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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze
Autoren: Jason Dark
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für eine Korrektur am Kinn und der Augenpartie, aber an den Haaren hatte sie nichts auszusetzen.
    Auch wir erkannten immer mehr und mussten zugeben, dass das Gesicht der Rothaarigen tatsächlich etwas Katzenhaftes hatte. Besonders um die Augen herum.
    Dann lehnte sich Mary Slater auf ihrem Stuhl zurück. »Ja«, sagte sie, »ich glaube, dass es jetzt perfekt geworden ist. Ganz bestimmt.«
    Quale lächelte, nickte, schaute sie an und fragte dennoch: »Sind Sie sicher?«
    »Besser kann man es nicht darstellen.«
    »Vielen Dank.«
    Das Bild wurde ausgedruckt, und auch wir schauten uns das Frauengesicht an. Keiner von uns kannte es. Mir kam nur eine neue Idee. Wenn ich mir das Gesicht näher anschaute und dabei an die Blutsaugerin Justine Cavallo dachte, dann kam mir in den Sinn, dass beide irgendwie zusammenpassten, obwohl sie äußerlich keine Ähnlichkeit aufwiesen. Aber irgendwie schienen sie auf einer Ebene zu liegen, zudem brauchten beide Blut, auch wenn sich die Cavallo für das der Menschen interessierte.
    Glenda war mein Blick aufgefallen. »Denkst du an etwas Bestimmtes, John?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    Sie legte den Kopf schief und fragte: »An die Cavallo?«
    »Kannst du Gedanken lesen?«
    Glenda lachte. »Das nicht, aber ich habe die gleiche Verbindung gezogen. Die eine blond. Die andere rothaarig. Beide wollen Blut trinken. Das ist doch das ideale Paar, wenn man es von der dämonischen Seite aus betrachtet.«
    »Dann drücke bitte die Daumen, dass es nicht dazu kommt.«
    Sie hob nur die Schultern, und wir wechselten die Abteilung. Das Bild war gut. Wenn diese unbekannte Person irgendwo registriert war, würden wir sie finden. Die roten Haare waren prägnant, und ich war auf die nächste halbe Stunde wirklich mehr als gespannt.
    Wieder überließen wir Mary Slater einem Kollegen. Eine Vorauswahl war getroffen worden, und so viele rothaarige Frauen, die sich eines Vergehens schuldig gemacht hatten, gab es gar nicht.
    Dieses Büro hier sah aus wie eine Halle, in der eine gleichmäßige Temperatur herrschte. Es gab keine Fenster, sondern nur die Kollegen, die vor ihren Geräten saßen. Wir hätten auch im Büro des Leiters warten können, das wollten wir nicht, sondern nahe am Ball bleiben, um sofort etwas zu erfahren.
    Noch mussten wir warten, was uns nichts ausmachte, denn das waren wir gewohnt.
    Mary Slater ließ sich Zeit. Sie gab keine Kommentare ab, weil sie nichts Falsches sagen wollte. Dann aber passierte es. Ihre Stimme klang nicht besonders laut, überschlug sich aber, als sie rief: »Das ist sie! Ja, das ist sie!«
    Für Glenda, Suko und mich gab es kein Halten mehr. Wir eilten zu ihr, bauten uns neben ihr auf und starrten auf den Bildschirm. Und tatsächlich sahen wir in das Gesicht einer Frau, die eine große Ähnlichkeit mit der von Mary Slater beschriebenen Frau aufwies.
    Das musste sie einfach sein!
    Ich sah, dass Mary Slater ihre Finger um die Seitenlehnen gekrallt hatte. Wahrscheinlich erlebte sie einen inneren Sturm. Zudem war ihr Gesicht gerötet und sie nickte dem Bild ständig zu, als wartete sie auf eine Antwort.
    »Kennt man den Namen?«, fragte ich.
    »Sicher.« Der Kollege nickte. Dann tippte er eine Taste an, und das Bild verschwand. Dafür erschien ein Text auf dem Monitor, der uns das preisgab, was wir wollten.
    Die rothaarige Frau hieß Julie Price. Sie war dreiunddreißig Jahre alt und war wegen Tierquälerei vorbestraft. Einzelheiten standen dort nicht, aber wir erfuhren, dass sie im Zoo als Angestellte oder auch Tierpflegerin gearbeitet hatte und wegen dieses Vergehens entlassen und angezeigt worden war.
    Es war sogar zu einem Prozess gekommen, doch zu dem war sie nicht erschienen, und so hatte man ihr in Abwesenheit eine Strafe von einem Jahr Sozialarbeit aufgebrummt, die sie natürlich nicht angetreten hatte.
    »Sie sind sich sicher, Mary?«, fragte Glenda.
    »Absolut. Das ist sie. Sie hat mir ja nicht die Augen verbunden. Ich habe das Bild in mich hineingefressen, und jetzt endlich weiß ich, wer sie ist.«
    »Aber Sie können damit nichts anfangen – oder?«
    »Wie meinen Sie das, Miss Perkins?«
    »Das ist ganz einfach. Diese Frau ist Ihnen zuvor noch nie über den Weg gelaufen?«
    »Genau. Ich besuche öfter den Zoo, aber dort habe ich sie noch nie gesehen. Daran würde ich mich erinnern.«
    Wir waren einen großen Schritt weiter gekommen. Jetzt hätte nur noch die Adresse der Person gefehlt, doch damit konnte der Kollege Computer leider nicht dienen.
    Allerdings
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