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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
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benachteiligt war, jetzt lag auch eine Zukunft vor ihm, wie sie schlimmer nicht sein konnte.
    Die Hälften des Mantels klappten wieder zu. In dem schiefen Gesicht zeigte sich ein Grinsen. »Na, Kind, was sagst du?«
    Kim schüttelte den Kopf. Er konnte nichts mehr sagen. Er riss sich jedoch zusammen und würgte Worte hervor.
    »Geh, geh – ich will dich nicht sehen…«
    »Du willst nicht?«, höhnte er. »Aber ich will. Dann werde ich dich holen müssen…«
    Und den Vorsatz setzte er augenblicklich in die Tat um.
    ***
    Es war schon eine Überraschung für uns, plötzlich diesen Engel vor uns zu sehen, der für mich kein richtiger Engel war, sondern einer, der sich abgewandt hatte.
    Ich sprach ihn nicht an. Dafür tastete ich nach meinem Kreuz, das ich wieder in die Tasche gesteckt hatte. Ich rechnete damit, eine gewisse Wärme zu fühlen, was nicht der Fall war, denn mein Talisman verhielt sich neutral.
    Sie war nicht als Feindin gekommen, und deshalb mussten wir sie als eine Verbündete ansehen.
    Maxine sprach sie an. »Was willst du?«
    »Euch helfen. Und auch mir. Ich allein bin aber zu schwach, und deshalb muss ich jemanden an meiner Seite haben.«
    »Und wie soll das geschehen?«, fragte ich. »Was weißt du alles?«
    »Genug.«
    »Das reicht uns nicht.«
    »Ihr müsst mir vertrauen.«
    Jetzt sprach wieder Maxine. Die Anspannung war schon aus ihren Worten herauszuhören. »Und du weißt, um was es uns geht?«
    »Das ist mir bekannt. Ihr habt euch gut geschlagen, aber das eigentliche Ziel konntet ihr nicht erreichen. Deshalb bin ich hier, um zu helfen.«
    »Wo sind Kim und Carlotta?«
    Es war die Frage, auf die wir eine Antwort haben mussten. Maxine hatte sie mit zittriger Stimme gestellt, ihre Augen hatten dabei einen harten Glanz angenommen, und jeder von uns wartete gespannt auf eine Antwort.
    »Bei ihm!«
    Okay, wir wussten jetzt Bescheid. Und es war keine Überraschung für uns, wir hatten es nur nicht so recht wahrhaben wollen, aber dafür konnten wir uns jetzt auch nichts mehr kaufen.
    Ich hörte das heftige Atmen der Tierärztin. Es war ein Beweis dafür, wie erregt sie war, und sie sah aus, als wollte sie sich auf die nebulöse Erscheinung stürzen.
    »Bitte, Max, reiß dich zusammen.«
    »Ja, ja, das mache ich.«
    Ich sprach den Engel an. »Deine Antwort ist eigentlich zu knapp gewesen. Kannst du da nicht präziser werden?«
    Das war er auch, als er sagte: »Weit sind sie nicht von hier entfernt.«
    Das hörte sich schon mal gut an, was auch Suko meinte und sofort nachfragte: »Wo genau?«
    »Im Garten.«
    Jetzt waren wir zu dritt überrascht. Das sah man uns an, und der Engel nickte. »So ist das. Sie halten sich im Garten auf. Ihr könnt sie nur nicht sehen, der Nebel ist zu dicht. Aber er bildet nur einen äußeren Ring. Wenn ihr ihn durchbrochen habt, sieht alles ganz anders aus.«
    »Das weißt du?«
    »Ja.«
    »Und du hast sie auch gesehen?«
    »Nur die beiden. Aber ich habe gespürt, dass sich Kims Vater in der Nähe aufhält.«
    »Und warum stehen wir hier noch?«, fauchte Maxine. »Wir müssen zu ihnen.«
    »Genau deshalb bin ich gekommen, und ich denke, wir sollten uns jetzt auf den Weg machen…«
    ***
    Das Vogelmädchen wusste selbst, wie gering seine Chancen waren, aber aufgeben wollte es auch nicht. Immer die eigene Chance suchen, das war die Devise.
    Und so handelte Carlotta, bevor der Dämon etwas unternehmen konnte. Sie musste sich nicht viel bewegen. Sie ging nur kurz zur Seite, sodass sie neben dem Zwitter stand, und umfasste Kim dann mit beiden Armen. Sie hielt ihn umschlungen, um dem Dämon zu zeigen, zu wem Kim gehörte.
    Der Dämon tat nichts. Aber er war auf der Hut, das spürte Carlotta. Ihr Schützling zitterte in ihren Armen, sie flüsterte ihm etwas zu, das ihn beruhigen sollte, und überlegte dann, ob sie es wagen sollte, zu starten.
    Der Dämon hatte ihr abgeraten, aber das war die einzige Chance.
    Sie breitete die Flügel aus. Der erste kräftige Schlag. Sie musste schnell an Höhe gewinnen, und sie kam auch gut vom Erdboden weg.
    Aber der Dämon war noch schneller. In einem blitzschnellen Satz überwand er die Entfernung und riss dabei zielsicher beide Arme in die Höhe.
    Er hatte genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst. Wäre Carlotta zu einem zweiten Flügelschlag gekommen, dann wäre sie weg gewesen. So aber war sie noch nicht hoch genug und fühlte im nächsten Augenblick zwei harte Klauen um ihre Fußgelenke, die sie mit einer starken Kraft nach unten rissen.
    Sie
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