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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze
Autoren: Jason Dark
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etwas Katzenhaftes an sich, ebenso ihre Bewegungen.«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Vielleicht die Augen …«
    »Und?« Glenda blieb am Ball.
    »Auch die Bewegungen, glaube ich. Aber da bin ich mir nicht so sicher. Ein Mensch ist ja keine Katze, aber trotzdem kam sie mir so vor. Sie bewegte sich ungemein geschmeidig, wie es Katzen tun, ansonsten aber war sie ein Mensch, der das Blut meiner Katze trinken wollte und es auch getan hat.«
    »Verstehe«, sagte Glenda und wechselte das Thema. »Einen Namen hat sie nicht gesagt?«
    »So ist es. Ich weiß nicht, wie sie heißt. Ich habe sie zuvor auch noch nie gesehen.«
    »Okay.« Glenda lächelte. »Jetzt seid ihr an der Reihe. Kann man noch was tun?«
    Das war im Moment nicht der Fall. Wir hatten einfach zu wenige Informationen. Die Rede war von einer attraktiven Frau mit roten Haaren, mehr auch nicht, und wir schauten uns an, als wartete der eine auf die Idee des anderen.
    Suko meinte schließlich: »Ob es Sinn macht, wenn wir Miss Slater einen Blick in unsere Kartei werfen lassen? Diese Frau könnte ja eine Vergangenheit haben, die irgendwie auffällig geworden ist. Ein großes Verbrechen, oder irgendetwas, das sie mit dem Gesetz in Konflikt gebracht hat. Ist eine Möglichkeit.«
    Ich schaute Suko an und hatte wirklich keine andere Idee. Ich wusste auch, dass in unseren Datenkarteien zahlreiche Personen gespeichert waren, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren. Das begann bei leichten Vergehen und ging hin bis zu schweren Verbrechen. Außerdem konnten wir die männlichen Personen außen vorlassen und uns nur auf Frauen mit roten Haaren konzentrieren.
    Auch Glenda war der Meinung, und sie fragte: »Soll ich die Kollegen der Fahndung schon mal auf uns vorbereiten?«
    »Ja, das kannst du.«
    »Danke, John.«
    Mary Slater hatte uns zugehört. Als Glenda das Büro verlassen hatte, fragte sie: »Glauben Sie denn, dass Sie mit dieser Methode Erfolg haben werden?«
    »Wir werden es zumindest versuchen. Und wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist Ihre Besucherin nicht eben eine Schwesternschülerin. Sie hat genau gewusst, was sie wollte. Manchmal sind es wirklich Kleinigkeiten, die uns ans Ziel führen. Zudem hat diese Person ein markantes Aussehen, da ist es möglich, viele andere Frauen auszuschließen.«
    Mary Slater nickte mir zu. »Wenn Sie meinen, dann können wir es versuchen.«
    »Und Sie erinnern sich wirklich nicht mehr an andere, wichtige Kleinigkeiten?«
    »Nein, Mister Sinclair. Bis auf das Messer, das kein richtiges Messer war, sondern ein Fächer, der sich aus Messern zusammensetzte. Damit wurde Lizzy ja umgebracht.« Sie verdrehte die Augen. »Ich habe diese Unbekannte in Gedanken als Messerkatze bezeichnet. Verrückt, doch von diesem Vergleich kam ich nicht los.«
    »Da liegen Sie bestimmt nicht so falsch«, erwiderte ich mit leiser Stimme …
    ***
    In unserem Büro konnten wir nicht bleiben, und so fuhren wir in die untere Etage, in der sich die modernste Technik ausgebreitet hatte. Trotz allem gab es noch den Zeichner, der die ersten Schritte in die Wege leitete, und den hatte Glenda Perkins ebenfalls geholt.
    Er empfing uns in seinem Büro. Den Computer vergaßen wir nicht, auch wenn der Zeichenblock und der Stift parat lagen. Beide traten als Erstes in Aktion.
    Wir waren zunächst überflüssig und hielten uns zurück. Der Zeichner hieß Tony Quale. Das Besondere an ihm war sein sorgfältig gestutzter grauweißer Kinnbart.
    Er sprach mit Mary Slater und sorgte dafür, dass sie locker wurde. Dann kam er zum Thema, stellte die ersten Fragen und tat dies mit ruhiger Stimme.
    Mary Slater hörte sich die Fragen an, schaute dann auf das, was Quale gezeichnet hatte, verbesserte ihn oder stimmte ihm zu.
    So kam nach wenigen Minuten eine Zeichnung zustande, die trotz der Striche etwas Lebendiges hatte.
    »Sagt euch das Gesicht etwas?«, fragte Quale.
    Wir schauten genau hin, mussten aber leider passen.
    »Gut, dann gehen wir den nächsten Schritt.«
    Jetzt kam der Computer ins Spiel. Quale nahm davor Platz, lächelte Mary Slater aufmunternd zu und lobte sie für ihre bisherige Arbeit. »Den Rest schaffen wir auch noch.«
    »Das will ich hoffen.«
    Die beiden saßen vor dem Bildschirm, während wir uns im Hintergrund aufhielten, den Monitor aber ebenfalls im Blick behielten und so die wechselnden Bilder mitbekamen.
    Diesmal wurde mit Farbe gearbeitet. Wir merkten, dass Mary Slater immer stärker in den Bann ihrer Aufgabe geriet. Ab und zu sorgte sie
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