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1734 - Kampagne der Hamamesch

Titel: 1734 - Kampagne der Hamamesch
Autoren: Unbekannt
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und letzten Überlichtetappe vor den Systemen von Sol, Boscyks Stern und Eugaul.
    Auf mehreren Hyperfunkfrequenzen wurde eine Ansprache des Karawanenführers Kjauras ausgestrahlt, die TNT natürlich live übernahm und direkt ins komplette Sendernetz umsetzte.
    „Wir sind hier", erklärte Kjauras, „um unseren Vertrag zu erfüllen. Der Bau des Basars KOROMBACH im Solsystem, des Basars FHEHOL nahe Olymp und des Basars VOZIMM bei Plophos muß nun begonnen werden. Und er wird begonnen!"
    TNT übertrug Bilder von öffentlichen Versammlungen, wo die Menschen beim Anhören dieser Nachrichten in Jubelstürmen ausbrachen.
    Bilder, die sich so glichen wie ein Ei dem anderen, kamen von Olymp, Plophos, Efrem, Kaunath, Rubin und vielen anderen Planeten.
    Homer G. Adams übernahm das Kommando und damit auch die alleinige Verantwortung für das weitere Geschehen. Die Erste Terranerin und der LFT-Kommissar standen ihm dabei zur Seite.
    Die vereinigten Flottenverbände der Liga und der Hanse wurden jenseits der Grenzen des Solsystems so im Raum aufgebaut, daß sie die Einflugschneise der Hamamesch-Schiffe blockierte.
    Jeder Eintritt in den Überlichtflug, so verkündete Adams es den Hamamesch, würde einen Sofortangriff auf die verbliebenen Schiffe auslösen und diese lahmschießen.
    Der Hanse-Chef ging sogar einen Schritt weiter.
    Er rang lange mit sich, und er tat dies ganz allein. Er mußte für einen bestimmten Fall einen uneingeschränkten Schießbefehl erteilen, um seine Forderungen durchzusetzen. Seine Bedenken waren gewaltig, und er rang sich nur Schritt für Schritt zu einem Entschluß durch.
    Mehrfach kamen ihm Zweifel, ob es richtig war, die Bürger in so krasser Weise zu bevormunden. Seine Bedenken nagten an ihm.
    Bei TNT, wo man diesen Prozeß wohl ahnte, bezeichnete man Adams als ein Fossil, das in ein Museum oder Mausoleum gehöre.
    Der Aktivatorträger führte einen einsamen Kampf mit sich selbst. Und als er einen Entschluß gefaßt hatte, wußte er nicht, wo er die Grenze ziehen mußte.
    Aber schließlich siegte bei ihm die nüchterne Vernunft. Er gab seine Anweisungen an die eigene Flotte und ließ Kjauras zugleich wissen, daß Hamamesch-Schiffe, die innerhalb der Bahn des ehemaligen Planeten Pluto auftauchen würden, sofort und zur Gänze vernichtet werden würden.
    Die Empörung schlug gewaltige Wogen.
    Ungeachtet der Drohungen gab der Karawanenführer den Startbefehl.
    Mit Unterlichtgeschwindigkeit näherten sich die Händlerschiffe der Blockadeflotte. Es war offensichtlich, daß Kjauras darauf spekulierte, daß die Terraner nicht auf wehrlose Schiffe feuern würden.
    Nun spielten die Blockadeverbände ihr ganzes Können aus. Die Raumschiffe legten riesige Felder aus Sperrfeuer und variierten dieses so, daß die sich nähernden Hamamesch-Schiffe abbremsen und ausweichen mußten.
    Keiner der Händler wagte es, per Überlichtflug ins Solsystem einzudringen. Man nahm die Warnung Homer G. Adams’ also doch ernst.
    Von Olymp und Plophos gingen ähnliche Nachrichten ein. Vereinzelt gerieten zu mutige Hamamesch ins Sperrfeuer und erlitten leichte Beschädigungen.
    Der Tanz dauerte siebzehn Stunden.
    Die Blockadeflotte am Rand des Solsystems drängte die Hamamesch-Schiffe dabei über dreizehn Millionen Kilometer in den Leerraum zurück, eine für Unterlichtkämpfe beachtliche Distanz.
    Die Botschaften des Karawanenführers wurden immer seltener. Und schließlich brach er am 5. November die ganze Aktion kommentarlos ab.
    Die Flotten der Hamamesch machten kehrt und zogen sich unverrichteter Dinge in die Tiefen der Milchstraße zurück.
    Homer G. Adams atmete auf und setzte sofort Wachschiffe auf die Fersen der Händler. Noch einmal wollte er den Kontakt zu ihnen nicht verlieren.
     
    ENDE
     
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