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1727 - Der Kristallkopf

Titel: 1727 - Der Kristallkopf
Autoren: Unbekannt
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einmal das modernste Schiff gewesen, das je ein Galaktiker betreten hatte - jedenfalls waren die Ayindi nicht müde geworden, dies zu behaupten -, aber jetzt kam sich Uhns Torbig vor, als krieche er durch die Eingeweide eines riesigen und überaus häßlichen Tieres, darauf wartend, von den Säften in diesen Därmen erfaßt und aufgelöst zu werden.
    Jemand half Torbig auf die Beine, zerrte ihn hinein in die Gruppe der Galaktiker, die sich in der Zentrale der MANAGA versammelt hatten.
    Aus den Zurufen konnte Torbig folgern, daß es auch Herrea Dinah geschafft hatte.
    Nahezu die gesamte Mannschaft drängte sich in der Zentrale zusammen, wie Rhodan es angeordnet hatte.
    Der Terraner hatte erkannt, daß es nur ein Mittel gab, die Attacke Smezz’ abzuwehren: Die Beausoleils mußten sich zusammenschließen und in der Zentrale der MANAGA ein zusammenhängendes Schirmfeld aus ihren SERUNS aufbauen, das nach Möglichkeit auch die wichtigsten Instrumente und Aggregate des Schiffes einschloß. Diese sich überlappenden Schirmfelder waren hoffentlich stark genug, die Geschosse abzuwehren, die Smezz bis in die letzten Augenblicke seiner Existenz abzuschießen schien.
    Als würde dieses Geschöpf nur noch ein einziges Ziel kennen: diejenigen zu vernichten, die ihn von seinem Planeten in den Weltraum entführt und so für seinen Tod gesorgt hatten.
    Hatte er nicht verständliche, nachvollziehbare Gründe für sein Handeln und Tun?
    Und er tat das keineswegs planlos oder ungeschickt. Im Gegenteil.
    Erst jetzt wurde ersichtlich, daß er mit den ersten Geschoßhageln die MANAGA gleichsam ausgekundschaftet hatte; bei der eigentlichen Explosion hatte er dann mit einer Zielsicherheit, die ebensoviel Staunen wie Schaudern hervorrief, dafür gesorgt, daß seine Geschosse an den richtigen Stellen einschlugen.
    Die MANAGA war weitgehend manövrierunfähig geworden, sie torkelte durch das Weltall. Auf einem der noch funktionierenden Bildschirme konnte Uhns Torbig erkennen, daß die MANAGA sich unaufhaltsam dem zweiten Planeten dieses Systems näherte. Nicht mehr lange, und das Rochenschiff - oder das, was von ihm noch übrig war - würde in den Einflußbereich der planetaren Schwerkraft geraten und auf den Boden des Planeten hinabgezogen werden.
    Falls die MANAGA nicht beim Durchrasen der oberen Atmosphäreschichten verglühte, würde sie spätestens beim Aufprall zerschellen und mit ihr alle, die an Bord waren.
    „Bleibt eng beieinander!" drängte Rhodan. „Laßt keine Lücken entstehen!"
    „Warum kommen uns die anderen Schiffe nicht zu Hilfe?" fragte Uhns Torbig halblaut.
    „Geht nicht", lautete die knappe Antwort. „Zu gefährlich... Diese Nadeln würden auch ihre Bordwände durchschlagen, wenn sie näher kommen und die Schirmfelder öffnen, um uns durchzulassen."
    Torbig begriff: Das Ende der MANAGA war unvermeidlich geworden, schon in den ersten Sekunden von Smezz’ Aktion.
    Bereits der erste Kristalldolch, der in die Wände der MANAGA eingeschlagen war, hatte den Prozeß des Kristall-Eisings beginnen lassen, und dieser Vorgang fand erst dann ein Ende, wenn die MANAGA und alles, was in ihr enthalten war, zu eisähnlichen Kristallen erstarrt waren, gestorben, zerborsten, vernichtet. Die Myriaden weiterer Geschosse hatten nur den Zweck gehabt, diesen Vorgang zu beschleunigen.
    Ein einziger Treffer dieser Art, der die CADRION erreichte oder die TYRONA, würde für dieses Schiff ebenfalls das Ende bedeuten, höchstwahrscheinlich auch für dessen Besatzung.
    Uhns Torbig wandte langsam den Kopf. In seiner unmittelbaren Nähe erkannte er Myles Kantor; der Wissenschaftler versuchte trotz der hinderlichen Umstände noch immer, alle Vorgänge wissenschaftlich zu erfassen. Und er tat, was ihm möglich war, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Er exponiert sich. Ganz deutlich. Dabei hat er viel mehr zu verlieren als wir, er hat noch viele Leben vor sich.
    Dann geschah es. Ein flirrendes Huschen, das Myles Kantor streifte, ein kurzes Zusammenzucken des Wissenschaftlers.
    Uhns Torbig hätte es unter Eid beschworen. Er hatte es gesehen, genau gesehen. Die Kristallnadel war aus dem Dunkel herangeschossen, sie hatte das Schirmfeld von Myles Kantors SERUN an einer Stelle durchschlagen, auch den Stoff des SERUNS selbst. Das Geschoß hatte Kantor - Uhns Torbig dachte an den Mann auf dem Gang und begann zu würgen - getroffen, ihn am linken Arm geritzt.
    Es war unmöglich; eigentlich. Die Schirmfelder waren zu stark, der Stoff eines SERUNS
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