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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion
Autoren: Unbekannt
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gewandert war. Und als er das ganze Sinta-Feld durchquert hatte, fand er sich in der Illusion wie in der Realität wieder am Ausgangspunkt.
    Es war folglich so, daß er die Station (oder was immer das sein mochte) nicht „nach draußen" verlassen konnte. Damit war es unmöglich festzustellen, um was es sich letzten Endes handelte. Das schien auch für die eifrig beschäftigten Corrax zu gelten.
    Die Beobachtung der Corrax selbst erbrachte ebenfalls keine eindeutigen Resultate. Die Meinungen über das, was sie taten, klafften weit auseinander. Während Aaron Sebastian meinte, sie würden sich im Inneren eine Gigantcomputers befinden und mit diesem Berechnungen anstellen, hielt Geo Sheremdoc die Maschinenanlage für eine Kampfstation. Andere Wissenschaftler glaubten, eine Energieversorgungsstation zu erkennen oder eine Fabrik zur Produktion von Bauteilen für Raumschiffe.
    Boris Siankow, der einen Abstecher zum Mond machte, um seine Erfahrungen mit dem LFT-Kommissar und Aaron Sebastian persönlich auszutauschen, hielt die Anlage für ein Modell, mit dem Versuche zur Überwindung dimensionaler Grenzen unternommen wurden.
    Irgendwie wirkte das geheimnisvolle Objekt auf jeden Betrachter anders. Und irgendwie so, daß genau die Vorstellungen des jeweiligen Betrachters angesprochen wurden.
    In zwei Punkten waren sich aber alle einig.
    Sicher in seinem Urteil war niemand. Und Ergebnisse der Tätigkeiten der Corrax waren nirgends zu sehen.
    „Sie bauen eine Dimensionsbrücke", behauptete der Nexialist im Gespräch gegenüber Geo Sheremdoc und Aaron Sebastian. „Sinta will andeuten, daß sie selbst in absehbarer Zeit in unser Universum kommen wird. Der Kristallregen auf den Mars war der erste Schlag; die Illusionsinseln sind der zweite. Ich vermute ferner, daß sie mit den Projektionen sogar Nachforschungen betreibt. Die Corrax nehmen uns irgendwie wahr. Man kann das vielleicht so verstehen, daß Sinta uns über deren Augen betrachtet. Der dritte Schlag könnte eine Art Invasion der Sinta selbst sein. Wir müssen DORADO bauen, um die Löcher über dem Mars für immer zu schließen. Nur so können wir verhindern, daß weiteres Unheil ins Solsystem dringt und uns Probleme bereitet. Und zuletzt müssen wir einen Weg finden, um die sich ständig ausbreitende Todesstrahlung zu stoppen."
    „Düstere Aussichten", bemerkte der LFT-Kommissar trocken.
    Der Kybernetiker wollte sich zu diesen Folgerungen nicht äußern.
     
    *
     
    In den nächsten vier Tagen änderte sich wenig. Zwar traten weiterhin in unregelmäßigen Abständen neue Illusionsinseln auf, aber keine blieb so stabil wie jene auf Titan, Luna oder in Terrania.
    Aaron Sebastian setzte unbeeindruckt von den Corrax seine Nachforschungen fort. Er wollte unbedingt herausfinden, was NATHAN Geheimnisvolles anstellte.
    Der Zugriff auf beliebige Teile der an allen Ecken und Enden verfälschten Milchstraßen-Chronik war für den Kybernetiker längst zur Routine geworden. NATHAN reagierte nicht darauf. Es blieb sein Geheimnis, ob er die Eingriffe des Kybernetikers nicht bemerkte oder ob er sie einfach stillschweigend duldete.
    Trotz vieler Textproben konnte Aaron Sebastian den Sinn der Aufzeichnungen nicht erkennen.
    Über manches Kapitel mußte er sogar schmunzeln.
    Bei der Verleihung der Unsterblichkeitschips durch ES leistete sich NATHAN Verfälschungen, die grotesk waren. Es wurden nicht sechzehn Chips verliehen, sondern achtunddreißig.
    Alle neuen Aktivatorträger wurden namentlich genannt. Es waren die fünfzehn Galaktiker, wie in der Realität. Der sechzehnte Chip ging an eine Ennox-Frau namens Megananny. Dann folgten zweiundzwanzig weitere Namen, die nach Meinung des 5-D-Mathematikers reine Phantasienamen waren.
    Bis auf einen. Der lautete Aaron Sebastian.
    Bei seinen weiteren Nachforschungen machte der Kybernetiker sehr schnell eine neue Entdeckung: Die Arbeiten NATHANS an der unsinnigen Chronik konnten nie und nimmer zwanzig Prozent der Kapazität ausmachen. Der Kybernetiker berechnete auf einer unabhängigen Syntronik den Arbeitsaufwand und kam zu dem Ergebnis, daß NATHAN höchstens zwei Promille seiner Kapazität brauchen würde, um die Chronik bis zur Gegenwart in maximal zehn Tagen zu erstellen. Und das bei allen Abweichungen.
    Etwas stimmte also ganz und gar nicht.
    Bevor Aaron Sebastian den LFT-Kommissar über diese Erkenntnis informieren wollte, mußte er mehr herausfinden.
    Was beschäftigte die Mondsyntronik wirklich?
    Und wer hatte ihr den Auftrag dazu
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