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1715 - Gewächs des Grauens

1715 - Gewächs des Grauens

Titel: 1715 - Gewächs des Grauens
Autoren: Jason Dark
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und starrte dorthin, wo die Flammen von einer schwarzen, stinkenden Rauchwolke abgelöst worden waren, die träge und fett über die Straße und den Gehsteig trieben.
    Jane kam sich plötzlich wie ein Fremdkörper in der gewohnten Umgebung vor. Sie hörte Stimmen, aber auch bereits das Heulen einer Polizeisirene.
    Die Straße, in der sie lebte, war meist recht ruhig. Das hatte sich jetzt geändert. Plötzlich waren zahlreiche Menschen um sie herum, und sie hörte von mehreren Personen die Frage, ob das nicht ihr Wagen wäre, der jetzt völlig ausglühte.
    Sie nickte nur. Eine Antwort gab sie nicht, und sie hatte das Gefühl, in einem Käfig zu stecken, aus dem sie sich kaum befreien konnte.
    Erst als sie husten musste, weil der Qualm sie erreicht hatte, kam sie wieder zu sich und kehrte zurück in die Wirklichkeit. Das war ein Anschlag gewesen oder eine zweite Warnung. Und man hatte den Zeitpunkt der Explosion genau abgepasst. Jane hatte nicht sterben sollen, sonst hätte die andere Seite sie sicher mit in die Luft geblasen, und nun stand sie da, schaute auf das, was das Feuer übrig gelassen hatte, und sah den ersten Streifenwagen in der Nähe des brennenden Golfs halten.
    Auch die Sirenen der Feuerwehr waren bereits zu hören. Jane war froh, dass sich das Feuer nicht weiter ausgebreitet hatte.
    Was tun?
    Gar nichts. Nicht im Moment. Sie würde den Beamten Rede und Antwort stehen, aber zuvor wollte sie noch etwas anderes in die Wege leiten.
    Sie griff in ihre Jackentasche und holte das Handy hervor, um einen bestimmten Mann anzurufen …
    ***
    Der letzte Fall hatte es in sich gehabt. Suko und ich hatten gegen die Männer in Grau kämpfen müssen. Wesen, die aus Aibon stammten und auf der Erde hatten Unheil anrichten wollen. Das war ihnen auch gelungen, denn sie hatten mehrere Tote auf einem Flugplatz in der Provinz hinterlassen.
    Es waren Erklärungen nötig gewesen, die wir hatten geben müssen. Zum Glück hatten wir nicht allein gestanden und von unserem Chef Rückendeckung erhalten.
    Dennoch war es ein Tag gewesen, den man am besten aus der Erinnerung strich. Nichts hatte gepasst, und als sich die Lage wieder beruhigt hatte, da war es schon so spät geworden, dass es sich nicht mehr lohnte, ins Büro zu fahren. Also fuhren wir direkt nach Hause.
    »Hast du noch was vor?«, fragte Suko, als wir auf unserer Etage aus dem Fahrstuhl stiegen.
    »Ja. Ich haue mich ins Bett. Ob ich schlafen kann, ist fraglich, aber lege mich trotzdem hin.«
    »Keine Glotze?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Dann viel Spaß.«
    Ich nickte. »Dir auch, Suko.«
    Wenig später hatte ich meine Apartmenttür geöffnet und war froh, über die Schwelle treten zu können. Es hatte auch eine andere Alternative gegeben, nämlich mit einem Flugzeug abzustürzen und danach nur noch eine Erinnerung zu sein.
    Wir hatten es mal wieder geschafft, und ich wollte mir einen ruhigen Abend machen. Der Job würde mich früh genug wieder einholen, das stand fest. Das Leben war eben ein Würfelspiel, und in meinem Fall fielen die Würfel immer so, dass ich Probleme bekam.
    Es war meine Schuld. Ich hatte mir den Beruf ausgesucht, der mittlerweile zu einer Berufung geworden war, und das mit allen Höhen und Tiefen.
    Meinen Kühlschrank füllte Shao – Sukos Partnerin – immer auf. Dabei vergaß sie auch das Bier nicht. So einen Schluck gönnte ich mir gern am Feierabend.
    Gegessen hatte ich schon etwas. Ein Stück Pizza, das sogar recht gut geschmeckt hatte, weil es von Luigi stammte, unserem Stammitaliener an der Ecke. Da waren Suko und ich noch schnell vorbeigegangen und hatten jeder ein großes Dreieck an der Theke gegessen.
    Jetzt folgte die Entspannung. Das hoffte ich zumindest. Das Bier war kalt, und als ich die Flasche in der Hand hielt, kam mir eine Idee, die mich zum Lächeln brachte.
    Ein guter Whisky wäre nicht schlecht. Ich ließ den wertvollen Tropfen in ein Glas gluckern und pflanzte mich danach in den Sessel. Die Glotze schaltete ich per Fernbedienung ein und sah die Bilder der protestierenden Menschen im fernen Ägypten, die endlich ihre Freiheit haben wollten.
    Das war ein Brand, der sich leicht zu einem Flächenbrand ausdehnen und auf andere Länder übergreifen konnte. Auch ich hatte mich schon einige Male in Ägypten herumgetrieben und dort gegen lebende Mumien gekämpft. Das lag allerdings schon länger zurück. In der letzten Zeit hatte es mich mehr in den Osten, nach Russland, verschlagen, wenn schon das Ausland auf meiner Liste
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