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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild
Autoren: Unbekannt
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bereits untersuchten, hatten sie nur ganz wenige solcher Schiffe ausgemacht, die nicht im Pulk flogen und von der Kristallisation nicht zu einem riesigen und bizarren Klumpen zusammengebacken worden waren.
    Der Energiestrahl durchbohrte das Kristallgebilde entlang der Querachse. Als der Strahl auf der anderen Seite wieder austrat, stellte Voltago den Beschuß ein.
    „Warte auf uns", informierte ihn Atlan. „Wir sind bald zurück."
    Sie beschleunigten und rasten in den Tunnel hinein. In der Schiffsmitte trafen sie auf einen Hauptkorridor, der von vorn bis hinten durch das Schiff führte, gewissermaßen als die Längsachse. Sie verteilten sich und suchten einen Weg in die Triebwerksbereiche und in das logistische Zentrum des Schiffes. Tek und Dao übernahmen die Aufgabe, die Wege dorthin freizuschießen.
    Der Arkonide machte sich auf in Richtung Steuerzentrum. Er begegnete mehreren Dutzend Ayindi in ihrer kristallenen Erstarrung und achtete darauf, daß er nicht mit ihnen in Berührung kam.
    Zwar wäre es nicht gefährlich für ihn gewesen, aber er verspürte eine Scheu.
    „Wir sind durch", meldete sich Tek. „Wir kehren jetzt in den Tunnel zurück."
    „Wartet dort auf mich."
    Atlan benötigte eine Viertelstunde, bis er den Weg in die Zentrale freigelegt hatte. Er aktivierte das Flugaggregat seines Anzugs und raste durch die Korridore zum Treffpunkt. Gemeinsam verließen sie das Schiff und steuerten hinüber zur MAMERULE.
    „Wir kommen an Bord, Voltago." Atlan kniff die Augen ein wenig zusammen. Im Gegenlicht mehrerer Sonnen zeichnete sich der kleine Rochen ab wie ein gefräßig lauerndes Ungeheuer in der Schwärze eines tiefen Ozeans. An seiner Unterseite öffnete sich ein winziges, helles Maul.
    „Ich warte", vernahm er den knappen Kommentar des Kyberklons.
    Der Arkonide wechselte die Frequenz und setzte sich mit Saedelaere in Verbindung.
    „Ihr könnt anrücken. Wir haben alles für euer Experiment vorbereitet."
    „Danke, Atlan", meldeten sich Mila und Nadja. „Wir machen uns auf den Weg."
    Der Arkonide, der Terraner und die Kartanin erreichten die MAMERULE und schleusten ein. Der Rochen nahm Fahrt auf und steuerte die nächsten Koordinaten an.
    Noch immer blieb alles ruhig im Bereich der siebzehn Sonnen. Niemand außer den Galaktikern störte Avanatas Friedhof und die Armada die Toten.
    Nach bisherigen Messungen existierten achthundert Bereiche im Zentrum, an denen sich unzählige Planetentrümmer und Pulks kristallisierter Schiffe zu merkwürdigen Konglomeraten und bizarren Gebilden zusammenfanden. Manchmal wirkten sie fast wie fremdartige Lebensbereiche, und erst eine genaue Tastung ergab, daß es sich wirklich nur um die Reste von Tod und Zerstörung handelte.
    Die MAMERULE steuerte einen dieser Bereiche an, der etwa vierhundert Trümmer umfaßte. Einen der größten mit einem Durchmesser von gut zweitausend Kilometern hatten sie sich als Ziel ausgesucht.
    „Die ideale Schußdistanz ist bereits erreicht", empfing der Kyberklon sie in der Zentrale. „Ich eröffne das Feuer."
    „Du weißt ja, worum es geht."
    Voltago schwieg. Eine Antwort wäre auch überflüssig gewesen.
    Die Geschütze des Rochens begannen Feuer zu speien. Stück für Stück fraßen sich die Energiestrahlen in den Kristallbrocken hinein. Voltago schuf mehrere Schneisen rund um den Asteroiden. In diese Schneisen schickte er anschließend herkömmliche Sprengbomben. Sie entluden sich unter grellen Lichtblitzen und rissen das kristallisierte Trümmerstück in tausend Fetzen.
    Der Kyberklon hatte die Sprengladungen hervorragend berechnet und gesetzt. Der kristallisierte Teil des Trümmerstücks flog hinaus in die Leere, der nicht kristallisierte Kern blieb zurück.
    Die Orter und Taster der MAMERULE nahmen ihre Arbeit auf. Sie durchleuchteten das aus Fels und Metall bestehende Fragment.
    Das Ergebnis entsprach den Erwartungen der Galaktiker.
    „Nichts, aber auch gar nichts", stellte Tekener trocken fest. „Das Ding weist nicht einmal einen natürlichen Hohlraum auf. Bis wir alle Trümmerstücke durchsucht haben, hat die Abruse längst auch die Plusseite für sich vereinnahmt."
    „Dazu wird es nicht kommen", versicherte Atlan. „Wir finden einen Weg. Gemeinsam mit den Ayindi und ihrer Technik werden wir es schaffen."
    „Wir kämpfen. Wenn es sein muß, bis zum bitteren Ende." Dao-Lin-H’ay zeigte die Krallen zum Zeichen ihrer Kampfbereitschaft. „Voltago, wir nehmen uns das nächste Trümmerstück vor."
     
    *
     
    „Hier ist es.
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