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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar
Autoren: Jason Dark
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nicht. Menschen begegneten uns nicht. Einige waren trotzdem da und arbeiteten in ihren Gärten. Von uns nahmen sie keine Notiz, außerdem waren wir kaum zu sehen.
    Suko blieb stehen und stemmte die Hände in die Seiten. »Wo kann sie stecken? Ich befürchte fast, dass man uns einen Bären aufgebunden hat oder uns an der Nase herumführen will.«
    »Glaube ich nicht. Die Stimme der Frau hat zu echt und auch ehrlich geklungen.«
    »Okay, dann suchen wir weiter.«
    Das hatten wir vor, aber das brauchten wir nicht mehr. Wir waren kaum fünf Schritte gegangen, da hörten wir links von uns einen Pfiff. Das war kein Vogel, der sich da bemerkbar gemacht hatte, dieser Pfiff stammte von einer Frau, und die tauchte bald auf. Sie ging durch den Dunst auf uns zu und blieb in Hörweite stehen.
    »Orlanda?«, fragte ich.
    Sie nickte.
    »Ich bin John Sinclair. Ada wird Ihnen meinen Namen genannt haben. Ich habe meinen Kollegen Suko mitgebracht.«
    »Das ist gut.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Kommen Sie mit. Sie müssen nur über den niedrigen Zaun klettern.«
    Den sahen wir vor uns. Es war auch kein Problem, auf die andere Seite zu gelangen, und ich atmete auf, dass wir es trotz allem so schnell geschafft hatten.
    Orlanda erwartete uns. Sie trug dunkle Kleidung und dunkel war auch ihre Haut. Ihre Lippen zeigten andeutungsweise ein Lächeln, als sie nickte und sagte: »Nicht hier.«
    »Wo dann?«
    »Es gibt hier auf dem Gelände eine Hütte. Da haben wir Ruhe, da können wir uns unterhalten.«
    Das Haus war zu sehen. Klein und dunkel. Mir fiel auf, dass Orlanda mich misstrauisch musterte, als hätte ich etwas an mir. Ich dachte dabei an mein Kreuz und auch an die Aussagen des Kollegen kurz vor seinem Tod. Er hatte von einer Schlange gesprochen und von der Frau, die nicht atmete.
    War sie das?
    Ich war mir nicht sicher, aber ich behielt den Gedanken im Hinterkopf. So ganz koscher war mir diese Person nicht, doch ich konnte mir meine Verbündeten nicht aussuchen. Deshalb blieb ich cool und wartete ab, was das vor uns liegende Gespräch ergeben würde.
    Orlanda hielt sich an Sukos Seite und ging stets einen Schritt vor. In unserem Job musste man immer mit einer Falle rechnen.
    Auch hielt ich die Augen auf, aber alles sah normal und auch harmlos aus.
    Die Frau führte uns zur Schmalseite der aus Holz gebauten Laube. Ein Wassereimer und ein zusammengerollter Schlauch bildeten zwei Stolperfallen, über die wir gehen mussten, dann schlüpften wir hinter Orlanda in die Hütte.
    Das Tageslicht reichte aus, um sich orientieren zu können. Wir sahen zwei Stühle, zwei schlichte Liegen, einen Tisch und einen Schrank. Orlandas Augen bewegten sich, als sie nach einem Sitzplatz Ausschau hielt. Sie entschied sich schließlich für eine der beiden Liegen und nahm darauf Platz.
    Suko und ich ließen uns auf den harten Stühlen nieder. Es herrschte Stille zwischen uns, und beide achteten wir darauf, ob Orlanda atmete.
    Sie tat es nicht.
    Oder sie atmete nur ganz flach, sodass wir es nicht merkten. Sicher konnten wir uns nicht sein, aber es war schon ein komisches Gefühl, ihr gegenüberzusitzen und zu sehen, dass sich ihre Augen unruhig bewegten.
    Ich dachte an mein Kreuz, das sich bei einer Gefahr meldete. In diesem Fall passierte es noch nicht, und ich war gespannt, ob das auch so blieb.
    Suko wollte nicht länger warten und sprach die ersten Worte. »Okay, es hat geklappt. Jetzt sind wir hier, und wir wollen nicht wieder wegfahren, ohne etwas erfahren zu haben. Ada hat uns nicht viel gesagt, aber sie meinte, dass du uns auf eine Spur bringen könntest. Ist das richtig?«
    Orlanda nickte. »Ja, ich habe mit Ada gesprochen. Sie will, dass ich rede. Dass es aufhört.«
    »Und was soll aufhören?«
    »Der Druck«, flüsterte sie, »der Druck von der anderen Seite aus. Da will ich weg.«
    »Und was ist das für ein Druck?«, fragte ich.
    Da lachte sie. »Ihr werdet es nicht begreifen. Nicht begreifen können, denn normale Menschen lehnen es ab. Aber was ich sage, stimmt tatsächlich.«
    »Normale Menschen«, wiederholte Suko. »Wir zählen uns zwar auch dazu, aber dennoch gibt es Unterschiede. Wir wissen, dass es auf dieser Welt zahlreiche Geheimnisse gibt, die andere Personen nicht akzeptieren wollen. Wir schon...«
    »Das muss auch so sein.«
    »Und was ist dein Geheimnis?«, fragte ich.
    Ihre Lippen zuckten, und erst nach einer kurzen Pause gab sie die Antwort. »Ein alter Zauber – ein uralter.«
    »Voodoo?«
    Plötzlich zischte sie, öffnete den
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