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1725 - Basar der Träumer

Titel: 1725 - Basar der Träumer
Autoren: Unbekannt
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selbst vor Ort befassen mußte. So hatte es wohl schon Geo Sheremdoc gesehen.
    Inzwischen hatte die Syntronik mehrere Kopien des Datenspeichers hergestellt. Diese übergab ein Roboter im Auftrag Harrys an die wichtigsten Personen der KATHAR.
    Sie mußten über die Fakten informiert sein. Folgerungen konnte jeder für sich ziehen.
    Harry verließ sich auf seine eigenen Erkenntnisse. Er wußte, wo seine Stärken lagen.
    Der Hanse-Spezialist überdachte alles gründlich. Er hatte Zeit, denn die KATHAR würde noch zwei oder drei weitere Tage brauchen, um in die Große Magellansche Wolke zu gelangen.
    Er ging alle Punkte erneut durch und überprüfte jedes Detail. Erst als er sich seiner Sache sicher war, trommelte er die Leute zusammen, die er als erstes einweihen wollte.
    Dazu gehörten Phril Stratar, Thran Bergen und Sian Bar Luunen von der Schiffsführung. Daß der Zweite Pilot und die Wissenschaftlerin sich gegen ihn verschworen hatten, störte Harry wenig. Wenn es darauf ankam, konnte er sich auf jeden verlassen. Ein bißchen Zoff bereitete ihm sogar Spaß.
    Abgesehen davon war Bergen vielseitig verwendbar, ein Allroundman, der ähnlich wie Harry dem nexialistischen Denken und Handeln nahestand.
    Und Sian Bar Luunen war dem Hanse-Spezialisten in allen wissenschaftlichen Belangen etwas voraus. Eins ausgenommen: Was die Suchtmittelforschung betraf, so erkannte die Expertin für Biologie Harry als Kapazität an. Sie tat das mit der Art von verdecktem Widerwillen, der ihrem übrigen Charakter angepaßt war.
    Natürlich beorderte er auch Moses zu der Besprechung. Harry verriet keinem, warum er an dem Blondschopf ein bißchen den Narren gefressen hatte. Freeder Popovic erinnerte ihn an seine eigene Jugendzeit. Vielleicht konnte aus Moses einmal ein Hanse-Spezialist seines Schlages werden.
    Aus einer Laune heraus bestellte er unter anderem auch die drei Blues der Crew zu dem Treffen. Wesen mit vier Augen erschienen ihm beim Ausforschen von Rätseln und Geheimnissen ganz nützlich.
    Czarlan Myk, Zyrelo Terlyzz und Astyx Blehoucz wurden an Bord das „Blues-Trio" genannt oder die „ungleichen Brüder". Dabei sahen sie sich - zumindest für Terraner - verdammt ähnlich. Eigentlich unterschieden sie sich nur in der Körpergröße.
    Daß sie „ungleiche Brüder" waren, war so zu verstehen, daß sie ganz verschiedenen Blues-Völkern - entstammten.
    Czarlan Myk war mit 1,99 Meter der Größte des Trios. Er stammte von Gatas und gehörte somit zum Hauptvolk der Blues. Seine Spezialgebiete waren zum einen Waffentechnik, zum anderen - und etwas gegensätzlich - Xenologie.
    Sein Lieblingsthema war das Spezialgebiet der Metamorphosen. Er kannte zahlreiche Lebewesen, die sich im Lauf ihres Lebens verwandelten, und was dazugehörte, sei es die bekannte Geschichte vom Ei-Larve-Raupe-Puppe-Schmetterling oder die Ei-Spore-Pilz-Wanderwurm-Story vom Planeten Giuljul.
    Letztere kannte aber außer ihm niemand. Und mancher Zuhörer bezweifelte den Wahrheitsgehalt dieser angeblichen Metamorphosekette.
    Aber das machte nichts. „Mücke", wie er gerufen wurde, war ein sympathischer Blue, den keiner aus der Crew missen wollte.
    Der zweite Blue im Bunde war Zyrelo Terlyzz, ein Tentra-Blue von 1,92 Metern Größe. Er kam aus den kaufmännischen Abteilungen der Kosmischen Hanse, wo er es nach gründlicher Ausbildung vom Praktikanten bis zum Kontorchef gebracht hatte. Sehr erfolgreich war er auf dem Posten aber nicht gewesen, denn diplomatische Fähigkeiten fehlten ihm weitgehend.
    Als er erkannt hatte, daß er sein Temperament und sein Ungestüm besser im Außendienst umsetzen konnte, hatte er umgesattelt. Sein Lieblingsthema war aber die Organisation von kaufmännischen Abläufen und Betrieben geblieben. An Bord fand er jedoch kaum Gesprächspartner, weil dieses trockene Thema sonst keinen begeistern konnte.
    Der Kleinste des Trios war Astyx Blehoucz mit nur 1,83 Metern. Er gehörte den Mantam-Blues an, einer kleinen und wenig bedeutenden Volksgruppe, die erst in der Post-Monos-Zeit bekannt geworden war.
    Bis dahin hatte dieses Völkchen ein abgeschiedenes Leben auf einem einsamen Planeten in der Eastside geführt, an dem praktisch alle wichtigen Ereignisse der letzten drei Jahrtausende buchstäblich vorbeigerauscht waren. Den Begriff „Mantam-Blues" fand man daher in keinen Geschichtsbüchern.
    Blehoucz haßte es zutiefst, wenn seine beiden „Brüder" über seine Bedeutungslosigkeit lästerten und über die seines Völkchens. Im Gegenzug
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