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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker
Autoren: A.F.Morland
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saß.
    »Geh ins Haus!«
    »Laßt mich bitte bei Mel«, flehte die Frau.
    »Der braucht dich im Moment nicht«, erwiderte der Ghoul eisig.
    »Gehorche!«
    »Was habt ihr mit meinem Jungen vor?«
    »Nichts – vorläufig. Auch er muß in das Haus. Wir werden ihn tragen.«
    Eve Bellamys Augen schwammen in Tränen.
    »Ihr… ihr werdet uns … umbringen, nicht wahr?« krächzte die Frau.
    »Ihr seid unsere Geiseln«, antwortete der Ghoul.
    »Wozu braucht ihr uns? Wen wollt ihr unter Druck setzen?«
    »Aussteigen!« knurrte der Leichenfresser. »Ich sage es nicht noch einmal!«
    Eve Bellamy beeilte sich, aus dem Wagen zu kommen. Ihr zitterten die Knie, sie glaubte, jeden Augenblick zusammenzuklappen. Es ist zuviel für mich! stöhnte sie im Geiste. Mein Gott, wie soll ich das nur aushalten?
    Mit hölzernen Bewegungen entfernte sie sich vom Escort, und sie fragte sich mit wild pochendem Herzen, was sie in George Hackmans Haus erwartete.
    Die Nachbarhäuser waren noch erfüllt von Stille. Niemand hatte die Geiselnahme mitbekommen. Die Hoffnung, daß irgend jemand die Polizei verständigen würde, konnte Eve Bellamy begraben.
    Anfangs hatte die Frau geglaubt, diese Männer, die leicht nach Verwesung rochen, trügen eigenartige Handschuhe, die sie gleich als Waffen verwenden konnten, doch nun war sie sicher, daß es sich um echte, seltsam verkrüppelte Hände handelte, um harte Schaufeln mit rasiermesserscharfen Krallen.
    Damit konnten diese brutalen Kerle töten!
    Die Ghouls packten Mel Bellamy und hievten ihn aus dem Escort.
    Sie traten die Tür zu und folgten der Frau mit ihrer schlaff hin und her baumelnden Last.
    Eve Bellamy krampfte es das Herz zusammen, wenn sie ihren Sohn anschaute. Wie tot hing er zwischen den Männern. Sie öffnete die Haustür und trat ein.
    Stille empfing sie. Es schien niemand dazusein.
    Mel regte sich. Die Ghouls blieben stehen und stellten ihn auf die Beine. Zwei Schläge ins Gesicht, und er war wieder voll da. Eve Bellamy wollte zu ihm eilen und ihn in die Arme schließen, doch die Leichenfresser stießen sie brutal zurück.
    »Laßt meine Mutter in Ruhe, ihr verfluchten Bastarde!« schrie Mel zornig.
    Eve Bellamy hatte Angst um ihn, deshalb hob sie beschwörend die Hände und bat ihn, still zu sein.
    Einer der beiden Ghouls grinste breit. »Hör auf deine Mutter! Halt’s Maul!«
    »Warum sind wir hier? Wem gehört dieses Haus?« wollte Mel wissen.
    »Hackman erwartet euch im Living-room«, bekam er zur Antwort.
    Eve Bellamy ging weiter. Als sie das Wohnzimmer betrat, stieg ihr der süßliche Geruch von Blut in die Nase, und im nächsten Moment machte sie eine grausige Entdeckung: Auf dem großen Tisch lag eine kopflose Leiche.
    Das war zuviel für die Frau.
    Schreiend wandte sie sich um, krümmte sich und brach zusammen.
    ***
    Ich stoppte meinen schwarzen Rover vor Lance Selbys Haus und stieg aus. Merkwürdig. Obwohl ich jahrelang in dieser Straße gewohnt hatte und mir alles noch bestens vertraut war, hatte ich nicht das sentimentale Gefühl heimzukommen. Vielleicht lag das daran, daß es mein Haus nicht mehr gab.
    Selbstverständlich würde ich immer wieder mal hierherkommen, schließlich blieb unser guter Freund Lance hier wohnen. Der Parapsychologe ließ uns ein, und Mr. Silver verlangte sofort Shavenaar zu sehen. Augenblicke später hielt der Ex-Dämon sein Höllenschwert wieder in der kräftigen Faust. Er strahlte wie ein Weihnachtsbaum…
    »Endlich habe ich dich wieder«, sprach er zu der lebenden Waffe.
    »Ich hatte schon geglaubt, dich verloren zu haben. Um so mehr freut es mich nun, dich wieder in der Hand zu halten.«
    Ein Name, den wir erst kürzlich abgehakt hatten, rückte plötzlich wieder in unser Blickfeld: Reypee. Auf einmal war es wieder interessant und wichtig, das Grab des Gottähnlichen zu finden, um Shavenaar zu einer total weißen Waffe zu machen.
    Meine Güte, ist das ein Hin und Her, dachte ich, aber ich freute mich wie Mr. Silver darüber, daß Shavenaar wieder bei uns war.
    Auch ich hatte nicht damit gerechnet, das Höllenschwert noch mal wiederzusehen.
    Doch die Wiedersehensfreude mußte sich in Grenzen halten.
    Besonders Roxane und Mr. Silver durften nicht vergessen, weshalb sie vor allem hierhergekommen waren: um Kolumban zu helfen.
    Lance Selby führte uns zu dem Mann mit den Schwimmhäuten.
    Bei der Gelegenheit lernten wir Chrysa kennen, ein Mädchen mit Anmut und Liebreiz. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, und ich sagte freundlich lächelnd zu ihr: »Ein
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