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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker
Autoren: A.F.Morland
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Blatt mit tückischer Magie zu wenden, doch der Ex-Dämon wußte ihr richtig zu begegnen. Mal lenkte er sie zur Seite, mal blockte er sie ab, mal kehrte er sie blitzschnell um und schickte sie zurück.
    Von den eigenen unsichtbaren Schlägen getroffen, schrie Oggral immer wieder auf. Mr. Silver schlug ihm den Flügelhelm vom Schädel. Das Pantherfell, das seinen Kopf bedeckte, kam zum Vorschein.
    Eve und Mel Bellamy bemühten sich, unversehrt den Living-room zu verlassen.
    Ich streckte den zweiten Ghoul nieder und löschte mit nur einer geweihten Silberkugel sein schwarzes Leben aus. Leichenfresser sind nicht besonders widerstandsfähig; dennoch darf man sie niemals unterschätzen, denn Überheblichkeit geht in neunzig von hundert Fällen ins Auge.
    Chrysa eilte zu Kolumban, als der Ghoul zusammensackte. Sie half ihrem Freund auf die Beine, und dann nahmen sie sich gemeinsam der Bellamys an, die jetzt einen Beistand dringend nötig hatten.
    Der zweite Leichenfresser zerfloß vor mir förmlich, wurde zu einer breiten, gallertartigen Masse, die stinkend verdampfte.
    Mr. Silver beförderte Oggral mit einem Fußtritt zurück und schwang das Höllenschwert mit beiden Händen von unten nach oben. Vielleicht war es auch Shavenaar selbst, das diese Bewegung durchführte. Es kam immer wieder vor, daß man das lebende Schwert kaum zu führen, sondern nur festzuhalten brauchte, und die Waffe kämpfte ganz allein mit zügelloser Wildheit.
    Oggral reagierte zu langsam. Das kostete ihn den linken Arm.
    Kaum hatte er ihn verloren, brach er den Kampf ab und ergriff die Flucht. Ich wollte schießen, aber Mr. Silver kam mir in die Quere.
    Gemeinsam hetzten wir zur Verandatür. Draußen schrie Oggral, und dann vernahmen wir neuerlichen Kampflärm: Keuchen, Stampfen, Waffenklirren…
    Wir sahen uns verdutzt an. Wer war dem Dämon entgegengetreten?
    Wir wußten es wenige Minuten später, als wir auf die Veranda traten.
    Wieder mußte Oggral kämpfen, und diesmal war es ein Ballard, der ihn gestellt hatte: Anthony Ballard, der Hexenhenker!
    ***
    Shavenaar wollte sich einmischen, doch Mr. Silver hielt das Höllenschwert zurück. Auch ich wußte, daß mein Vorfahre keine Hilfe brauchte. Anthony Ballard würde den Dämon vernichten, darauf konnten wir uns verlassen.
    Der Hexenhenker gehörte dem »Weißen Kreis« an, mit dessen Mitgliedern wir befreundet waren. Sie bildeten ein Bollwerk gegen das Böse und bekämpften es – allein oder alle zusammen –, wo immer es auftauchte.
    Im Keller ihres Hauses befand sich Yuums Auge, das ihnen schwarze Aktivitäten aufzeigte, und dieser wertvollen Einrichtung war es zu verdanken, daß Anthony Ballard hier erschienen war, um den letzten Akt zu bestreiten.
    Lange Zeit war mein vierschrötiger Vorfahre in Henkerskleidung aufgetreten, doch nach und nach hatte er sich unserer Zeit angepaßt. Er besaß die antiquierte Kleidung zwar immer noch, aber er zog sie nur noch selten an, weil sie zu auffällig war.
    Als Waffe benutzte der Hexenhenker aber nach wie vor das Beil, dessen Schneide magisch geschärft war, und damit drosch er nun mit ungebrochener Kraft auf den schwerverletzten Feind ein.
    Ich schob den Colt Diamondback ins Leder und hatte nichts mehr zu tun. Mein Vorfahre nahm mir die Arbeit ab. Oggral konnte nicht mehr angreifen; er hatte sogar schon Mühe, sich wirksam genug zu verteidigen.
    Der Verlust des linken Arms machte ihm schwer zu schaffen, und die Magie, die er dem Hexenhenker entgegenschleuderte, um sich etwas Luft zu verschaffen, zerhackte dieser mit dem skalpellscharfen Beil.
    Ein letztes Mal versuchte Oggral aus der Defensive herauszukommen. Es gelang ihm tatsächlich, Anthony Ballard drei Schritte zurückzutreiben, aber für eine anschließende Flucht reichte die Zeit nicht.
    Ein präziser Treffer brachte den Dämon zu Fall.
    Er verlor seine Waffe, und für Mr. Silver und mich stand fest, daß der Kampf der Henker damit entschieden war.
    Oggral lag vor Anthony Ballard auf den Knien. Schwer keuchend ließ er den Arm sinken und ergab sich seinem Feind, der mit ihm auf die gleiche Weise verfuhr, wie er es getan hätte.
    Der Dämon bat nicht um Gnade.
    Er hatte diesen Kampf und somit auch sein Recht zu leben verloren. Das war ein ungeschriebenes Gesetz, das einzige, das Oggral respektierte.
    Als Anthony Ballard zum tödlichen Schlag ausholte, drehte ich mich um. Ich wollte dabei nicht zusehen. Es genügte, wenn ich es hörte – zuerst das Surren, als der magisch geschärfte Stahl die Luft
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