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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar
Autoren: Jason Dark
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hieß es warten.
    Aber besser hier als in ihrem anderen Zuhause, das sie hassen gelernt hatte. Diese Bar, auch Zombie-Bar genannt, kotzte sie an, und sie wusste auch, was hinter den Kulissen ablief, denn man hatte sie schon daran beteiligt.
    Ab jetzt nicht mehr. Sie hatte den Absprung geschafft, aber sie wusste nicht, wie das Ende aussah. Da konnten noch zahlreiche Steine im Weg liegen.
    Die letzte Nacht hatte sie nicht vergessen. Noch jetzt ärgerte sie sich darüber, dass die beiden Polizisten sie entdeckt hatten. Den einen hatte sie töten müssen, da hatte es keine Alternative gegeben, denn er hatte ihr wahres Gesicht nicht in Erinnerung behalten dürfen.
    Im Prinzip war sie nicht besser als Tabea oder Eliza, eine ihrer Vertrauten, und doch sah sie sich nicht so. Sie hatte nicht anders handeln können und würde es auch wieder tun.
    Hin und wieder trat sie ans Fenster und ließ ihren Blick durch den Garten schweifen. Andere Menschen sah sie nicht in ihrer Umgebung. Dieses Wetter trieb so leicht keinen Menschen ins Freie.
    Wann meldete sich Ada?
    Die Wartende hoffte, dass sich die alte Frau nicht zu viel vorgenommen hatte, aber sie war fest entschlossen gewesen. Und das Glück stand auf ihrer Seite, denn Orlandas Handy hatte den Sprung in den Kanal überstanden.
    Noch immer wartete sie. Die Unruhe nahm zu. Sie spürte auch den Druck der Schlange in ihrem Körper.
    Ja, da war das Piepsen. Nicht von einer Maus, sondern von ihrem Handy.
    Orlanda meldete sich. »Bist du es, Ada?«
    »Ja, ich habe nicht viel Zeit. Es ist mein zweites Telefongespräch, das ich führe. Das erste lief gut.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du wirst Besuch bekommen. Es ist ein Polizist, vielleicht auch zwei. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich habe nichts von dem Vorgang in der letzten Nacht erzählt. Wenn dieser John Sinclair bei dir ist, kannst du ihm vertrauen. Sag ihm alles, dann wird er uns helfen. Nur von dir selbst darfst du ihm nicht viel verraten. Hast du verstanden?«
    »Alles.«
    »Das ist gut.«
    »Noch eine Frage, Ada.«
    »Aber schnell.«
    »Was hast du denn jetzt vor?«
    Ada lachte. »Ich gehe wieder zurück, und ich muss mich beeilen. Drücke mir die Daumen, wir sehen uns.«
    »Ja, wir sehen uns...« Das sagte Orlanda, es war nur seltsam, dass sie daran selbst nicht glauben konnte...
    ***
    Es gab die Kanäle im Osten von London, und dort mussten wir hin. Nach Bromley, wo mehrere Wasserstraßen – Kanäle als auch kleinere Flüsse – in die Themse mündeten und sich die beiden Tunnel befanden, die unter dem Fluss herführten. In dieser Gegend würden wir auch die Kanalbrücke finden, wo einer unserer Kollegen sein Leben verloren hatte. Der Tatort war für uns nicht weiter wichtig, wir wollten die Gartenanlage finden, von der uns die Anruferin erzählt hatte. Der Kanal bildete so etwas wie eine Stichstraße, die zu einem größeren Fluss mit dem Namen River Lee führte, der nach einigen Windungen in die Themse mündete.
    Den Fluss fanden wir, nach dem Kanal mussten wir suchen, denn er war für uns ein weiterer Ausgangspunkt. Von dort war es nicht mehr weit bis zu den Gärten.
    Die Sicht war alles andere als klar. Das hatte sich auch hier im Osten nicht geändert. Im Gegenteil, der Dunst war dichter geworden. Da kein Wind wehte, lag er so schwer wie Blei über der Gegend. Auf das Navi konnten wir uns in diesem Fall nicht verlassen, und so waren wir auf unsere Augen angewiesen und auf die gute Straßenkarte, die in Form eines Heftblocks auf meinen Knien lag.
    Wir machten uns dennoch auf eine längere Suche gefasst und hatten das Glück der Tüchtigen, denn wir fanden den Kanal und auch ein Hinweisschild auf die Gartenanlage.
    »Perfekt«, kommentierte Suko.
    Wir schlichen weiter. Andere Fahrzeuge fuhren schneller. Die Fahrer kannten sich hier aus. Aber auch wir erreichten unser Ziel. Wir mussten durch ein weit offen stehendes Tor fahren und entdeckten innerhalb des Geländes sogar einen Parkplatz, auf dem nur wenige Autos standen. Für unseren Rover war Platz genug vorhanden.
    Wir stiegen aus. Die Luft drückte schwer. Dann schauten wir uns um, doch viel zu sehen gab es nicht. Schon jetzt wussten wir, dass es nicht leicht sein würde, eine uns vom Aussehen her unbekannte Person zu finden. Da musste sie sich schon selbst melden.
    Wir schritten an der breiten Front der Gärten entlang. Es war nicht mein Wetter. Nicht nur, dass die Luft drückte, sie war auch noch warm, und so gerieten wir ins Schwitzen, ob wir wollten oder
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