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1727 - Der Schrecken von Dartmoor

1727 - Der Schrecken von Dartmoor

Titel: 1727 - Der Schrecken von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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oder schmecken.«
    »Was?«
    »Dass er wieder unterwegs ist.« Sie lachte. »Und ich glaube, dass es uns eine Chance bieten wird, was uns früher nicht vergönnt gewesen ist, denn man hat uns so schmählich im Stich gelassen.«
    »Sprichst du von ihr?«
    »Ja, nur von ihr. Von unserer Tochter, die nicht unseren Weg gehen wollte. Sie hat sich auf die andere Seite geschlagen, sie hat unser Erbe nicht übernehmen wollen, aber ich sage dir, dass sie es noch büßen wird.«
    »Warum, Erica? Das glaube ich nicht. Haben wir sie nicht dem Teufel versprochen?«
    Es entstand eine Pause. Dann hob Erica Fox die Schultern. »Ja, das haben wir.«
    »Eben.«
    Die Frau trat wütend mit dem Fuß auf. »Ist denn etwas passiert? Hat sich jemand an das Versprechen gehalten? Nein, ganz und gar nicht. Wir stecken hier fest, auch der Teufel hat uns nicht zur Seite gestanden, und unsere Tochter verachtet uns.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Was glaubst du nicht?«, fuhr Erica ihren Mann an, der sich noch immer nicht rührte.
    »Dass wir im Stich gelassen worden sind. Ich glaube daran, dass sich alles richten wird.«
    Erica sagte nichts. Sie hielt den Mund geschlossen, konnte aber ein Zucken der Lippen nicht vermeiden. Mit einer herrischen Geste winkte sie ab. »Was malst du dir eigentlich alles so aus?«
    Winston strich über sein weißes Haar. »Dass er unser Opfer angenommen hat. Angela ist zwar eine Polizistin geworden, aber das andere steckt schon noch in ihr.«
    »Da bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    Winston Fox hielt den Mund. Aber er lächelte, und das passte seiner Frau nicht.
    »Hör auf zu grinsen.«
    »Nein, denn ich freue mich. Ich weiß, dass wir nicht verloren sind.«
    Erica Fox sagte nichts mehr. Sie drehte sich erneut dem Fenster zu und schaute in den dunklen Park, in dem die Klinik stand. Lichter gab es so gut wie keine. Zwei Lampen am Eingang gaben einen gelblichen Schein ab, aber das war auch alles.
    Sie hätte sich abwenden können, doch das tat sie nicht. Sie schaute weiterhin in die Dunkelheit hinein, weil sie das Gefühl hatte, dass sich dort etwas entwickelte. Es war wie eine Botschaft, die sie erreicht hatte.
    Und sie hatte recht.
    Etwas tat sich in der Dunkelheit vor ihr. Es gab dort eine Bewegung, und das war keine Täuschung. Sie erkannte nur nicht, wie weit diese Bewegung entfernt war. In der Dunkelheit sah alles irgendwie gleich aus, aber sie verließ ihren Beobachtungsposten nicht.
    Das fiel auch ihrem Mann auf. »Was hast du?«
    »Sei ruhig.«
    »Warum?«
    Erica kicherte. »Es tut sich was!«, flüsterte sie. »Ja, das weiß ich genau.«
    »Und was tut sich?«
    »Sage ich dir gleich.« Erica wollte sich nicht stören lassen. Ihr Inneres hatte sich verändert. Das Blut strömte schneller durch ihre Adern. Sie begann zu schwitzen.
    Fragen schwirrten durch ihren Kopf. War doch nicht alles umsonst? Hatte der Teufel oder die Hölle sie nicht im Stich gelassen?
    In dieser Nacht hatte die Hölle wieder ihre Pforten geöffnet und war dabei, einen ersten Gruß zu schicken. Er war da, er kam. Und er zeigte sich.
    Es war unglaublich, und Erica lachte wild auf. Ja, jetzt wusste sie es genau.
    Sie waren nicht vergessen worden, denn vor dem Fenster lauerte das Tier…
    ***
    Erica jubelte. Nur nicht nach außen, sondern innerlich. Sie steckte voller Freude, denn mit dieser Wendung hatte sie nicht gerechnet. Es war einfach sagenhaft. Man hatte sie doch nicht im Stich gelassen, und darüber konnte sie sich einfach nur freuen. Jetzt gab es wieder eine Zukunft für sie.
    Dieser Abend und auch der Anfang der Nacht waren schon etwas Besonderes. Sie dachte daran, dass sie mit ihrer Tochter telefoniert hatten. Es war so wunderbar gewesen, schon da hatte sie gespürt, dass etwas im Anmarsch war.
    Und jetzt das hier!
    Das Tier war gekommen. Diese Ziegenbockfratze mit den Glutaugen und den Hörnern, die aus der blanken Stirn wuchsen. Die dünne Haut über den Knochen, die wie Pergament wirkte. Das fette und widerliche Grinsen des Mauls, die knochige Nase mit den breiten Nüstern. Ja, das war er, das musste er einfach sein.
    Das Fenster war noch immer geöffnet. Sie sah den Besucher nicht nur in der Nähe. Sie hörte ihn auch. Es war ein Schnaufen und ein Stöhnen, eine Melodie, die wohlige Schauer in ihr auslösten. Sie nickte dem Besucher zu und flüsterte: »Du hast uns nicht im Stich gelassen – oder?«
    Das Maul grinste noch breiter.
    »Können wir uns auf dich verlassen?«
    »Ja…«
    War es eine Antwort gewesen oder hatte sie
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