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1729 - Totenliebe

1729 - Totenliebe

Titel: 1729 - Totenliebe
Autoren: Jason Dark
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nicht. Es waren Männer gewesen, die sie abgeholt und weggebracht hatten. Stellte sich nur die Frage, wohin sie gebracht worden war.
    Die Typen waren für mich nicht mehr normal. Sie hatten eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Es war auch kein Zufall, dass Elisa von ihnen geholt worden war. Sie sollten sie irgendwohin bringen, dessen war ich mir sicher.
    Nur wohin?
    In ein Kloster? Als Novizin gehörte sie dorthin, doch auch da war ich mir nicht sicher.
    Was für mich feststand, war der Name des Verstorbenen, und ich glaubte inzwischen auch daran, dass er zum Templerorden gehört hatte. Da würde ich ansetzen müssen.
    Nur nicht hier. Im Büro war der bessere Ort, und mir war auch schon eine Idee in den Kopf gekommen, die ich in die Tat umsetzen wollte.
    Ich reinigte meine Kleidung so gut wie möglich, ging dann zum Rover und stieg ein. Dass ich den hellen Lieferwagen finden würde, daran glaubte ich nicht. Es gab auch keinen Hinweis, wie ich den Wagen hätte finden sollen, denn eine an den Seiten angebrachte Aufschrift hatte ich nicht entdeckt.
    Ich ließ mich in den Wagen fallen und ärgerte mich darüber, dass mir das Hemd am Leib klebte. Das war kein Wetter für mich. Am Himmel drängten sich wieder dicke Wolkenberge zusammen, und es war damit zu rechnen, dass es zu einem Gewitter kommen würde.
    Im Büro würde ich wohl niemanden mehr antreffen, aber das war nicht tragisch. Meine Erkundigungen konnte ich auch allein durchführen, das stand fest.
    Ich verzichtete auf das Anstellen der Klimaanlage und ließ den Fahrtwind durch den Wagen brausen.
    Was so seltsam und harmlos angefangen hatte, war plötzlich in ein anderes Fahrwasser geraten, und mir war klar, dass es verdammt gefährlich werden konnte…
    ***
    »Nein«, sagte Glenda Perkins. »Dass du noch mal hier erscheinst, hätte ich nicht gedacht.«
    »Und du bist auch noch da.«
    »Hier ist es kühl, ich wollte noch was aufarbeiten. Hat dich die Sehnsucht nach meinem Kaffee hergetrieben?«
    Ich lachte Glenda an. »Gut, dass du es sagst, einen Kaffee kann ich gebrauchen.«
    »Das sehe ich dir an.«
    »Wieso?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du siehst nicht eben so aus, als hättest du einen großen Erfolg hinter dir.«
    Nahe der Kaffeemaschine blieb ich stehen. »Das kannst du laut und deutlich sagen.«
    »Was ist passiert?«
    »Sage ich dir gleich. Ich muss erst mal einen Schluck Kaltes trinken.«
    »Tu das.«
    Für so etwas hatten wir einen kleinen Kühlschrank, in dem immer Wasserflaschen standen. Ich öffnete eine von ihnen, setzte sie an und trank sie in einem Zug leer.
    »Du scheinst recht ausgetrocknet zu sein«, bemerkte Glenda und lächelte schief.
    »Das bin ich auch.«
    »Und leicht angeschmutzt.«
    »Stimmt.«
    »Ist dein Date mit dieser Nonne nicht so abgelaufen, wie du es dir vorgestellt hast?«
    Ich stellte die leere Flasche weg und ging nickend in das Büro, das ich mir mit Suko teilte. Momentan saß ich allein dort, allerdings nicht lange, denn Glenda kam zu mir. Zwei Tassen Kaffee stellte sie ab und fragte dann: »Was ist schiefgegangen? Hat dich diese Elisa versetzt?«
    »Ganz und gar nicht. Sie war da. Sie bat sogar um meine Hilfe. Sie stand voll auf meiner Seite.«
    »Und ist verliebt in einen Toten – oder?«
    »Genau.«
    Glenda trank noch nicht. Ich gönnte mir die ersten Schlucke und beobachtete sie dabei. Ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck der Überraschung. »Das ist allerdings etwas Besonderes, wenn der Tote nicht gerade ein Pop-Star ist.«
    »Nein, aber er hat einen Namen. Er heißt Eric Turner, liegt auf einem alten Friedhof begraben und ist sogar als Steinfigur auf dem Grab liegend zu sehen.«
    »Ehrlich?«
    »Warum sollte ich dich anlügen? Das ist so, und jetzt müssen wir weitersehen.«
    »Warum hast du die Frau nicht hergebracht?«
    »Weil das schlecht möglich war. Ich bin leider nur zweiter Sieger geblieben.«
    Ich erzählte Glenda, was mir widerfahren war.
    Sie hatte zunächst lächeln oder grinsen wollen, das ließ sie dann bleiben. Dafür sagte sie: »Dahinter scheint mehr zu stecken, als ich angenommen habe.«
    »Richtig. Wir werden uns auf etwas gefasst machen müssen.«
    »Und du hast keine Ahnung, wer die Männer in dem hellen Lieferwagen gewesen sind?«
    »Nein.« Ich verzog die Lippen. »Aus dem Kloster stammten sie bestimmt nicht.«
    »Aber sie haben damit zu tun?«
    Ich war skeptisch. »Meinst du? Ich bin mir da nicht sicher, ich kann nicht mal mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Kloster überhaupt existiert. So
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