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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion
Autoren: Unbekannt
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in absehbarer Zeit bestimmt mehr als nur Projektionen schicken."
    „Hat sie das nicht schon getan?" fragte Geo Sheremdoc. „Oder wer hat die Todeskristalle auf den Mars niederregnen lassen?"
    „Vielleicht Sinta", meinte Boris Siankow. „Vielleicht auch nicht."
    „Wir treffen uns morgen abend alle in meinem Hauptquartier", verlangte der LFT-Kommissar. „Ich denke, wir müssen die Lage gründlich erörtern und endlich Wege finden, die positive Veränderungen bedeuten. Das geht am besten im direkten Gespräch."
    Damit war der Funkkontakt beendet.
     
    *
     
    Im Unterschied zum Projekt DORADO, wo die Corrax eine längere Phase der Aggressivität durchgemacht hatten, blieben sie in der Illusionsinsel, die Teile NATHANS einhüllte, weiterhin friedlich.
    Aaron Sebastian stellte das mit einer gewissen Verwunderung fest. Er folgerte daraus, daß jedes Illusionsfeld für sich eine Art Eigenleben führte.
    Oder daß es sich bei jeder Projektion um eine andere Zukunftssicht, Sintas handelte.
    Der 5-D-Mathematiker machte darüber hinaus eine Beobachtung, die zu denen von Titan paßte. Die friedlichen Corrax interessierten sich stärker für die realen Gegenstände, die in ihrer Illusionswelt sichtbar wurden.
    Was genau die Corrax sahen, wenn sie sich um einen Bildschirm oder eine Speicherbank scharten und dabei geschäftig diskutierten, konnte Aaron Sebastian nicht herausfinden. Zu hören war ja in keinem Fall etwas.
    Er gewann dennoch den klaren Eindruck, daß sie sich verstärkt für die Einrichtungen NATHANS zu interessieren begannen. Er empfand das als ein Ausspionieren durch Sinta oder ihre Boten.
    Es tauchten weitere Fragen auf, auf die der Kybernetiker keine Antworten fand. Allem Anschein nach war Sinta ja selbst nicht gegenwärtig. Nichts deutete darauf hin, daß sie selbst oder ein Teil ihres unbekannten Ichs durch die Löcher in den Dimensionen ins Solsystem gekommen war.
    Oder lag da nur eine Täuschung vor? Waren die Illusionen etwa Sinta selbst? Und in welcher Beziehung stand dieses Wesen zu den Todeskristallen?
    Aaron Sebastian trug bei der von Geo Sheremdoc angesetzten Konferenz zunächst all diese Überlegungen vor. Die Diskussion darüber brachte alle Beteiligten nicht von der Stelle. Selbst Boris Siankow konnte nur mit Spekulationen aufwarten, nicht aber mit klaren Antworten.
    Darüber hinaus mußte der NATHAN-Spezialist eingestehen, daß er bei der Ausforschung der geheimen Aktivitäten der Mondsyntronik auf der Stelle trat.
    Auch die Gespräche zu diesem Punkt verliefen in einer Sackgasse. Geo Sheremdoc, der positive Veränderungen gefordert hatte, sah ein, daß seine Worte wirkungslos verpuffen mußten. Es gab einfach keinen erkennbaren Weg zur Behebung der unbefriedigenden Zustände.
    Es war gegen Ende der Konferenz, als Boris Siankow eine Entdeckung machte. Über dem Kopf des LFT-Kommissars schwebte plötzlich eine Projektion.
    Eine rasche Überprüfung zeigte, daß dieses Objekt zwar im realen Bereich weitgehend sichtbar war, ebenso, daß es sich um eine rein immaterielle Projektion handelte. Des weiteren zeigte sich, daß sich in der Illusionsinsel an dieser Stelle und auch in der näheren Umgebung keine Corrax aufhielten.
    Als Geo Sheremdoc seinen Platz verließ, blieb die Projektion an ihrer Stelle. Die Konferenzteilnehmer versammelten sich auf der Seite des Raumes, der der Projektion gegenüberlag.
    „Sinta heckt eine neue Schweinerei aus", vermutete Boris Siankow.
    Und Aaron Sebastian, der abwechselnd die Realität über seinen SERUN und dann wieder die Illusion betrachtete, stellte fest: „Diese Projektion steht in keinem Zusammenhang mit dem übrigen Illusionsfeld. Im Bereich der Illusion herrscht ein Nichts, ein Loch. Oder eine Aussparung."
    Dann später begann sich die Projektion zu verändern. Sie blähte sich auf, sie wuchs, wurde breit und hoch, aber in der Tiefe flach. Schließlich schälte sich eine dunkle Fläche heraus, auf der nach und nach einzelne Lichtpunkte auftauchten - Sterne!
    Schließlich war ein ganzer Sektor des Alls zu erkennen.
    „Das ist die Große Leere vor dem Coma-Haufen", erkannte Boris Siankow.
    Das Bild strebte plötzlich mit hoher Geschwindigkeit auseinander. Für die Betrachter entstand der Eindruck, als würden sie mit milliardenfacher Lichtgeschwindigkeit in die Ferne, hin zur Großen Leere, gerissen.
    Schließlich tauchten einzelne Galaxien am Rand der Großen Leere auf.
    Das Zoomen setzte sich unvermindert fort, bis nur noch eine einzelne Sonne mit ihren
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