geglaubt hatte, es entdeckt zu haben?
    Alle Daten aus dieser Zeit hatten sich als untauglich erwiesen, denn das Universum von heute war nicht mehr das von vor vier Jahrmillionen. Die Konstellationen und Bezugspunkte hatten sich verändert. Dort, wo nach Avanatas Angaben das Herz der Abruse zu finden sei, fanden die Aktivatorträger nichts.
    Der einzige Anhaltspunkt war dieser irreguläre Sternennebel gewesen, den Voltago entdeckt hatte. Doch auch hier war man enttäuscht worden.
    Die Erkundung und Durchleuchtung der Kleingalaxis und ihrer Umgebung hatte keinerlei Hinweise auf eine mögliche Konzentration der Abruse geliefert. Hier, mittlerweile fünfzig Millionen Lichtjahre vom Gebiet der Ayindi und denn Passageplaneten entfernt, war die Abruse ebenso allgegenwärtig wie überall sonst im bekannten Arresum - Kristallwelten und, falls überhaupt vorhanden, kristallisierte Relikte aus fernster Vergangenheit.
    Aber kein Hinweis darauf, wo sich der Sitz dieser Entität
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