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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada
Autoren: Unbekannt
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Kosmokraten gaben sich nicht mit Tagesgeschäft ab. Sie interessierten sich für die wahre Gestalt der Dinge, für die Ordnung und den Fortbestand des Kosmos selbst.
    Wenn sich also Taurec selbst die Mühe gemacht hatte, durch seinen Diener Voltago die Abruse zu bekämpfen, so steckte einiges dahinter.
    Die Ausdehnung der Todeszone betrug viele Millionen Lichtjahre. Wie viele genau, konnte niemand sagen. Zumindest hatten es die Ayindi vor zwei Millionen oder 140.000 Jahren noch nicht gewußt.
    Die Kosmokraten hatten allerdings nicht das geringste Interesse daran, ob in dieser Zone alle Wesen sterben mußten oder nicht. Taurec hätte den Tod eines einzigen Wesens ebenso in Kauf genommen wie den des Lebens in ganzen Galaxien.
    Also lag die Gefahr der Abruse noch auf einer ganz anderen Ebene. Es mußte eine kosmische Bedrohung sein.
    Voltago kehrte zur Lebenssphäre der Ayindi zurück, drang jedoch nicht in diese ein, sondern bewegte sich immer knapp am Rand entlang. So verschaffte er sich ein vollständiges Bild über die aktuellen Verhältnisse.
    Der Durchmesser der Enklave betrug etwa drei Millionen Lichtjahre, die Form war allerdings unregelmäßig. Neun Galaxien gehörten dazu, außerdem einige hundert über den Raumsektor verteilte Kugelsternhaufen.
    Immer wieder stieß der Kyberklon auf ganze Schwärme von Schneeflockenschiffen, die sich zum Sturm auf die Ayindi versammelten. Er schaute sich die Dinge längere Zeit an - und sah zu, ob er mit den technischen Mitteln der MAMERULE etwas gegen die Flocken unternehmen konnte. Sein erstes Opfer war eine einzelne Einheit, die sich auf dem Weg zum Sammelpunkt von mehreren tausend Flocken befand. Voltago stürzte sich kurz vor ihr aus dem Hyperraum, schlug mit einem gezielten Feuerschlag zu und verschwand spurlos. Von der Flocke blieb nicht mehr als eine Glutwolke und ein mikroskopischer Regen von Kristallsplittern.
    Voltago errechnete daraus präzise seine Überlegenheit. Solange er es lediglich mit Schneeflocken zu tun bekam, gab es für ihn praktisch keine Gefährdung.
    In der Folge versuchte er sich an Flotten von bis zu hundert Einheiten.
    Stets mit durchschlagendem Erfolg, der ihm einen weiteren Sieg und den Flocken das Ende bescherte. Mit jedem dieser überfallartig vorgetragenen Angriffe fügte er der Abruse Schaden zu; allerdings so gering, daß sie ihn vermutlich zwar bemerkte, sich aber nicht sonderlich daran störte.
    Voltago legte Wert darauf, daß das auch so blieb. Der unheimliche Feind durfte keinesfalls auf seinen neuen Gegner aufmerksam werden.
    Deshalb griff er niemals größere Flotten an, sondern beschränkte sich auf Nadelstiche.
    Im Aufmarschgebiet größerer Flotten, besonders am Rand des Ayindi-Gebietes, traf der Kyberklon mehrfach auf Kristallschiffe von etwas anderer Bauart. Diese erinnerten nicht mehr an die komplexe Struktur von Schneeflocken, sondern an geschliffene Diamanten - von allerdings immenser Größe, bis zu 1500 Meter. Von ihnen wurden die abrusischen Flotten ins Ziel geleitet. Voltago nannte sie deshalb Kommandantenschiffe.
    Vorläufig hielt er sich von solchen Einheiten fern. Sie waren die einzigen, die niemals ins direkte Kampfgebiet einflogen, sondern so weit zurückblieben, daß sie keiner Gefährdung unterlagen.
    Einzelne Schneeflocken besaßen für die Abruse einen Wert von nahezu Null. Es mußte Millionen davon geben. Kommandantenschiffe traten dagegen sehr selten auf; sie enthielten mit hoher Sicherheit etwas, was die Abruse nicht beliebig ersetzen konnte.
    Voltago gab sich einstweilen zufrieden mit dem, was er herausgefunden hatte, und wandte sich anderen Fragen zu. Der Haupteinsatzzweck der Flocken bestand darin, auf normalen Planeten zu landen und diese in Kristalle zu verwandeln. Befallene Himmelskörper dienten dann als Todesstrahler von starker Intensität.
    Der Kyberklon „parkte" sein Rochenschiff im Orbit eines solchen Planeten. Ohne Raumanzug ging er auf der Oberfläche nieder, gehalten nur von der Kraft seiner Wadenblöcke.
    Inmitten der strahlenden, glitzernden Weite stellte er einen nachtschwarzen Schatten dar, einen Flecken inmitten perfekter Umgebung...
    Die MAMERULE hätte den Kontakt mit dieser Welt nicht überstanden. Ihr Baumaterial wäre rasch kristallisiert, so wie alle Materie dieser Welt. Nur der Kyberklon war davon nicht betroffen. Er nahm an, daß das an seiner anders gelagerten Strangeness lag.
    Einige Tage lang versuchte er, ohne zusätzliche Instrumente die Kristallstruktur zu erforschen.
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