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1723 - Das Templer-Trauma

1723 - Das Templer-Trauma

Titel: 1723 - Das Templer-Trauma
Autoren: Jason Dark
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nicht mein Geist.«
    Er lachte, und es klang eher unsicher als erfreut. »Wie komme ich zu dieser Ehre. Du erwischst mich nicht im Kloster.«
    »Das weiß ich.«
    »Ach …«
    Ich musste lachen. »Wie schön, dass man dich noch überraschen kann, mein Freund.«
    »Richtig. Überraschen und – nun ja, ich ahne etwas. Du hast bestimmt mit Sophie gesprochen.«
    »Habe ich. Ich weiß auch, wo du dich aufhältst. In Deutschland und im Schwarzwald.«
    »Genau. Aber ich mache dort keinen Urlaub, sondern bin einem Phänomen auf der Spur.«
    »So wie ich.« Diese Bemerkung hatte den Templer sprachlos gemacht. Ich ahnte, dass sich in seinem Gedankenapparat etwas bewegte, und gab ihm auch die Zeit. Als ich ihn dann hörte, wusste ich, dass er auf dem richtigen Weg war.
    »Sag nur nicht, dass es zwischen deinem Fall und dem meinen einen Zusammenhang gibt!«
    »Ich denke schon. Und deshalb habe ich auch angerufen.«
    »Wahnsinn«, flüsterte er. »Dann sollten wir schleunigst damit beginnen, uns auszutauschen.«
    »Wollte ich soeben vorschlagen.«
    »Dann los.«
    Er fing an. Ich hörte gespannt zu und musste zwischendurch immer wieder den Kopf schütteln. Die Umgebung hier hatte ich vergessen. Es gab für mich nur dieses Telefongespräch, und die Gemeinsamkeiten lagen tatsächlich auf der Hand.
    Dann war ich an der Reihe. Der gute Godwin fiel fast vom Glauben ab, als er hörte, wer außer Suko noch bei mir saß. Die Frau, die es auch in der Vergangenheit gegeben hatte, nur mit einem anderen Aussehen und Namen.
    »Damals hieß sie Bettina«, sagte ich. »Heute hört sie auf den Namen Sarah Winter.«
    »Das ist nicht möglich«, flüsterte er. »Oder es ist doch möglich. Der erste Satz ist mir nur so herausgerutscht. Ein Irrsinn, würde ich sagen. Hier kommen wieder zwei Zeiten zusammen, so wie vor einigen Wochen. Das ist kaum zu glauben.«
    »Du sagst es. Aber wir müssen uns um den Fall kümmern. Die andere Seite mischt mit. Davon gehe ich aus.«
    »Das sehe ich auch so.« Er legte eine kleine Pause ein und meinte dann: »Ich denke, dass ich näher am Ball bin als ihr in London. Oder wie siehst du das?«
    »Ebenso, Godwin. Daraus sollten wir die Konsequenzen ziehen.«
    Er nahm mir die weiteren Worte aus dem Mund. »Dann wäre es besser, wenn ihr nach Deutschland kommt.«
    »Dazu habe ich mich bereits entschlossen. Ich denke, dass wir morgen bei dir sind.«
    »Das ist gut.«
    »Du musst nur sagen, wo wir dich finden können.«
    »Wir stehen hier vor der Klinik, John. Ich weiß nicht, wann wir hier wieder wegkommen, aber wir bleiben ja über unsere Handys in Verbindung. Ich werde mir wohl ein Zimmer in der Nähe nehmen.«
    »Und wir die erste Maschine nach Frankfurt. Den Leihwagen werde ich von London aus bestellen.«
    »Tu das. Noch eine Frage. Wen bringst du mit?«
    »Suko auf jeden Fall. Ich denke, dass es nicht verkehrt wäre, wenn auch Sarah Winter mit uns kommt.«
    »Ja, warum nicht? Sie kann bestimmt den einen oder anderen Hinweis geben. Ich glaube fest daran, dass wir den Schnittpunkt finden, wo sich die beiden Zeiten treffen. Und dass dieser Pater, den ich gleich kennenlernen werde, so etwas wie ein Vermittler ist, ohne dass er es gewollt hat.«
    »Keine Frage, Godwin. Wichtig ist, dass wir in Verbindung bleiben und der eine den anderen informiert.«
    »Das geht in Ordnung.«
    Wir wünschten uns gegenseitig noch viel Glück, dann war die Verbindung unterbrochen. Die Lage der Klinik kannte ich, das hatte Godwin mir alles erklärt, und jetzt saß ich am Tisch und sah den Blick der Frau auf mich gerichtet.
    Ihr gegenüber war ich leicht verlegen, weil ich über ihren Kopf entschieden hatte, und sie sagte jetzt mit leiser Stimme: »Sie wollen also, dass ich mit Ihnen nach Deutschland fliege?«
    »Nein, nein, Mrs Winter. Von wollen ist keine Rede. Ich überlasse es Ihnen. Es ist ja nicht so leicht für einen Menschen, aus seinem alltäglichen Leben gerissen zu werden.«
    Sie senkte den Blick und gab mir recht. »Das ist wohl wahr, aber ich bin da flexibel.«
    »Hört sich gut an.«
    »Ich brauche auf keinen Menschen Rücksicht zu nehmen, denn ich lebe allein. Vor fünf Jahren haben mein Mann und ich uns getrennt. Ab da konnte ich mein Leben selbst bestimmen.«
    Suko stellte die nächste Frage. »Und wie sieht es mit Ihrem Beruf aus?«
    »Ich bin Anwältin und kann meine kleine Praxis durchaus für einige Tage schließen. Ich kann mich da auf eine gute Mitarbeiterin verlassen, die den Laden schmeißen wird.«
    »Dann ist ja
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