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1727 - Der Schrecken von Dartmoor

1727 - Der Schrecken von Dartmoor

Titel: 1727 - Der Schrecken von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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zur Straße zurücklegte.
    Dort blieb er stehen. Es war nicht die Hauptstraße, die durch den Ort führte. Die lag weiter entfernt. Durch einige Häuser war ihm die Sicht darauf genommen.
    Auch seine Straße war – ebenso wie die breitere – nicht gepflastert. Die Decke bestand aus festgetretenem Lehm. Wenn es regnete, gab es viel Matsch. Niemand beschwerte sich darüber. Wer hier lebte, der wusste, was ihn erwartete.
    Es war Mai. Die ersten Mücken waren unterwegs. Besonders in den Feuchtgebieten wie dem riesigen Dartmoor-Areal. Tagsüber mehr als bei Dunkelheit, aber auch jetzt hörte er sie summen und musste hin und wieder sogar nach ihnen schlagen.
    Nach einigen Minuten des Abwartens fragte er sich, worauf er eigentlich wartete.
    Eine konkrete Antwort konnte er nicht geben. Er war einfach seinem Gefühl gefolgt und hatte an das gedacht, was er in den alten Büchern gelesen oder von den Menschen hier gehört hatte. Manchmal werden die Legenden wahr, und er glaubte daran, dass dies eine Nacht war, in der so etwas passieren konnte.
    Für ihn war der Reiter – der Schrecken von Dartmoor – sehr wichtig gewesen. Diese Story hatte ihn einfach fasziniert. Sie war so plastisch aufgezeichnet worden, dass man sie als Tatsache einstufen konnte. Und es kam noch etwas hinzu.
    Es hatte zwei Menschen gegeben, die hier in Dunstone wohnten. Sie waren von einer bösen Macht infiziert worden. Sie hatten Menschen in den Sumpf gelockt und sie im Namen des Teufels umgebracht. Nicht alle Leichen oder Leichenteile waren gefunden worden. Einige hatte der Sumpf nicht freigegeben.
    Aber man war dem Ehepaar Fox auf die Schliche gekommen, hatte ihnen den Prozess gemacht und sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, die sich einige Orte weiter befand und nicht dazu einlud, ihr einen Besuch abzustatten.
    All das hatte Jason Flint behalten und würde es auch nicht vergessen. Er wusste auch um die Nächte, in denen der kopflose Reiter gesehen worden war. Früher öfter als heute. Damals hatte es auch Tote gegeben, aber das war im letzten Jahrhundert gewesen. In den vergangenen elf Jahren war nichts mehr passiert, was für Jason Flint kein Grund zur Beruhigung war.
    In der letzten Zeit war er besonders kribbelig geworden, denn er rechnete stark damit, dass der Schrecken von Dartmoor noch irgendwie vorhanden war und seine Zeichen setzen würde.
    Eine Rückkehr des Verdammten.
    Nachdem er einige Minuten in der Stille gestanden hatte, griff er in seine Brusttasche und holte ein flaches Etui hervor. Darin befanden sich drei Zigarillos. Eines der dünnen Stäbchen steckte er zwischen seine Lippen.
    Jason Flint war zwar kein großer Raucher, aber er wollte etwas Rauch erzeugen. Er hoffte, dass er die Mücken damit vertreiben konnte.
    Es war mehr Einbildung. Die Mücken blieben, aber sie zogen sich etwas zurück.
    ***
    Flint dachte nach. Es gab für ihn zwei Möglichkeiten. Er konnte vor seinem Haus warten, dass etwas passierte, aber es war auch möglich, dass er eine Runde drehte und dem Reiter praktisch entgegenging, falls er kommen sollte.
    Flint hatte sich noch nicht zu einer Entscheidung durchringen können, als er leicht zusammenzuckte. In seiner nächsten Umgebung hatte sich nichts verändert, auch auf der Straße nicht. Trotzdem war er alarmiert, denn es gab die drückende Stille plötzlich nicht mehr. Etwas hatte sich verändert, und er lauschte, obwohl er im ersten Moment nicht mitbekam, was da anders geworden war.
    Nach genauerem Hinhören war ihm jedoch plötzlich alles klar.
    Das Geräusch war nicht mal fremd. Man konnte es als leises Donnern oder Grollen ansehen, das zwar entfernt aufgeklungen war, aber durchaus innerhalb des Ortes.
    Ein Gewitter?
    Das war sein erster Gedanke, und er schaute daraufhin sofort in die Höhe.
    Der Himmel hatte sich nicht verändert. Nach wie vor zeigte er eine dunkelgraue Farbe. Sterne oder der Mond waren nicht zu sehen, dafür jedoch die Wolkenschichten, die auch Lücken aufwiesen, in denen sich ein schwefelgelbes Licht zeigte.
    Er sah keinen Blitz, hörte nur das leise Donnern oder Grollen und wusste, dass es kein Trockengewitter war, das ihn störte. Dafür musste es einen anderen Grund geben.
    Jason Flint musste warten, bis sich das Geräusch so weit genähert hatte, dass es ihm möglich war zu erkennen, was sich dahinter verbarg.
    Schon jetzt war ihm die Idee gekommen, dass er es hier nicht mit einer natürlichen Ursache zu tun hatte. Dahinter steckte etwas Besonderes, und der Gedanke daran
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