Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1734 - Kampagne der Hamamesch

Titel: 1734 - Kampagne der Hamamesch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Medien auch weitere Sonnensysteme in der weiteren Umgebung - bis zu 500 Lichtjahren - mit Informationen und Unterhaltung. Damit erreichte TNT in der Tat den größten Teil der bewohnten Milchstraße. Für die Manager des privaten Senders versprach allein schon diese Sondersendung ein immenses Plus an Werbeeinnahmen.
    Im Zentrum des HQ-Hanse wurde Homer G. Adams über die Ankündigung von TNT informiert. Caloso Doyn, Leiter der „Abteilung Außenhandel und Sicherheit" und Stellvertreter Adams’ während dessen langjähriger Abwesenheit an der Großen Leere, übernahm das persönlich.
    „Ein übler Werbetrick", vermutete der Hanse-Chef und machte eine abfällige Handbewegung. „Ich traue diesem Gauner Kallo aGenso so ziemlich alles zu. Für tausend Zuschauer mehr verscheuert der seine Schwiegermutter."
    „Der TNT-Chef ist nicht verheiratet", konterte Doyn gelassen. Er war ein besonnener Typ, der praktisch nie aufbrauste. „Wenn ich an die Berichte aus der Großen Magellanschen Wolke denke, dann sehe ich da einen möglichen Zusammenhang. Ich könnte mir denken, daß die pfiffigen Reporter von TNT etwas herausgefunden haben, was unseren Spezialisten und Beobachter entgangen ist. Stand nicht in einem Bericht, daß eine kleine Space-Jet vor Tagen in den Pulk der Hamamesch-Flotte eingedrungen ist?"
    Homer G. Adams erwiderte nichts, aber er nahm mit deutlich hörbarem Zähneknirschen eine Schaltung vor. Einer der zahlreichen Holo-Würfel jenseits seines riesigen Schreibtischs erhellte sich und zeigte das TNT-Symbol mit den eingeblendeten Schriftzügen.
    „Mit diesen Sendern erreicht Genso mehr als die halbe Milchstraße."
    Adams staunte, als er die Liste der angeschlossenen Stationen überflog. „Vor allem werden alle für uns bedeutenden Völker angesprochen. Die Arkoniden, die Akonen, die Springer, sogar die Blues. Und im Nahfeld von Sol erreicht TNT über zwei Drittel unserer Kolonialwelten, dazu ein großer Teil ehemals terranischer Planeten wie Epsal und Ertrus."
    „So ist es", bekräftigte der Abteilungsleiter. „Wenn du bedenkst, was diese Massenzusammenschaltung kostet und was die Sender dafür von TNT kassieren, wenn Kallo aGenso selbst die Show inszeniert hat, dann muß etwas dran sein. Der TNT-Chef kalkuliert fast so gut wie du, Homer.
    Und er wirft keinen Galax aus dem Fenster. Für eine normale Werbesendung sind die Kosten zu hoch. Außerdem macht niemand zur gleichen Zeit Werbung für ein Produkt bei den Terranern, den Arkoniden, den Akonen und den Blues. Es muß sich also um etwas anderes handeln. Hast du keinen Verdacht?"
    „Natürlich habe ich den." Adams wirkte etwas ungehalten. „Du hast es doch angedeutet. Ich brauche nur an die Berichte unserer Leute zu denken, die die Hamamesch-Flotte im Leerraum zwischen der Milchstraße und Magellan beobachtet haben. Wenn Gensos Nachrichtensendung etwas damit zu tun haben sollte, dann muß er seine Leute bei den Halb-Fischen eingeschleust haben."
    „Er hat gute Leute", erinnerte ihn Doyn. „Denk nur an sein Lieblingskind, diese Cidem Kassiopeia. Ihre Aktionen vor fünf Jahren, als die Spindelwesen durch das Solsystem tobten, haben TNT sicher Milliardengewinne gebracht. Die Berichte der Reporterin hatten auch bei der zweiten und dritten Wiederholung noch Einschaltquoten, von denen die biederen Typen anderer Stationen nur träumen."
    „Ich weiß." Der Hanse-Chef winkte ab. „Wir werden ja sehen, was Genso uns anzubieten hat."
    Die kurze Zeit bis zwölf Uhr verging bei den beiden Männern wie im Flug. Dann ertönte die Fanfare, mit der TNT seine Sondersendung einläutete. Die schrillen Klänge waren antiken Posaunen nachempfunden. Sie gingen allmählich in eine weiche und rein elektronische Musik über, an deren Ende eine ebenfalls für TNT charakteristische Tonfolge stand, nämlich die dreifache Wiederholung von „TNT" im uralten Morsekode: Dadaditda, dadaditda, dadaditda!
    Die Lautstärke sank dabei in zwei Stufen, so daß es sich anhörte, als würde ein erstes und ein zweites Echo der Tonfolge erklingen.
    Der breite Schädel des schwergewichtigen Kallo aGenso erschien im Holo-Kubus. Daß der Chef des Mediengiganten sich persönlich zeigte, geschah vielleicht alle fünf Jahre einmal. Auch diese Tatsache unterstrich die Bedeutung der Nachricht.
    Der Glatzköpfige verzichtete auf eine Begrüßung und kam direkt zur Sache.
    „Ich stelle euch zwei meiner fähigsten Mitarbeiter vor, obwohl sie bekannter sein dürften als ein bunter Hund oder die Erste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher