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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar
Autoren: Jason Dark
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Verkehr in London erstickt. Wer nicht unbedingt fahren musste, der ließ seinen Wagen zu Hause. Und diese Kanalgegend war sowieso nicht viel befahren.
    Jetzt sah auch Scotty die Gestalt. Sie stand auf der rechten Brückenseite und nicht weit vom Geländer entfernt. Das gefiel ihm nicht. Wer um diese Zeit vor dem Geländer stand, es umklammerte und nach unten schaute, wo die Regentropfen auf das Kanalwasser peitschten, der konnte kein normales Motiv haben. Denn Spaß machte es sicherlich nicht, in dieser Nacht ins dunkle Wasser zu starren.
    Die Polizisten hatten die Brücke erreicht. Sie hüteten sich davor, das Fernlicht einzuschalten, denn sie wollten die Gestalt nicht erschrecken. Es wies nichts darauf hin, dass sie den Wagen gesehen hatte, denn sie rührte sich nicht vom Fleck. Den Kopf hielt sie über das Geländer gebeugt, als wäre sie dabei, auf der Wasseroberfläche etwas Bestimmtes zu suchen.
    Frank stieg aus. Es bereitete ihm kein Vergnügen, bei diesem Wetter ins Freie zu gehen. Aber er wusste, dass er es tun musste. Es war sein Job.
    Langsam überquerte er die Straße. Die Tropfen klatschten gegen seinen Körper, trafen auch sein Gesicht. Sie fühlten sich kalt an. Auch die Gestalt am Geländer blieb nicht davon verschont. An ihrer Kleidung gab es keinen trockenen Faden. Da sie keine Kopfbedeckung trug, lag das dunkle Haar wie angeklatscht auf ihrem Kopf. Erst jetzt sah er, dass es sich um eine Frau handelte.
    War sie wirklich eine Selbstmörderin?
    Frank kamen Zweifel. Wenn das zutraf, dann hätte sie schon längst springen müssen, aber sie war sich noch unschlüssig. So stand sie weiterhin in ihrer ungewöhnlichen Haltung und schaute in die Tiefe.
    Der Beamte kam näher. Da der Regen laut rauschte, hatte die Person den Ankömmling nicht gehört. Sie traf auch keine Anstalten, sich umzudrehen.
    Frank blieb hinter ihr stehen. Er schaute kurz zurück zum Wagen, wo Scotty auf ihn wartete. Er hatte die Warnblinkleuchte eingeschaltet, die Regentropfen aussehen ließen wie Blut.
    Frank fasste sich ein Herz und sprach die Frau an. Er tat dies mit leiser Stimme.
    »Hallo...? Kann ich Ihnen helfen?«
    Die Frau tat nichts.
    »Bitte, ich...« Er verstummte, weil sich die Person umdrehte.
    »Sie können mir nicht helfen.«
    Frank sagte darauf nichts. Er war zu sehr in ihren Anblick vertieft. Die Frau war eine Farbige. Ihrer Haut nach musste sie aus Afrika stammen. Er sah große Augen, das nasse Haar und die Kleidung, die am Körper klebte.
    Frank suchte nach den richtigen Worten. Er wusste nicht, was er sagen sollte, denn er wollte die Frau nicht beunruhigen. Sie selbst schwieg jetzt. Beide standen sich gegenüber und wurden einfach nur nass.
    Er rang sich ein Lächeln ab und sagte mit leiser Stimme: »Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich bin von der Polizei. Mein Kollege und ich sind auf einer Kontrollfahrt. So, jetzt wissen Sie Bescheid. Sagen Sie mir bitte, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Gar nicht.«
    Frank nickte. »Okay, dann stehen Sie einfach hier nur herum?«
    »Genau. Das ist nicht verboten.«
    »Ist es auch nicht. Aber es ist auch nicht verboten, wenn ich Sie darum bitte, mir Ihren Ausweis zu zeigen.«
    Die Frau überlegte. Sekundenlang war nur der Regen zu hören, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Was meinen Sie?«
    »Ich habe keine Papiere, keinen Pass, nichts. Auch keine Kreditkarte. So ist das.«
    »Aber Sie haben einen Namen.«
    »Ja.«
    »Sagen Sie ihn mir!«
    Die Frau zögerte. Sie senkte den Blick. Über ihr Gesicht rann das Wasser in langen Bahnen.
    Der Polizist ließ ihr Zeit. Frank war Experte genug, um zu wissen, dass in der Riesenstadt London nicht nur Legale lebten. Es gab genügend illegale Personen, und er dachte daran, dass er eine von ihnen jetzt erwischt hatte. Möglicherweise hatte sie Dreck am Stecken. Vielleicht war sie auf der Flucht vor irgendwelchen Typen oder hatte sich selbst etwas zuschulden kommen lassen.
    Frank nickte. »Gut, wie Sie wollen. Ich habe meine Vorschriften, und ich möchte Sie jetzt bitten, mit mir in den Wagen zu steigen. Wir werden Sie zwecks Überprüfung ins nächste Revier fahren.«
    Das schien ihr nicht zu passen, denn sie sprach plötzlich von allein. »Ich heiße Orlanda.«
    »Aha. Immerhin etwas. Und weiter?«
    »Das sollte doch reichen.«
    Frank schüttelte den Kopf. Je länger er vor dieser Frau stand, umso unwohler wurde ihm. Sie war keine normale Person, das wusste er. Sie war etwas Besonderes, und er konnte nicht sagen, ob im positiven oder
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