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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada
Autoren: Unbekannt
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langer Zeit stand dieses Schiff bereits im Hangar, ohne benutzt zu werden?"
    „Seit 140.000 Jahren."
    Voltago spürte das Gegenstück menschlichen Erschreckens, soweit es einem Kyberklon möglich war. Die Zahl, die der Computer genannt hatte, ließ sich jedoch erklären.
    Offenbar hatten sich die Ayindi stets an die großen 800-Meter-Raumer gehalten - und kleine Einheiten für den Notfall zurückgestellt.
    Mehrere Tage lang wartete Voltago im Ortungsschatten der Sonne ab.
    Niemand ließ sich sehen. Der tote Raum des Arresums verfügte nicht einmal über Spuren von Leben. Und doch fühlte der Kyberklon, daß er genau in der richtigen Region war. Für diese Sorte Umgebung hatte Taurec ihn geschaffen.
    Um Perry Rhodan zu helfen.
    Voltago ignorierte den Gedanken.
    Aus dem Schutz der Korona steuerte er das Schiff in freien Raum. Er nahm eine lange Testreihe in Angriff, an deren Ende er alles über die Leistungskraft des Raumers wissen wollte. Mehr als einen Tag lang bewegte sich Voltago mal mit Unterlicht, mal im Überlichtflug. Dabei stellte er sehr schnell fest, daß das Schiff über so etwas wie einen „kritischen Bereich" verfügte. Sämtliche Schaltungen funktionierten auf mentaler Ebene. Alle Schaltwege liefen in der Person des alleinigen Piloten zusammen. Es gab eine Unmenge von mentalen Rückkopplungen, manchmal sogar von Fehlreaktionen. Jede Eigenart war präzise auf Ayindi-Piloten abgestimmt.
    Bei einem Geschöpf seiner Art war es dagegen schwierig, mentale und kybernetische Kräfte zu trennen. Wie die Prozesse in seinem Inneren abliefen, wußte er selbst nicht genau.
    Jedenfalls war es nicht möglich, seine Impulse und die Rezeptoren des Schiffes aufeinander abzustimmen. Er verzichtete also darauf, sämtliche Anlagen nutzen zu wollen, und schöpfte die Flugleistungen nie restlos aus.
    Auch auf das Dunkelfeld und eine Reihe weiterer Aggregate verzichtete er.
    Manchmal fiel es schwer, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und einzuhalten.
    Voltago war ein zerrissenes Geschöpf, gefangen zwischen immensen Fähigkeiten und engen Schranken. Er war nicht aus einem Mutterleib geboren, so wie andere Wesen; sondern der Gentechniker Mamerule hatte ihn vor langer Zeit erschaffen.
    Aus der Gensubstanz einer Spindel und den technischen Möglichkeiten des Kosmokraten Taurec.
    In Erinnerung an den Klon-Prozeß, an seine Entstehung auf dem Planeten Qulinam, taufte er das Rochenschiff auf den Namen seines Schöpfers: MAMERULE.
    Und da der Bordcomputer und das Schiff voneinander nicht zu trennen waren und eine Einheit bildeten, hatte nun auch sein Gesprächspartner einen Namen.
     
    *
     
    Bevor Taurec damals den Gang zu den Materiequellen antrat, um zu den Kosmokraten zurückzukehren und sich den Leiden des Standarduniversums zu entziehen, gab er Voltago eine Aufgabe auf den Weg. Die Kenntnis versank tief in seinem Inneren, und nur ein kleiner Teil blieb an der Oberfläche.
    Die Gefahr, die zwei Millionen Jahre überdauert hatte, existierte immer noch; so hieß es damals. Besonders die Milchstraße und der Mars seien davon betroffen, ebenso wie eine Reihe anderer Welten und Galaxien. Für Voltago hatte es ausgesehen, als seien mit dieser Gefahr die Spindelwesen und die Ayindi gemeint.
    Heute wußte er es besser. Die meisten Sampler-Planeten existierten in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr, sondern waren durch den Feuersturm verwüstet.
    Statt dessen hatten sich Durchgänge zur anderen Seite des Universums auf getan, zur Kehrseite des Möbiusstreifens, ins Arresum. Und hier lauerte die eigentliche Gefahr.
    Nicht die Ayindi, denn diese waren selbst nicht mehr als Opfer. In Wahrheit galt der gesamte Aufwand dem Treiben der Abruse. Voltago mußte nur noch herausbekommen, aus welchem Grund.
    Seinen Ursprung suchen... Das hieß nichts anderes, als soviel wie möglich über den Vernichter herauszufinden. Die Abruse mußte vernichtet werden.
    Zunächst machte sich Voltago daran, sämtliche Informationen aus dem Bordgehirn der MAMERULE herauszufiltern, die für ihn von Bedeutung waren. Also alles, was mit der Abruse zusammenhing - die Ausdehnung ihres Gebietes, die Erscheinungsform ihrer Raumschiffe, die Wirkungsweise ihrer tödlichen Strahlung. Er mußte lediglich berücksichtigen, daß diese Daten 140.000 Jahre alt waren. Da die MAMERULE niemals benutzt worden war, hatte es keinen Anlaß gegeben, ihren Informationsstand aufzufrischen.
    Voltago ging jedoch davon aus, daß die Grundlagen immer noch genauso aussahen wie früher.
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