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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar
Autoren: Jason Dark
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Bus nach. Er war mit Touristen gefüllt, dem Nummernschild nach kam er vom Festland. Dorthin wünschte sich die alte Frau auch. Doch sie wusste, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen würde.
    Sie musste zurück. Unbedingt. Sonst wurde Tabea noch misstrauisch. Sie war eine Person, die keinem Menschen traute, nur sich selbst. Ada hatte ihr erklärt, dass sie etwas besorgen musste. In einer Drogerie hatte sie einen Kamm für ihre Locken gekauft, das fiel nicht auf, das war normal, und da konnte Tabea auch keinen Verdacht schöpfen.
    Sie lief so schnell die alten Beine sie tragen konnten und war froh, als sie die mit Kopfsteinen gepflasterte Gasse erreichte, in der ihr Ziel lag.
    Durch einen Seiteneingang betrat sie das Haus. Sie ging durch den schmalen Flur, ließ die privaten Räume der Chefin liegen und nahm den Weg zur Küche.
    Niemand hielt sich dort auf. Ada konnte aufatmen. Der Betrieb lief sowieso erst am Abend an, den Tag über hatten die Mädchen frei und konnten sich ausschlafen.
    Nicht so Ada. Sie war für die Küche zuständig. Sie kochte den Kaffee, sie bereitete das Essen vor und sie schrieb auf, wenn Lebensmittel geholt werden mussten.
    Der Job war okay. Die Umstände waren es nicht. Lange genug hatte sie gewartet, sich aber nie so recht damit abfinden wollen, bis es ihr zu viel geworden war, und jetzt hoffte sie, dass alles bald ein Ende haben würde.
    Den Namen Scotland Yard kannte sie. Der war wohl fast allen Menschen bekannt. Aber sie kannte auch den Namen John Sinclair. Sie hatte mal etwas über den Mann in der Zeitung gelesen, der auch Geisterjäger genannt wurde. Es war kein langer Bericht gewesen. Er hatte auch nur wenige Informationen enthalten, aber was sie da erfahren hatte, das reichte ihr aus.
    Jetzt war es nur wichtig, dass sie den Stein ins Rollen gebracht und keinen Fehler begangen hatte. Alles andere würde sich hoffentlich ergeben, und dann konnte die Polizei dem Spuk ein Ende bereiten.
    In der Küche musste sie noch aufräumen. Das Geschirr vom letzten Abend war zwar gespült, aber noch nicht weggeräumt worden.
    Es klapperte, als sie das Geschirr in die Hände nahm. Es lag auch daran, dass sie sehr nervös war, und sie schrie leise auf, als sie von der Tür her Tabeas Stimme hörte.
    »Lass nichts fallen, Ada.«
    Noch mal zuckte sie zusammen und stellte die beiden Tassen wieder ab.
    Danach drehte sie sich um.
    Tabea stand in der offenen Tür. Sie trug eine schwarze Hose aus Leder und eine durchsichtige Bluse bedeckte ihren Oberkörper. Die Brüste schimmerten durch. Das war die Kleidung, die Tabea liebte. Sie trug sie in einer gewissen Abwandlung auch am Abend und machte manchen geilen Gast noch schärfer.
    »Nein, nein, ich passe schon auf.«
    »Sehr schön.« Tabea kam näher. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, doch davon ließ sich Ada nicht täuschen. Eine Person wie Tabea lächelte auch noch, wenn sie tötete.
    »Ich – ich – räume jetzt ein.«
    »Ja, tu das.« Sie stellte die nächste Frage. »Hast du alles bekommen, was du wolltest?«
    »Sicher. War ja kein Problem.«
    »Du bist aber länger weg gewesen«, stellte Tabea fest.
    Ada hatte mit dieser Bemerkung nicht gerechnet und hatte große Mühe, ihren Schrecken zu verbergen. Sie versuchte, normal zu bleiben, auch wenn Tabeas Blick stechend geworden war.
    »Nun ja, es war eben voller. Ich bin nicht die einzige Kundin im Laden gewesen.«
    »Kann ja mal vorkommen.« Tabea lächelte wieder. »Nur mag ich es nicht, wenn man mich belügt.«
    »Wieso das? Habe ich dich belogen? Nein, ich bin in dem Laden gewesen und habe mir einen Kamm gekauft. Du kannst ihn sehen, wenn du es willst.«
    Die andere winkte ab. »Nein, warum sollte ich das wollen? Ich vertraue dir doch. Zumindest was den Kauf des Kamms angeht. Was du allerdings in der Telefonzelle zu suchen gehabt hast, das wundert mich schon. Klar, du hast telefoniert, aber das hättest du auch von hier erledigen können – oder?«
    Ada gab keine Antwort. Ein heißer Strom schoss durch ihren Körper. Sie wusste, dass es keinen Zweck hatte, wenn sie das Telefonat abstritt.
    »Ja, ja, das hätte ich. Aber die Zelle lag auf dem Weg. Da habe ich sie eben genommen.«
    »Kann ich verstehen. Darf ich fragen, mit wem du gesprochen hast?«
    Ada hatte gewusst, dass diese Fragen kommen würden. Aber sie hatte es noch nicht geschafft, sich eine gute Ausrede zurechtzulegen. Jetzt war sie gezwungen, es zu tun, und sie schluckte zunächst mal.
    »Ich wollte – ich wollte...«
    »Mich
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