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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion
Autoren: Unbekannt
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Forschungszentrum Titan tätig waren, behauptete, die eigentliche Veränderung in den 5-D-Strukturen beträfe nur einen einzigen Sektor. Und alle anderen Messungen seien nur Reflexionen dieser einen Störung.
    Die Koordinaten des Sektors wurden schließlich ermittelt. Sie waren nicht sehr genau und beschrieben ein kugelförmiges Gebiet von gerade mal einigen hundert Kilometern Durchmesser, das auch einen Teil der Marsoberfläche einschloß, im wesentlichen aber den Raum über der Oberfläche ausfüllte.
    Die Verwirrung bei allen Stellen wuchs durch die zusätzliche Aussage von CENTROSENSE, daß das Gebiet sowohl die Fläche des ehemaligen Sheravyl-Areals mit dem entarteten Biotop umfassen sollte, als auch jenes, in dem sich der Monte Lohack befunden hatte, unter dem man das Ritterschiff STORMON gefunden hatte. Äußerlich war nach der Totalkristallisation von beiden Sektoren längst nicht mehr viel zu erkennen.
    Boris Siankow sprach in einer ersten Stellungnahme von ungenauen Daten und einem möglichen Zufall. Und NATHAN äußerte sich überhaupt nicht zu dem Zwischenfall.
    Auch auf mehrere Anfragen von verschiedenen Stellen reagierte er nur zögernd und ausweichend.
    Einen Tag später, als alle Werte verglichen und analysiert worden waren, war man sich im Forschungszentrum Titan jedoch ziemlich sicher.
    Das Ergebnis der Auswertungen wurde von der wissenschaftlichen Zentrale an alle wichtigen politischen Führungsstellen übermittelt: Irgend etwas ist durch das löchrige Raum-Zeit-Gefüge, das den Kristallplaneten Mars umschließt, in den Einsteinraum gelangt.
    Zu einer genaueren Aussage ließ sich Siankow nicht verleiten.
    Und NATHAN schwieg noch immer.
     
     
     
    1.
     
    Geo Sheremdocs Sorgen wuchsen von Tag zu Tag. Er war kein Typ, der leicht resignierte, aber die jüngsten Ereignisse zehrten und zerrten an seinen Nerven. Nach außen hin war das dem neunundneunzigjährigen Kahlkopf nicht anzumerken, der am 2. Januar 1217, also erst vor wenigen Wochen, von der Ersten Terranerin Koka Szari Misonan zum LFT-Kommissar ernannt worden war. Damit war er zur wichtigsten Figur im Solsystem nach der Ersten Terranerin geworden.
    Seit dem Untergang des Mars vor drei Wochen hatte Sheremdoc sein Hauptquartier im STALHOF auf Luna eingerichtet, wo er von etwa zwei Dutzend Mitarbeitern bei seiner Arbeit für das Wohl der Terraner unterstützt wurde. Mehrfach hatte er einzelne Personen seines relativ kleinen Stabes auswechseln müssen, weil diese seinen Aufforderungen nicht genügend entsprochen hatten. Bei den rund einhundert Robotern, die ihm für alle möglichen Aufgaben zur Verfügung standen, passierte das natürlich nicht.
    Aber genaugenommen war NA-THAN nichts anderes als ein Roboter.
    Und mit dem hatte Geo Sheremdoc so seine Sorgen.
    Wenn der Kahlköpfige auf seine zweimonatige Amtszeit als LFT-Kommissar zurückblickte, so konnte er keine erfolgreiche Bilanz ziehen.
    Das Rätsel des Timmersson Gender, das zu seiner Amtseinsetzung geführt hatte, die Geschichte jenes geheimnisvollen Mannes aus der Vergangenheit, wohl aus dem Reservoir von ES, das hatte er weitgehend lösen können.
    Boris Siankow, der im Augenblick wohl kompetenteste Wissenschaftler im Solsystem, hatte wesentlichen Anteil daran gehabt. Der Nexialist hielt sich seit dem Untergang des Mars wieder im Forschungszentrum Titan auf.
    Aber durch Timmersson Gender war die Lawine erst ins Rollen gekommen. Sie hatten die Spur des Ritters der Tiefe, Permanoch von Tanxbeech, und seines Orbiters Rhoubil verfolgen können. Dann waren die Todeskristalle aus dem Nichts erschienen und hatten den ganzen Planeten Mars verschlungen.
    Die gerade noch rechtzeitige Evakuierung des Roten Planeten ging auf Geo Sheremdocs Konto. Aber glücklich war der Mann über die Umstände beim besten Willen nicht. Zu groß war die Zahl der sinnlosen Opfer gewesen.
    Auch bedeutete es für ihn keinen Trost, daß Dilja Mowak tatsächlich in der ehemaligen Kosmischen Fabrik GONDORAK die Pläne zum Bau einer Dimensionsmaschine gefunden und geborgen hatte, mit der man die Gefahr des löchrigen oder porösen Raum-Zeit-Gefüges vielleicht beseitigen können würde. Die Pläne waren seitdem im Besitz der Wissenschaftler im Forschungszentrum Titan.
    Der LFT-Kommissar war sich völlig darüber im klaren, daß zwischen dem Besitz von Plänen einer zwei Millionen Jahre alten und absolut unbekannten Technologie und dem Herstellen der Dimensionsmaschine Welten liegen mußten. So gesehen, war das Projekt
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